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Marvel’s Avengers in der featured-Spielekritik: Fan-Service ist nicht alles!
In „Marvel’s Avengers“ kämpfst Du an der Seite von Thor, Iron Man, Hulk und Co. gegen einen scheinbar übermächtigen Feind. Dabei setzt das Spiel auf Liebe zum Detail und Fan-Service. Ob das für ein gutes Superheldenspiel reicht, liest Du in der featured-Spielekritik.
Iron Man, Captain America und Hulk – die Superhelden der Marvel-Filme eroberten im Sturm die Leinwände. Mit „Marvel’s Avengers“ bringt Entwickler Square Enix nun ein neues Superheldenspiel für die PlayStation 4, Xbox One, PC und die kommenden Konsolengenerationen an den Start. Das Heldenepos bietet einen Einzel- und Mehrspielermodus, die aufeinander aufbauen. Ersterer befasst sich mit einer bisher weniger bekannten Handlung: einer Originalgeschichte von Kamala Khan, die Du als Ms. Marvel kennst.
Wir sind für die featured-Spielekritik mit den Superhelden auf Tuchfühlung gegangen.
Aus der Perspektive eines Marvel-Fans
Vom Fan zum echten Superhelden: So sieht vermutlich der Traum vieler eingefleischter Marvel-Anhänger aus. Marvel’s Avengers lässt Dich diesen Traum in der Einzelspieler-Kampagne nacherleben. Hier erlebst Du eine Superheldengeschichte aus der Perspektive eines Marvel-Superfans, nämlich von Kamala Khan.
Als Gewinnerin eines Kurzgeschichtenwettbewerbs reist sie zu einem Fan-Fest der Avengers. Dort trifft Sie nicht nur die Superhelden, sondern erlebt wie eine ganz neue Energie-Möglichkeit vorgestellt wird. Natürlich bleibt es nicht bei einem grafisch hübsch inszenierten und detailreichen Einstieg. Während des Fests greifen Terroristen den fliegenden Flugzeugträger der Avengers an und sogenanntes Terrigen wird freigesetzt. Diese Substanz bewirkt, dass bei einigen Menschen Superkräfte freigesetzt werden – unter anderem auch bei Kamala.
Fans könnten begeistert sein
Wir befinden uns also in der Marvel-Geschichte von Ms. Marvel. Wenn Du die Comics der Inhumanity-Reihe kennst, sollte Dir also die Story bekannt vorkommen. Diese wird im Spiel allerdings deutlich schneller verarbeitet und so springst Du direkt in das postapokalyptische Setting lange nach den Vorfällen mit der fremden Substanz.
Auf der Suche nach den Avengers und anderen Superhelden, den sogenannten Inhumans, lernst Du dabei Schritt für Schritt die Steuerung und die Spezialkräfte kennen. Dabei bewegt sich die Story solide und teilweise bildgewaltig inszeniert auf ein großes und actiongeladenes Finale zu und bietet allerhand Fan-Service. So lassen Sequenzen, in denen Du mit Hulk Feinde durch die Gegend schleuderst oder Thors Hammer schwingst, Dein Fan-Herz höherschlagen.
Marvel’s Avengers: Der Storymodus als Tutorial
Die Einzelspielerkampagne fühlt sich allerdings oft wie ein Tutorial an, geht es doch vor allem darum, die Spielmechanik und Spezialkräfte kennenzulernen. Die Kampagne soll Dich aufs „Looten“ vorbereiten. Auf der Suche nach Loot, also Beute, stößt Du nicht nur auf Kisten, in denen sich Items, wie Panzerungen befinden, die Deinen Helden immer stärker werden lassen. Du triffst auch immer wieder auf Feinde, die Du bekämpfen musst. Die Kämpfe sind allerdings wenig spektakulär. Schuld daran ist der monotone Wechsel zwischen Angriff und Konter. Das geht irgendwann so weit, dass Du dazu übergehst, einfach auf gut Glück irgendwelche Buttons zu drücken. Deine Gegner sind nämlich nicht besonders smart und schnell erledigt.
Multiplayer-Modus mit Mikro-Transaktionen
Wenn Du nun denkst, dass der Multiplayer-Modus besser abschneidet, so könntest Du spätestens dann enttäuscht sein, wenn Du den Modus mit der Einzelspieler-Kampagne vergleichst. Mit bis zu vier Helden können Du und Deine Freunde zwar online zahlreiche Superhelden-Action in Form von Prügeleien erleben, viel mehr aber leider nicht. Auch hier überwiegt wieder der Fan-Service, kommt allerdings nicht mehr so positiv zum Tragen. Für zusätzliche Outfits und Extras wirst Du dank Mikro-Transaktionen zur Kasse gebeten. Zwar verspricht Publisher Square Enix im Verlauf mehr Inhalte anzubieten, um die Spieler über eine lange Zeit bei Laune zu halten, so richtig kommt die aber bisher nicht auf. „Marvel’s Avengers“ will schlussendlich zu viel, nämlich Einzelspielerkampagne und Multiplayertitel in einem Spiel. Aus unserer Sicht hätte es dem Spiel allerdings gutgetan, eine Richtung zu verfolgen und diese gelungen umzusetzen.
Plattformen: PlayStation 4, Xbox One, PC
Release-Datum: 4. September
Kosten: ab 60 Euro (Standard Edition)
Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: Crystal Dynamics, Eidos Montreal
Du wolltest schon immer in die Rolle eines Superhelden schlüpfen? Verrate uns in den Kommentaren, wer Dein Lieblingsheld ist.