LAN-Party mit mehreren PC-Geräten
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

LAN-Partys der 1990er und 2000er: So sahen sie aus und diese Spiele durften nicht fehlen

Vor dem WLAN gab es das LAN – vielle­icht erin­nerst Du Dich auch noch ent­fer­nt daran? In den späten 1990ern und 2000ern kamen Gamer:innen und Nerds auf Dachbö­den, in Kellern, elter­lichen Wohnz­im­mern oder auf Großevents zusam­men, um ihre PCs miteinan­der zu verk­a­beln und sich tage- und nächte­lange Zock­er-Marathons zu geben. Was auf den LAN-Par­tys auf keinen Fall fehlen durfte und welche LAN-Games damals die beliebtesten waren, liest Du hier in unserem Rückblick!

LAN-Par­tys ent­standen zu ein­er Zeit, in der PCs dank immer besser­er Grafikkarten-Tech­nolo­gie immer leis­tungs­fähiger wur­den, das Inter­net allerd­ings noch keine entsprechend hohen Über­tra­gungsrat­en hat­te, dass man Online zock­en kon­nte. Also pack­te man seinen Rech­n­er ein und zog für ein Woch­enende zusam­men, um sich direkt in den neuesten Shootern, RPGs, Strate­gie- oder Renn­spie­len zu messen.
Klar, um Mul­ti­play­er-Games zu spie­len, brauchst Du heute nicht mehr aus der Woh­nung gehen. Aber sich vor Ort mit Deinen Freund:innen zu tre­f­fen und sich gegen­seit­ig die Pix­el um die Ohren zu jagen, ist schon eine andere Sache, als dies bloß über Team­s­peak zu tun. Von daher lohnt es sich heute immer noch, nicht nur aus Nos­tal­gie, die spaßige Woch­enendbeschäf­ti­gung für Zockerfreund:innen wieder aufleben zu lassen.

LAN Party mit mehreren Rechnern an einem Tisch

Komis­ch­er Elekro-Geruch, fet­tiges Essen und stick­ige Luft: Riechst Du das auch?

Die Vorbereitungen: Bei wem wird gespielt?

Verabre­det hat man sich für LAN-Par­tys meist auf Schul­höfen. Entwed­er eine:r der Gamer:innen hat­te eine sturm­freie Bude zur Ver­fü­gung oder kan­nte jeman­den, der großzügiger­weise seine Räum­lichkeit­en zur Ver­fü­gung stellte. Wichtig dabei war genü­gend Platz für’s Equipment.

Wusstest Du, dass es sog­ar organ­isierte Großevents gab, bei denen Tausende Nerds zusam­menkom­men sind? Lei­der ist die DreamHack, die größte regelmäßige LAN-Par­ty Deutsch­lands nach 2020 eingestellt wor­den. Aber es find­en auch heute immer wieder größere Tre­f­fen statt.

Die Anfahrt: Wäschekörbe voller High-Tech

Ein­fach den Gam­ing-Lap­top in den Jute­beu­tel steck­en und los – so ein­fach war es damals nicht. LAN-Teilnehmer:innen mussten ihren ganzen Desk­top-Com­put­er ein­pack­en, samt Gehäuse, fet­tem CRT-Mon­i­tor, Tas­tatur, Maus, Kabeln, Box­en und son­stigem Zube­hör. Für län­gere Streck­en mussten oft die Eltern den ganzen Kram mit dem Auto trans­portieren. Dazu kamen noch Schlaf­säcke, Kissen und Iso­mat­ten, denn wer hat schon Bet­ten für 10 bis zwölf Leute bei sich herumstehen?

Der Aufbau: Zwischen Tüftler:innen-Spaß und Frust

War ein­mal alles an Ort und Stelle, galt es, den Auf­bau zu organ­isieren. Beim Anschließen mussten alle genug Steck­er­leis­ten haben und im Ide­al­fall kein Kabel oder Adapter vergessen haben. Nach und nach ent­stand im Raum ein Kabeld­schun­gel aus Knäulen und Stolper­fall­en, den nie­mand mehr durch­blick­te. Dann ging es an die Net­zw­erkein­rich­tung. Diese sollte eigentlich in eini­gen weni­gen Schrit­ten erledigt sein, aber fehlende Net­zw­erk­treiber, ver­al­tete Betrieb­ssys­teme und andere Ursachen kon­nten hier schon mal für stun­den­lan­gen Frust sor­gen. Noobs lern­ten hier schnell einiges von den Pros über die Tück­en der Netzwerkprotokolle.

