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Street Fighter II AR: Stellst Du Dich Ryu und Ken im echten Leben?
Selten passte ein Spieletitel so gut zum Konzept dahinter. Und das obwohl es sich bei Street Fighter II AR lediglich um eine inoffizielle AR-Version des jahrzehntealten Beat ’em up-Klassikers von Capcom handelt. Doch Erfinder und Programmierer Abhishek Singh demonstriert mit der Modifikation einmal mehr das spielerische Potenzial hinter Augmented Reality. Das Ganze hat nur leider einen kleinen Haken…
Digital Artist Abhishek Singh ist spätestens seit seinem Super Mario Ausflug im New Yorker Central Park ein Begriff in der Game AR-Szene. Bei seinem neuesten Projekt Street Fighter II AR wird anstatt einer Hololens jedoch lediglich ein iPhone ab Model 6S benötigt. Realisiert wurde das Projekt mithilfe von Apples Softwareumgebung ARKit.
Ken und Ryu haben endlich die Straße erreicht
Wie im Video zu sehen ist, schlägt sich die AR-Version des Klassikers erstaunlich gut. Egal ob Tische, Straßen oder Eingangshallen, die virtuellen Kämpfer scheinen auf zahlreichen ebenen Oberflächen virtuellen Halt zu finden. Besonders cool: die Autos der berühmt-berüchtigten Bonusstages können nun auch auf echten Parkplätzen zerlegt werden.
Gesteuert werden die Kämpfer bei Street Fighter II AR über Icons auf dem Display des iPhones. Neben acht Richtungssymbolen (inklusive diagonalen Sprüngen) sind digitale Knöpfe für den Punch ℗ und den Kick (K) vorhanden. Ein weiterer Knopf, der im Video nicht in Aktion zu sehen ist, dient wahrscheinlich zum Blocken – D könnte hier für Defense beziehungsweise Verteidigung stehen.
Wenn Dein Kumpel zu M.Bison wird
Street Fighter II war schon immer ein Spiel für zwei Freunde. Das hat sich laut Singh auch in der von ihm entwickelten AR-Version nicht geändert. Um eine 2-Player-Session zu starten, muss der erste Player die Fighting Stage auf einer ebenen Oberfläche etablieren. Hierzu richtet er die iPhone-Kamera auf den jeweiligen Untergrund aus und wartet bis die App dessen Größe erkennt und die Kämpfer dementsprechend angepasst wurden. Player zwei kann anschließend sowohl in der Realität als auch virtuell gegenüberstehend dem Kampf mit seinem iPhone beitreten.
Street Fighter II AR: Der Haken
Dass die im Video gezeigte Version offenbar langsamer läuft als das Original, dürfte angesichts des Prototyp-Status kaum jemanden stören. Deutlich unerfreulicher ist allerdings die Ansage Singhs, sein Projekt Street Fighter II AR vorerst nicht veröffentlichen zu können. Grund hierfür ist, wie bei Hobby-Projekten dieser Art üblich, die fehlende Lizenzierung. Wie die Entwickler der Spieleserie zu dem Projekt stehen und ob eine Einigung mit dem Lizenzinhaber Capcom in Aussicht steht, ist derzeit nicht bekannt.
Übrigens: Das Prinzip des klassischen Beat ’em ups in die erweiterte Realität zu hieven, ist keine neue Idee. Schon 2012 bot Sony mit seiner Playstation Vita und dem Spiel Reality Fighters einen Schlagabtausch in der erweiterten Realität an.
Welche anderen Spieleklassiker würdest Du gern unbedingt mal in AR sehen? Erzähl es uns in den Kommentaren.