Gaming
Umweltfreundliches Zocken: Tipps zum Energiesparen beim Gaming
PC, Laptops und Konsolen der neuesten Generationen verbrauchen eine Menge an Energie. Das treibt die monatliche Stromrechnung nach oben und ist schlecht für Klima und Umwelt. Aber es gibt einige Tricks und Tipps zum Energiesparen beim Gaming, mit denen Du Strom und Geld sparen kannst, ohne dabei Einschränkungen beim Zocken in Kauf zu nehmen.
Wenn es um die Anschaffung einer neuen Konsole oder eines Gaming-PCs geht, denkst Du nicht unbedingt als Erstes an den Stromverbrauch? Dabei gehören Computerspiele zu den Tätigkeiten mit den höchsten Energiekosten in den eigenen vier Wänden. Und bei einer Zahl von 3,2 Milliarden Gamer:innen weltweit kommt da einiges an Energieverbrauch zusammen.
Nicht nur für die eigene Stromrechnung, sondern auch im Hinblick auf einen nachhaltigen Lebensstil kannst Du Deinen Verbrauch mit dem Controller in der Hand reduzieren. Hier sind die besten Tipps zum Energiesparen beim Gaming.
#1: Wähle Deine Ausrüstung mit Bedacht
Egal, ob Du lieber die Tastatur schwingst oder den Kontroller in der Hand hast: Du solltest wissen, wie viel Strom dabei aus Deiner Steckdose gezogen wird. Ein High-End-Gaming-PC mit neuester Grafikkarte kann bis zu 750 Watt verbrauchen, was sehr ordentlich ist. Laptops sind da sparsamer - hier kannst Du Dir einmal den Verbrauch Deines Gaming-Laptops ausrechnen.
Bei Konsolen hängt es stark von dem Modell ab: Eine PlayStation 5 oder Xbox Series X zieht während eines anspruchsvollen Spiels locker 200 Watt. Deren Netzteile haben ein Maximum von 350 Watt, was für kommende Spiele sicherlich ausgereizt wird. PlayStation 4 (90-150 Watt) und Xbox One (70-120 Watt) sind zwar grafiktechnisch schwächer, aber im Hinblick auf die Strombilanz schneiden die beiden Konsolen besser ab. Beachte dabei, dass diese Werte nur die Konsole allein betreffen, TV-Display und Sound kommen noch extra dazu.
Du benutzt zum Zocken am liebsten Dein Smartphone? Glückwunsch, damit bist Du in puncto Energiesparen genau richtig: Eine Ladung beträgt hier nur etwa 3 bis 12 Watt.
Wenn Du wissen willst, welche Geräte in Deinem Haushalt wie viel Strom verbrauchen, lohnt sich die Anschaffung eines Energiekostenmessgerätes.
#2: Leg Dir ein effizientes Netzteil zu
Das Netzteil in einem PC ist dafür da, den Strom aus der Steckdose in die einzelnen Komponenten zu leiten. Dabei solltest Du möglichst auf Effizienz achten. Bei der Auswahl hilft Dir das 80 Plus Label. 80-prozentige Effizienz bedeutet, dass im Schnitt von 100 Watt Stromleistung, 80 Watt auch in den Komponenten landen. Je näher dieser Wert bei 100 Prozent liegt, desto effizienter arbeitet das Netzteil und desto weniger Strom wird verschwendet.
#3: Passe Deine Grafikkarten-Einstellungen an
Es lohnt sich, die Einstellungen Deiner Grafikkarte im Hinblick auf Stromsparen zu prüfen. Wenn Du etwa ein brandneues Modell hast, aber Spiele spielst, die nicht die höchsten Anforderungen haben, oder ein paar Jahre alt sind, läuft Deine Grafikkarte möglicherweise unnötig hoch. Software für die Graphics Processing Unit (GPU, deutsch: Grafikprozessor) wie AMD Catalyst oder NVIDIA Control Panel ermöglichen eine „Leistungs”- oder „adaptive” Energieeinstellung, die die Power entsprechend runterreguliert und so weniger Strom verbraucht. So kannst Du etwa maximale Frame per seconds (FPS, deutsch: Bilder pro Sekunde) von 60 einstellen, was in der Regel absolut ausreichend für einen optimalen Spielgenuss ist.
#4: Teste Undervolting aus, wenn Du gerne bastelst
Chiphersteller wollen, dass möglichst viel Leistung bei den Kund:innen ankommt – das Problem dabei ist, dass dafür der Stromverbrauch steigt. Viele Prozessoren ziehen daher oft mehr Energie, als nötig ist. Mit Undervolting sorgst Du dafür, dass die GPU und die Central Processing Unit (CPU, deutsch: Hauptprozessor) weniger Strom erhalten, aber die gleiche Leistung bringen. Das hilft nicht nur Energie zu sparen, sondern kann auch für eine längere Lebensdauer sorgen, sagen die Befürworter:innen dieses Kniffs. Die Komponenten laufen nicht so heiß, der Akku wird geschont und das Gerät macht weniger Lärm.
Zum Undervolting gibt es spezielle Programme, wie Throttlestop. Diese greifen in das BIOS des PCs ein, was allerdings immer mit Stabilitätsrisiken verbunden ist. Wenn Du Dich also am Undervolting probieren willst, musst Du Dich ein wenig in die Technik einarbeiten und genau wissen, was Du tust. Im Gegensatz zum Overclocking, bei dem die PC-Leistung künstlich hochgejagt wird, gibt es beim Undervolting allerdings keine Risiken für die Hardware.
Und wenn Dich das Thema darüber hinaus interessiert, gibt es in den USA das Green-Gaming-Forschungsprojekt, das sich damit beschäftigt, wie man den Stromverbrauch senken kann, ohne Einschränkungen beim Spielspaß zu haben.
#5: Das System ausschalten, wenn Du es nicht benutzt
Bist Du gewohnt, den Laptop Tag und Nacht laufen zu lassen? Eine der einfachsten Methoden, Strom zu sparen, ist es, den Rechner bei Nichtgebrauch vollständig herunterzufahren. Es gibt zwar auch den Energiesparmodus, aber der ist eigentlich nur für ein paar Stunden gedacht.
Wenn Du Deinen Computer also für längere Zeit am Tag oder über Nacht nicht benötigst, nimm ihn vollständig vom Strom. Das ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für den Rechner. Ein Neustart ermöglicht es, Updates für Betriebssystem und Programme zu installieren, damit sie besser laufen. Ein Computer, der ständig angeschlossen ist, ist außerdem anfällig für Spannungsspitzen aus dem Stromnetz, die gefährlich für die Hardware und gesicherte Daten werden können.
Du bist Gamer:in und Dir ist Umweltschutz wichtig? Dann lies hier, welche Spiele sich für eine grünere Zukunft einsetzen!
Kennst Du noch weitere Tipps zum Energiesparen beim Gaming? Lass uns daran teilhaben und schreib uns in die Kommentare!