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Tomb Raider-Chronologie: Alle Spiele und Filme mit Lara Croft in der Übersicht
Vom oberflächlichen Eye-Candy zur ernstzunehmenden Action-Heldin: Lara Croft hat sich seit ihrem ersten Auftritt im Action-Adventure „Tomb Raider“ emanzipiert und ist zu einer der bekanntesten Videospielfiguren der Welt geworden. Ihre Geschichte wird in drei Hollywood-Blockbustern und zwölf Videospielen erzählt. Aber wie sind diese miteinander verbunden, wann kamen sie heraus und wie geht es mit der Archäologin weiter? Wir haben alle Spiele, Filme und geplanten Projekte mit Lara Croft für Dich in unserer großen Tomb Raider-Chronologie zusammengefasst!
Als 1986 die letzte Sequenz im Weltraumabenteuer „Metroid“ enthüllte, dass unter der Rüstung eine Frau steckt, ging ein Ruck durch die Videospielwelt. Trotzdem dauerte es noch zehn Jahre bis mit Lara Croft eine weitere Videospiel-Hauptrolle weiblich besetzt wurde. Als taffe Abenteurerin, deren visuelle Gestaltung einer Altherren-Fantasie entsprungen zu sein scheint, geht sie in die Videospiel-Geschichte ein. Auch nach über einem Vierteljahrhundert ist Lara Crofts Platz in der Popkultur unangefochten.
Eine Tomb Raider-Chronologie: Handlung und Spielprinzip der Games
Seit 1996 hat sich sowohl das Figurendesign als auch die Hintergrundgeschichte der Archäologin Lara Croft verändert. In allen Spielen geht es im Kern allerdings darum, die Titelheldin durch ein aufregendes Third-Person-Abenteuer zu steuern.
Über Umwege erfährt sie von einem mystischen Artefakt und folgt Hinweisen, die sie zu verschiedenen Abenteuern auf der ganzen Welt führen. Je nach Spiel sind die Abenteuer eher fantasy-lastig wie in „Tomb Raider: Legend“ von 2006 oder bodenständiger wie im Reboot von 2013.
Happy Birthday, Lara 💘 @tombraider pic.twitter.com/37ApSDGCAW
— Square Enix (@SquareEnix) February 14, 2021
Part I: Das Original
1996: Die bekannte Action-Adventure-Reihe startet 1996 mit Tomb Raider. Hier übernimmst Du zum ersten Mal die Rolle der Archäologin Lara Croft. Diese wird von der Großindustriellen Jacqueline Natla beauftragt das Scion, ein Artefakt aus Atlantis, zu beschaffen.
Dass eine Britin namens Lara Croft durch Ruinen schleicht und polygone Gegner:innen über den Haufen schießt, war eine marktwirtschaftliche Entscheidung. Ursprünglich sollte ein männlicher Protagonist die Hauptrolle spielen. Erst die Angst davor, als Indiana-Jones-Abklatsch wahrgenommen zu werden, sorgte für den Gender-Swap. Neben dem Geschlecht änderte das britische Studio Core Design auch die Herkunft der Titelfigur, um sie noch interessanter für das UK-Publikum zu machen. So wird 1996 aus der Südamerikanerin Laura Cruise die Lara Croft, die wir heute kennen.
Part II: Die Fortsetzungen
Im Jahrestakt veröffentlicht Publisher Eidos die nächsten vier Titel, bei denen nur wenig technische Entwicklung stattfindet. Auch die Storys von „Tomb Raider II“ und „Tomb Raider III“ laufen ähnlich ab wie im ersten Teil. Lara wird beauftragt ein Artefakt zu finden.
Im vierten Teil „The Last Revelation“ erfährst Du etwas mehr über ihre Hintergrundgeschichte: In der Einleitung siehst Du, wie die junge Lara Croft mit ihrem Mentor Werner von Croy zu ihrer ersten Expedition aufbricht. Über den Verlauf der Level entwickelt sich der Mentor zum Widersacher. Vertieft wird die Geschichte im fünften offiziellen Teil der Reihe „Chronicles“, der 2000 erscheint.
