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Wild Hearts | Kritik: Mehr als nur ein Monster Hunter-Abklatsch?
„Wild Hearts“ will mehr sein als nur ein weiteres Monster-Jagd-Spiel. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, wartet das Game nicht nur mit gigantischen, naturverbundenen Monstern auf, sondern auch mit einem neuartigen Konstruktionssystem. Ob sich die Jagd dadurch wirklich neu anfühlt, erfährst Du in unserer Kritik zu Wild Hearts.
Riesige Monster, die die Menschheit bedrohen, ein großes Arsenal an Waffen und Du trittst gegen sie an – das klingt doch sehr nach dem klassischen „Monster Hunter“-Setting. Wild Hearts von EA und Koei Tecmo weist auf den ersten Blick zahlreiche Parallelen zum Monster Hunter-Franchise auf, will aber einige Dinge anders und neu angehen. Wir haben uns für Dich auf die Pirsch begeben und verraten Dir in unserer Kritik, ob sich das Jagd-Spiel im japanischen Setting lohnt.
Wild Hearts: Monster, die die Natur verändern
Wir möchten nicht zu viel von der Story spoilern, daher nur so viel: In der Welt von Azuma gibt es nur noch sehr wenige Menschen. Bedroht werden sie und ihr Lebensraum nämlich von mächtigen Kemono. Diese riesigen Bestien beherrschen die Mächte der Natur. Deshalb können sie ihre Umgebung verändern und an sich anpassen. Wenn Du dem Monstrum Lavarücken begegnest, solltest Du Abstand halten, denn er kann der Boden um sich herum verbrennen.
Auch der erste Kemono, dem wir begegnen, hat so eine Macht: Frostgrim ist ein gigantischer Wolf, der es gerne eiskalt mag. Darunter leidet sein direktes Umfeld, denn alles friert ein, während er sich selbst durch einen Eispanzer schützt. Natürlich haben wir keine Chance gegen ihn – zumindest zu Beginn des Spiels. Die Begegnung mit ihm bietet aber schon einmal einen Vorgeschmack darauf, welche Monster noch auf uns zukommen werden.
Zum Start des Spiels sollen es 21 Kemono sein, die auf Dich warten. Nachdem wir bereits einige Stunden gezockt haben, sind uns viele davon begegnet. Dabei waren wir sehr angetan von der Kreativität, mit der die Entwickler:innen die Monster und ihre Fähigkeiten gestaltet haben.
Karakuri: Konstrukte für jede Gelegenheit
Das, was Wild Hearts von anderen Jagd-Spielen unterscheidet, ist, dass wir Waffen und Konstrukte selbstbauen und das mit einer uralten Technologie, die sich Karakuri nennt. So entsteht beispielsweise das Walzrad, ein sogenanntes Drachen-Karakuri, mit dem wir nicht nur durch die Lande brettern, sondern es im Kampf auch auf Kemonos schleudern können. Hilfreich ist ebenso der Stampfer, ein Fusions-Karakuri, das das gegnerische Monster für eine gewisse Zeit ausknockt.
Auch wenn uns zu Beginn nur die Basis-Karakuris, wie Hochschnellen oder Himmelsanker zur Verfügung stehen, macht es unglaublichen Spaß, die Technologien über das Schnellmenü im Kampf aufzubauen, zu platzieren und taktisch gegen die Monster einzusetzen. Wir waren anfangs zwar der Meinung, dass wir auch ohne Karakuri eine gute Jagdfigur machen, wurden aber schnell eines Besseren belehrt. Nur mit dieser Komponente können wir die Welt richtig erkunden und den Monstern einheizen.
Waffen und Fertigkeiten: Rüste Dich für die Jagd
Je mehr wir jagen, desto besser werden wir natürlich. Um diese Fortschritte zu sehen und an unseren Fähigkeiten zu schrauben, gibt es in Wild Heart den Fertigkeitenbaum. Dass es ihn gibt, ist nicht verwunderlich, denn so eine bildliche Darstellung darf bei einem Action-Spiel genauso wenig fehlen wie ein breites Arsenal an Waffen.
Steht uns zu Beginn nur das Katana zur Verfügung, bekommen wir nach und nach immer mächtigere Waffen an die Hand. Da wir gerne grobschlächtig spielen, haben es uns vor allem das Nodachi, ein riesiges Fleischermesser-Schwert und der gigantische Hammer angetan. Gut gefallen hat uns die Varianz der Waffen. Und die ist auch nötig, denn wir kamen bei so manchem Kemono nicht weit, wenn wir immer nur auf unser heißgeliebtes Nodachi gesetzt haben.
Koop-Modus: Einzelgänger:in oder jagst Du im Rudel?
Schnelles Ausweichen und ein gutes Timing sind essenziell, um erfolgreich auf die Jagd zu gehen, was auch im Koop-Modus zu spüren ist. Wild Hearts lässt sich mit bis zu drei Jäger:innen in einer Gruppe zocken. Wir waren überrascht davon, dass die Kämpfe zusammen nicht einfacher werden, sondern zum Teil sogar anspruchsvoller. Die richtige Taktik und eine Aufgabenverteilung sind hilfreich und seit wir den Kniff raushaben, macht Wild Hearts auch im Koop-Modus richtig Laune.
Wunderschöne Monster und beeindruckende Landschaften
Manchmal, wenn wir müde vom Jagen sind, stellen wir uns einfach mitten in die Landschaft und genießen, die Welt von Azuma. Besonders gefällt uns die Farbkomposition und der japanische Stil des Spiels, der glücklicherweise nicht ins Kitschige abrutscht. Kleinere Grafik-Glitches sind wahrscheinlich unserer Vorschau-Version des Spiels geschuldet und stören nicht weiter. Außerdem sehen die Kemono wie Goldsturm, Lavarücken oder Erdspalter, einem riesigen Bären, der eigentlich ein Berg ist, wirklich eindrucksvoll aus. Zum Betrachten der Kemono bleibt allerdings nicht viel Zeit, schließlich sind wir ja auf der Jagd.
Wild Hearts in der Kritik: Unser Fazit
Wir hatten im Voraus die Befürchtung, dass Wild Hearts sich zu sehr nach Monster Hunter anfühlt. Glücklicherweise hat sich das neue Jagd-Game aber nur davon inspirieren lassen und bietet gerade mit der Konstruktionsmechanik einen interessanten, neuen Ansatz. Das und die Tatsache, dass die Monster wirklich beeindruckend sind, macht richtig Laune. Wir sind bereit für die nächste Jagd!
Wild Hearts
Plattformen: | PlayStation 5, Xbox Series X/S, Microsoft Windows |
Release-Datum: | 17. Februar 2023 |
Kosten: | Ab 69,99 Euro |
Publisher: | Electronic Arts |
Entwicklerstudio: | Koei Tecmo Games |
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