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Resident Evil 4 Remake | Kritik: Ein Meisterwerk, das sich selbst übertrifft
Leon Kennedy kämpft sich erneut durch die spanische Zombie-Hölle, um die Welt zu retten. Warum sowohl Kenner:innen als auch Neueinsteiger:innen von dem Remake mehr als begeistert sein werden, verraten wir Dir in unserer Kritik zu „Resident Evil 4 Remake“.
Ganze 18 Jahre ist es her, da veröffentlichte Entwickler Capcom das originale Resident Evil 4. Dieser vierte Teil der Survival-Horror-Reihe gilt für viele Fans als etwas ganz Besonderes: Resident Evil 4 trennte sich nämlich vom klassischen Horror der Vorgänger und probierte stattdessen viele verrückte Dinge wie der Kampf gegen ein Seemonster, Lorenfahrten und Granatenwerfer aus. Was zu einem vollen Erfolg führte: Das abgedrehte Spiel zählt bis heute als der beste Teil der gesamten Reihe, mit einem ungeschlagenen Metascore von 96 Punkten.
Da ist es nur logisch, dass die Fans äußerst gespannt darauf sind, ob es Capcom wirklich gelingt, seinem Meisterwerk ein würdiges Remake zu verpassen. Denn im Gegensatz zu Remaster-Versionen verbessern Remakes eben nicht nur die Grafik eines Spiels, sondern erfinden es komplett neu. Und wie Du sicher weißt, gibt es hierbei keine halben Sachen: Remakes begeistern oder sie gehen unter. Wir haben als Hardcore-Fans des Originals das neue Resident Evil 4 Remake auf Herz und Nieren getestet. Und sind mehr als begeistert.
Die Story: Rette die Tochter des Präsidenten – und Dich selbst!
Special Agent Leon bekommt seinen bisher schwersten Auftrag: Er soll nach Spanien reisen und Ashley, die Tochter des amerikanischen Präsidenten, aus den Fängen einer Zombie-Sekte befreien. Mit solchen Sachen kennt er sich aus, schließlich überlebte er vor vielen Jahren den Zombie-Ausbruch in Raccoon City. Als Leon das Dorf der religiösen Gemeinde erreicht, beginnt der Albtraum. Lord Saddler, das mysteriöse Oberhaupt im Schatten, hetzt alle erdenklichen Monster und Kreaturen auf ihn. Jetzt liegt es an Leon, Ashley zu retten und das Geheimnis hinter den „Las Plagas“ zu lüften, um sie aufzuhalten. Und mehr wollen wir Dir an dieser Stelle gar nicht verraten!
Doofe Sprüche, übertriebene Action, charmante Verbündete sowie wahnsinnige Bösewichte – das originale Resident Evil 4 zu spielen, ist so, als ob Du einen Horror-Vergnügungspark betrittst. Capcom nimmt sich alle Klischees, vom Kettensägen-Mann bis zur Grusel-Burg, und kocht seine eigene schmackhafte Suppe daraus. Auch wenn wir hier betonen müssen: Das Remake setzt einen viel düsteren Ton als das Original an und gibt seinen Figuren deutlich mehr Dialoge, Tiefe und Persönlichkeit. Gleichzeitig passte Capcom auch mehrere Handlungsverläufe leicht an. Diesen Wandel empfinden wir als großen Pluspunkt, weil das Remake dadurch mehr Selbstständigkeit und Frische erhält. Wäre doch langweilig, exakt das Gleiche nochmal serviert zu bekommen.
Das Gameplay: Als ob John Wick gegen die Hölle kämpft
Das originale Resident Evil 4 von 2005 ist nicht nur ein gutes Survival-Horror-Spiel, es ist auch ein verdammt guter Third-Person-Shooter. Aber erinnerst Du Dich noch an die gewöhnungsbedürftige Steuerung? Der alte Leon spielt sich stellenweise wie ein Panzer und schießt nur, wenn er völlig stillsteht. Das Remake macht dem Ganzen ein Ende und gibt Dir einen völlig neuen Helden mit sämtlichen Upgrades an die Hand. Du kannst nun viel flinker und dynamischer reagieren, Angriffe kontern und die Zombies im richtigen Moment mit einem Kick zu Boden schicken. Hast Du dieses Movement einmal drauf, würdest Du am liebsten John-Wick-Filme mit diesem Gameplay drehen.