2001: Lara Croft schafft den Sprung vom heimischen Videospiel auf die große Kinoleinwand. 2001 erscheint die erste Film-Adaption „Lara Croft: Tomb Raider“. Titelheldin Lara wird von Schauspielerin Angelina Jolie verkörpert. Ein markanter Unterschied zu der Spielreihe ist, dass die Film-Protagonistin offiziell als Fotojournalistin und nicht als Archäologin arbeitet. In der Adaption lebt Lara allein im Anwesen ihrer Familie und begibt sich auf die Suche nach einem Artefakt, das ihr verstorbener Vater versteckt hat.
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Filmkritiker haben nur wenig Gutes darüber zu sagen. „Tomb Raider hat keine Nonstop-Action. Das meiste ist über weite Strecken plump und langweilig“, so Mick LaSalle in seiner Kritik für die Newswebsite Sfgate. Trotzdem gehört der Abenteuerfilm zu den erfolgreichsten Videospielverfilmungen.
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2003: Drei Jahre nach Tomb Raider: Chronicles können sich Lara Croft-Fans auf gleich zwei neue Ableger des Tomb Raider-Universums freuen. Mit „The Angel of Darkness“ erscheint der sechste Teil der originalen Spielreihe und mit „Die Wiege des Lebens“ der zweite Tomb Raider-Film. Mit diesen beiden Games endet allerdings auch die erste Tomb Raider-Ära. Nachdem The Angel of Darkness später als geplant veröffentlicht wird, beendet Publisher Eidos die Zusammenarbeit mit dem Entwicklerstudio Core Design und auch eine Filmfortsetzung bleibt aus.
Part III: Die Reboot-Trilogie
2006: Drei Jahre nach der Trennung von Core Design bringt Publisher Eidos 2006 in Zusammenarbeit mit dem US-Entwickler Crystal Dynamics ein Reboot der Spielereihe raus. Bei der Entwicklung von „Tomb Raider: Legends“ ist auch Lara Croft-Schöpfer Toby Gard wieder dabei. Der Designer, der maßgeblich an der Entstehung der Protagonistin beteiligt war, war zunächst sieben Jahre davor ausgestiegen.
Neben dem Figurendesign und der Steuerung veränderte sich in Legends auch die Hintergrundgeschichte. In Form eins Intros wird gezeigt, wie die neunjährige Lara und ihre Mutter einen Flugzeugabsturz überleben. Bei der Suche nach Feuerholz finden sie ein magisches Artefakt. Als Laras Mutter es berührt, verschwindet sie in einem grünen Lichtblitz. Nach der Rückblende geht es für Lara wie gewohnt in verschiedene Städte, um Gegenstände zu finden. Über allem steht allerdings dieses Mal das Ziel, das Verschwinden ihrer Mutter aufzuklären.
2007: Auch wenn „Tomb Raider: Anniversary“ der zweite Teil der neuen Reboot-Reihe ist, handelt es sich streng genommen um ein Remake des ersten Tomb Raider-Spiels. Wieder wird Lara Croft auf die Suche nach dem Scion geschickt. Kritiker Greg Miller bescheinigt dem Spiel sowohl eine bessere Grafik als auch eine deutlich bessere Steuerung als im Original von 1996. Die Gegner:innen hingegen sollen aber langweilig sein.
2008: Der neunte Teil „Tomb Raider: Underworld“ knüpft an das Ende von Tomb Raider: Legends an. Lara ist weiterhin auf der Suche nach ihrer Mutter, die sich in der Unterwelt Avalon befinden soll. Um dorthin zu gelangen, braucht sie Mjölnir, den Hammer des Donnergottes Thor. Neben diesem muss sie zahlreiche andere Relikte der nordischen Mythologie sammeln. Mit diesem Teil wird auch die Reboot-Trilogie, die 2006 ihren Anfang nahm, beendet.
Part IV: Die neue Lara Croft
2013: Fünf Jahre war es still um Lara Croft, bis im Jahr 2013 die aktuelle Reboot-Reihe an den Start geht. Im ersten Spiel, das wie das Original „Tomb Raider“ heißt, begleitest Du Lara auf ihrer ersten Expedition. Sie und ihr Team stürzen über der Insel Yamatai ab. Dort müssen sie um ihr Überleben kämpfen und begegnen der Sonnenkönigin Himiko, die einen neuen Körper für ihre Seele sucht.
