Frey, die Protagonistin von Forspoken, aktiviert ihre Zauberkräfte
© 2023 SQUARE ENIX © Luminous Productions
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Forspoken | Spielekritik: Mit Parkour und Zauberei eine ganze Fantasywelt retten

Sie ist nicht auf den Mund gefall­en, aus­gerüstet mit Sneak­ern und einem sprechen­den Arm­reif, hat Park­our-Tal­ent und oben­drauf magis­che Fin­gernägel: Die Rede ist von Frey, der Pro­tag­o­nistin von „For­spo­ken“. In dem am 24. Jan­u­ar erschiene­nen Fan­ta­sy-Action-Rol­len­spiel schlüpf­st Du in ihre Rolle und hast die Auf­gabe, eine ganze Fan­ta­sy­welt zu ret­ten. Ob das gelingt und ob Du dabei Spaß haben wirst, ver­rat­en wir Dir in unser­er Kri­tik zu Forspoken. 

Rol­len­spiele leben vor allem von ihrer Charak­ter­en­twick­lung. Ein weit­er­er wichtiger Aspekt ist aber auch das Aufleveln der Rüs­tung und der Fähigkeit­en Deines Charak­ters. Damit hat das neue Game der Mach­er von „Final Fan­ta­sy XV“, Lumi­nous Pro­duc­tions, die besten Voraus­set­zun­gen. Denn For­spo­ken erzählt die Geschichte ein­er jun­gen New York­erin, die sich auf eine unfrei­willi­gen Reise durch eine fan­tastis­che Welt beg­ibt und dabei von einem Arm­reif, der sprechen kann und ihr Zauberkraft ver­lei­ht, begleit­et wird. Magis­che Fähigkeit­en und ein Charak­ter, der sich entwick­eln kann – check!

Ob das reicht, um aus For­spo­ken ein richtig gutes Rol­len­spiel zu machen, liest Du jetzt.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Die Story von Forspoken: Eine Kleinkriminelle rettet eine Fantasywelt

For­spo­ken begin­nt im nicht ganz so magis­chen New York City. Genauer gesagt in einem Gerichtssaal. Frey muss sich (wieder ein­mal) für ihre Straftat­en ver­ant­worten. Die Rich­terin lässt Gnade wal­ten und set­zt uns kurz vor Wei­h­nacht­en auf freien Fuß. Ruhe kehrt allerd­ings nicht ein, denn Frey wird von ein­er Gang ver­fol­gt und flüchtet in ihre herun­tergekommene Woh­nung, die dann auch noch abbren­nt. Während dieser Ver­ket­tung unglück­lich­er Umstände ler­nen wir die kleinkrim­inelle Pro­tag­o­nistin und ihre Ver­gan­gen­heit bess­er ken­nen und ver­ste­hen so zumin­d­est im Ansatz ihre große Klappe und das gewisse Gespür für Trubel.

Frey kämpft gegen einen Drachen

Dass Frey eine große Klappe hat und sich dauernd in Schwierigkeit­en bringt, wirst Du im Spiel schnell bemerken. — Bild: © Lumi­nous Productions

Ein mys­ter­iös­es Dimen­sion­stor trans­portiert sie von New York City nach Athia, dem Schau­platz von For­spo­ken. Diese düstere Zauber­welt wird vom soge­nan­nten „Bruch“ heimge­sucht. Das Phänomen ver­wan­delt oder tötet alles, was ihm zu nahekommt. Nur Frey nicht, denn sie ver­fügt dank eines Arm­reifs über magis­che Kräfte. Zunächst will die Pro­tag­o­nistin nur nach Hause zurück. Aber als sie die Ungerechtigkeit­en bemerkt, die der Bruch verur­sacht, ändert sich ihre Ein­stel­lung – statt zu flücht­en, will sie nun Rache nehmen.

Quasseln um des Quasselns Willen

Frey ist unfrei­willig in Athia und daraus macht sie keinen Hehl. Dort angekom­men, mosert und flucht die New York­erin vor sich hin. Über­haupt hat die Pro­tag­o­nistin nur wenig mit klas­sis­chen Rollenspielheld:innen gemein. Aus­gerüstet mit Sneak­ern und ein­er großen Klappe, ver­sucht sie her­auszufind­en, was geschehen ist. Dabei zur Hil­fe kommt ihr ein magis­ch­er, sprechen­der Arm­reif. Der hat auch erstaunlich viel zu erzählen, was zunächst hil­fre­ich ist, aber wir befürcht­en auch gle­ich, dass ger­ade die Dialoge zwis­chen Frey und Reif irgend­wann nervig wer­den. Und lei­der wird genau das im Fort­gang des Spiels bestätigt.

Die flap­si­gen Kom­mentare des Begleit­ers, gepaart mit den Kraftaus­drück­en von Frey sind auf Dauer anstren­gend und zum Teil auch zum Fremd­schä­men. Phrasen wie „Hey, fick dich“, um die Schmäh des Arm­reifs über Freys noch unaus­ge­gorene Kampfkün­ste zu kon­tern, sind am Anfang noch halb­wegs lustig, nutzen sich aber im Laufe des Spiels ab. Prak­tis­cher­weise kannst Du in den Optio­nen ein­stellen, wie oft Reif und Frey miteinan­der quatschen.