Kaufe und verbessere beim Waffenhändler Deine Lieblingswummen, erstelle Munition und Gadgets aus allem, was Du findest. In Resident Evil 4 Remake erwartet Dich ein ständiger Flow aus: Sammeln, Zombies bekämpfen, geheime Schätze entdecken und Rätsel lösen. Aber keine Sorge, zu einfach wird es auch nicht. Genauso wie Capcom Deine bewegungstechnischen und kämpferische Möglichkeiten angepasst hat, so hat dieser Teufel von einem Entwickler auch seine Hölle perfektioniert. Die Feinde sind mehr, schneller und cleverer. Meisterst Du einen Bereich, wartet der nächste mit einer neuen und schwereren Herausforderung auf Dich. Und vergiss dabei vor allem nicht: Hast Du Ashley einmal gefunden, musst Du auch ihr Überleben sichern.
Im Vergleich zum Original streicht das Remake einige Nebenszenen raus, um dafür den berühmtesten Szenen mehr Tiefgang und Abwechslung zu spendieren. Wir wollen nichts spoilern, aber Du wirst diese besonderen Momente und Kämpfe sofort wiedererkennen und Dich trotzdem neu in sie verlieben. Ein spektakulärer Balance-Akt, der Capcom hier gelingt. Während Neueinsteiger:innen quasi ein neues und verbessertes Original bekommen, dürfen sich Fans der Vorlage auf viele kleine Anspielungen und Hommagen freuen, die Capcom extra für sie eingebaut hat. Kurz gesagt: Wow, einfach nur Wow! Durchspielen und gleich nochmal starten!
Die schöne und schaurige Spielewelt: Erst schießen, dann staunen
Von der PS2-Grafik zur PS5-Grafik, Resident Evil 4 macht einen Sprung von 18 Jahren Leistung nach vorne, bei dem höchstens nur noch die Vorlage, aber das Spiel selbst nicht mehr wiederzuerkennen ist. Verwahrloste Hütten, die in Elend zerfallen. Dunkle Kerker, die beim Taschenlampenlicht abscheulichste Verbrechen offenbaren. Blutüberströmte Zombies, mit abgetrennten Gliedern. Prächtige Säle, mit Statuen und dekadentem Prunk – der Detailgrad im Remake ist hoch und die Atmosphäre mit ihren Licht- und Sound-Effekten wunderbar einschüchternd. Von den neuen Charaktermodellen bis zu kleinsten Details, eine grafische Wucht!
Resident Evil 4 Remake versteht es, seine Schauplätze und Arenen wunderschön für die darin stattfindenden Kämpfe herzurichten. Das erfreut nicht nur das Auge, das weckt auch den Entdeckergeist, überall Geheimnisse aufzudecken, die zu neuen Orten und Schätzen führen können. Ob es nun im Spiel spritzt, explodiert, qualmt, brennt oder berstet, es macht unglaublich Spaß, durch die Spielwelt von Resident Evil 4 Remake durchzulaufen, die jetzt viel realistischer wirkt. Wenn Du möchtest, kannst du außerdem jederzeit das Spiel pausieren und mit dem Fotomodus die aktuelle Szenerie einfangen.
Resident Evil 4 Remake in der Kritik: Unser Fazit
Nach drei großartigen Remakes landet Capcom auch mit dem vierten einen Erfolg. Was uns dabei vor allem beeindruckt, ist die Balance aus Originalgetreuem und Innovation. Jede Änderung sitzt richtig. Eine Remake-Formel, an der auch andere Studios sich ein Beispiel nehmen können. Von unserer Seite aus ein klarer Spieletipp!
Resident Evil 4 Remake | |
Plattformen: | PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series, PC |
Release-Datum: | 24. März 2023 |
Kosten: | 69,99 Euro |
Publisher: | Capcom |
Entwicklerstudio: | Capcom |
Freust Du Dich auf die Rückkehr in das spanische Dorf des Grauens? Verrate uns Deine Meinung zu Resident Evil 4 Remake gerne in den Kommentaren!