Wie auch in den Vorgängern rennst, schwimmst und kletterst Du durch die Level, um Artefakte zu finden. Ein markanter Unterschied ist, dass es in diesem Teil deutlich weniger Rätsel zu lösen gibt. Stattdessen musst Du Dich gegen wilde Tiere und andere Gegner:innen verteidigen. Visuell wird Lara Croft für dieses Reboot komplett neugestaltet. Anstelle eines drallen Pin-up-Girls mit Waffen steuerst Du nun eine taffe junge Frau, die sich jeden Erfolg hart erarbeitet.
Part V: Die zweite Reboot-Reihe
2015: Im zweiten Teil der Reboot-Reihe „Rise of the Tomb Raider“ leidet Lara unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, die von den Ereignissen auf der Insel Yamatai ausgelöst wurde. Trotzdem beschäftigt sie sich mit den Forschungen ihres Vaters, in denen es um die verlorenen Stadt Kitezh und Unsterblichkeit geht. Sie bricht zu ihrer nächsten Expedition auf und gerät dabei ins Fadenkreuz der mysteriösen Organisation Trinity, die nach der sogenannten Göttlichen Quelle sucht und dafür über Leichen geht.
2018: Mit der erfolgreichen Spiele-Neuauflage im Rücken startet auch ein neuer Tomb Raider-Film im Kino. In Tomb Raider (2018) wird Lara Croft von der schwedischen Schauspielerin und Tänzerin Alicia Vikander verkörpert. Die Kritiker sind von ihrer Darstellung der jungen Lara Croft begeistert. Sie schafft es, die Charakterentwicklung, die Lara über den Film durchmacht, glaubhaft darzustellen. Trotzdem bleibt der große Kassenerfolg aus.
Noch im gleichen Jahr wird mit „Shadow of the Tomb Raider“ das dritte und letzte Spiel der Reboot-Reihe veröffentlicht. In diesem Teil macht Lara sich mit ihrem Gefährten Jonah auf die Suche nach der Organisation Trinity und löst dabei versehentlich den Weltuntergang aus. Um die Apokalypse zu verhindern, begibt sie sich in die verlorenen Stadt Paititi.
Die Zukunft von Tomb Raider: Serie, Film und neues Game
Auch wenn die Reboot-Trilogie mit Shadow of the Tomb Raider beendet wurde, wird die Geschichte der jungen Lara Croft weitererzählt. Wie der Streaming-Anbieter Netflix über seinen Twitter-Account ankündigte, wird es eine Animationsserie geben. Außerdem ist ebenfalls ein neues Spiel ist in der Entwicklung und dieses soll alle bisherigen Zeitlinien vereinen.
Eine Fortsetzung des Films mit Alicia Vikander als Lara Croft wird es vorerst allerdings nicht geben. Eigentlich hatte das Team der Amazon-Tochter MGM alles geplant und es gab sogar bereits einen ersten Entwurf für das Drehbuch. Doch die Produktion verzögerte sich so sehr, dass MGM die Rechte am Tomb Raider-Franchise und damit an Tomb Raider 2 kürzlich wieder verlor. Mehr dazu liest Du hier:
Tomb Raider 2 gestrichen: Wie geht es für Archäologin Lara Croft weiter?
Tomb Raider (Videospielreihe / Hauptserie)
Plattformen | PlayStation / 2 / 3 / 4 / Portable, Xbox / 360 / One, Nintendo Color / Advance / GameCube, PC, Mac, Mobile | |
Veröffentlichung | Shadow of the Tomb Raider | 2018 |
Rise of the Tomb Raider | 2015 | |
Tomb Raider | 2013 | |
Tomb Raider: Underworld | 2008 | |
Tomb Raider: Anniversary | 2007 | |
Tomb Raider: Legend | 2006 | |
Tomb Raider: The Angel of Darkness | 2003 | |
Tomb Raider: Chronicles | 2000 | |
Tomb Raider: The Last Revelation | 1999 | |
Tomb Raider III | 1998 | |
Tomb Raider II | 1997 | |
Tomb Raider | 1996 | |
Kosten | ab ca. 30 Euro | |
Publisher | Eidos Interactive, Square Enix | |
Entwickler | Core Design, Crystal Dynamics, Eidos-Montréal |
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