Frey nutzt ihren Armreif, um ihre Zauberkräfte in Forspoken gegen verwandelte Kreaturen einzusetzen

Frey nutzt Reif zum Zaubern – ein äußerst hil­fre­ich­er, aber besser­wis­serisch­er Begleit­er. — Bild: © 2023 SQUARE ENIX © Lumi­nous Productions

Das Gameplay: Grandiose Parkour-Elemente

Was sich nicht abnutzt, ist der Spaß an Freys Park­our-Tal­ent. Auf Knopf­druck sprint­et unsere Pro­tag­o­nistin durch die Land­schaft, kann irre hoch sprin­gen und so sowohl Fel­swände erk­lim­men als auch Feind:innen auswe­ichen. Eben­falls gelun­gen sind die Kämpfe gegen Drachen, Orks und andere Phan­tasiewe­sen. Wir bekämpfen sie auss­chließlich mit Magie, die wir im Laufe des Spiels ler­nen und verbessern. Während wir am Anfang noch wild drau­f­los hex­en, müssen wir uns im Laufe des Spiels über­legen, welchen Zauber wir anwen­den. Denn viele Gegner:innen sind gegen bes­timmte Sorten von Zauber immun und für andere beson­ders anfällig.

Die besten Fan­ta­sy-RPGs: Von Elden Ring bis Undertale

Bis zu 1000 Mbit/s für Dein Zuhause im Vodafone Kabel-Glasfasernetz.

Magischer Nagellack und mangelnde Charakterentwicklung

Wie es bei vie­len Rol­len­spie­len üblich ist, musst Du Deine magis­chen Fähigkeit­en auch in For­spo­ken erst erler­nen und kon­tinuier­lich verbessern. Die Art, wie abge­bildet wird, dass Frey zum Beispiel extra magis­chen Schutz bekommt, ist allerd­ings schick: Die Zauberkraft wird auf ihre Fin­gernägel lack­iert. Je nach­dem, wie Du sie anmalst, wer­den Schaden, Angriffe und Co. verbessert. Dieses Gim­mick fan­den wir dur­chaus erfrischend.

Was uns allerd­ings lei­der nicht so gut gefall­en hat, war die son­stige geringe Abwech­slung beim Inven­tar und dem Charak­ter. Nur wenige Umhänge und Schmuck­stücke standen uns nach zahlre­ichen Spiel­stun­den zur Ver­fü­gung und auch Frey an sich hat sich kaum weit­er­en­twick­elt. Da hät­ten wir bei einem Rol­len­spiel doch etwas mehr erwartet.

Die Spielewelt: Stringent erzählt in einer vermeintlich offenen Welt

Die Geschichte, in der Frey Athia vor dem Bruch ret­ten muss, ist strin­gent erzählt und solide, die Spiel­welt offen. Allerd­ings gibt es in ihr kaum etwas zu tun, wenn man von der Haupt­sto­ry absieht. Neben­mis­sio­nen beste­hen haupt­säch­lich aus Labyrinthen mit Schätzen am Ende oder beson­deren Mon­stern, die es zu erledi­gen gilt. Ein wenig mehr Abwech­slung hätte dem Game auch hier gut­ge­tan. So ver­fol­gen wir vor allem die Haupt­geschichte und sprint­en dabei durch Fel­s­land­schaften, Wälder und Ebe­nen. Das sieht zwar meis­tens ganz hüb­sch aus, so richtig viel los ist in Athia aber lei­der nicht.

Die Landschaft in Forspoken

Athia ist ein Land voller Magie und Schön­heit, aber viel los ist hier nicht. — Bild: © 2023 SQUARE ENIX © Lumi­nous Productions

Forspoken in der Kritik: Unser Fazit

For­spo­ken macht vieles richtig, ger­ade die Park­our-Ele­mente und die soli­den Kämpfe haben uns überzeugt. Die Dialoge zwis­chen Frey und Reif haben uns aber irgend­wann gen­ervt und auch von der recht leeren Open World waren wir doch etwas ent­täuscht. Ins­ge­samt ist For­spo­ken ein Fan­ta­sy-Rol­len­spiel, das mehr Inhalt ver­di­ent hätte. Wenn Du also Spaß an Akro­batik gemis­cht mit Zauberkun­st hast und dafür auf tiefe Rol­len­spielebe­nen mit vie­len Waf­fen, Rüs­tun­gen und Charak­ter­bäu­men verzicht­en kannst, ist For­spo­ken sicher­lich einen Blick wert.

For­spo­ken

Plat­tfor­men: PlaySta­tion 5, Microsoft Windows
Release-Datum: 24. Jan­u­ar 2023
Kosten: 79,99 Euro
Pub­lish­er: Square Enix
Entwick­ler­stu­dio: Lumi­nous Productions

 

Du zockst gerne Spiele, in denen auch mal Magie zum Ein­satz kommt? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­es Fan­ta­sy-Game Dich beson­ders begeis­tert hat.

Das könnte Dich auch interessieren