Das Drumherum: Datenhunger und Junkfood

Waren ein­mal alle Rech­n­er ver­bun­den, hat­ten die Dat­en freie Bahn und die Teilnehmer:innen kon­nten schauen, was ihre Freund:innen alles auf ihrer Fest­plat­te freigegeben hat­ten. Was im Inter­net noch Stun­den an Down­load­zeit brauchte, kon­nte per LAN-Kabel bin­nen weniger Minuten über­tra­gen wer­den. Man tauschte wie wild Filme, Musik, Spiele und Son­stiges aus – und wenn die eigene Fest­plat­te voll war, wurde eben der CD-Bren­ner angeworfen.

Ein alter PC zeigt Game Over an

Dabei wurde alles gekn­ab­bert und getrunk­en, was zuck­rig, salzig oder fet­tig war. Chips, Flips und Schoko­riegel wur­den säck­eweise ver­nichtet und mit Ener­gy­drinks run­terge­spült, Piz­za-Sam­melbestel­lun­gen waren an der Tage­sor­d­nung. Und wenn alle müde von ner­ven­z­er­fet­zen­den Death­match-Run­den oder lang­wieri­gen Eroberungs­feldzü­gen waren, wurde ein Film ange­wor­fen oder über obskure Inter­net­fund­stücke gelacht.

Diese LAN-Party Games durften auf keinem „Netzwerk” fehlen

Quake: Blitzschnelles Gemetzel

Auf „Doom”, ein Meilen­stein in Sachen 3D-Shootern der 1990er Jahre, fol­gte „Quake”. Ange­siedelt in ein­er Hor­ror-Land­schaft, hat diese Spiel­erei­he ab 1996 dafür gesorgt, dass selb­st die leis­tungsstärk­sten Grafikkarten heiß liefen. Der Mul­ti­play­er-Modus wurde im Laufe der Zeit immer bess­er aus­ge­baut, und Mods wie „Cap­ture the Flag” waren auf vie­len LAN-Par­tys sicher­lich kein Fremd­wort mehr. Für das 1999 erschienene „Quake III Are­na” gab es nicht mal mehr einen Sin­gle­play­er-Modus. Um nicht sofort gefragged zu wer­den, brauchst Du ein über­mäßiges Reak­tionsver­mö­gen und musst Dich schnell in den einzel­nen Maps zurechtfinden.

Counter-Strike: Taktischer Team-Wettstreit

Kaum ein:e Zocker:in der 1990er bis 2000er ist um die „Counter-Strike”-Reihe drumherum gekom­men. Eigentlich war Counter-Strike erst ein Mod von „Half-Life”, wurde aber schnell zum eigen­ständi­gen Hit. Hier müssen sich zwei Teams, Terrorist:innen und Counter-Terrorist:innen, gegeneinan­der im Häuserkampf dez­imieren. Nur ein gut aufgestelltes Team, das effizient kom­mu­niziert und clever han­delt, kann hier die Toplis­ten erk­lim­men. Das Erfol­gsrezept des Orig­i­nal-Mods von 1999 wurde in Titeln wie „Counter-Strike: Source” (2004) und „Counter-Strike: Glob­al Offen­sive” (2012) weiterentwickelt.

Command & Conquer: Kalte Kriegsstrategie

In der „Com­mand & Conquer”-Reihe ste­hen sich sow­jetis­che und US-Trup­pen gegenüber. Der Kalte Krieg ist hier heiß gewor­den und nun müssen die Parteien in Echtzeit ihre Basen auf­bauen und die des Geg­n­ers ver­nicht­en. Das Strate­giespiel hat einige Vorteile, die es per­fekt für Mul­ti­play­er-LAN-Par­tys macht: So sind die Spielmechaniken und das Game­play für Neulinge recht schnell zu ler­nen, ohne dass es dabei an Kom­plex­ität ein­büßt. Dazu sind die Mis­sio­nen dank guter Sto­ry­line und witzi­gen Charak­teren so immer­siv, dass man stun­den­lang mit seinen Freund:innen in den Fein­heit­en der tak­tis­chen Kriegs­führung versinken kann. Nach dem Orig­inalti­tel, das West­wood Games 1995 her­aus­brachte, durfte auf vie­len LAN-Par­tys „Com­mand & Con­quer: Red Alert” ver­mut­lich nicht fehlen.

Diablo: Dämonische Klickparty

Bliz­zards „Dia­blo” von 1997 hat­te zwar schon einen Mul­ti­play­er-Modus, aber erst der erfol­gre­iche zweite Teil, der 2000 erschien, wurde zum Dauer­bren­ner auf den Net­zw­erk­par­tys. Bei „Dia­blo II” kannst Du Dir eine:n Kämpfer:innen aus ein­er Rei­he vorgegeben­er Klassen auswählen und musst dann in isometrisch­er Per­spek­tive Mon­ster und Dämo­nen ver­nicht­en. Dabei fällt eine Menge Loot in Form von Waf­fen und Rüs­tung ab, mit der Du Dich weit­er­en­twick­eln kannst. Im Mul­ti­play­er kannst Du eine Par­ty mit Deinen Freund:innen zusam­men­stellen und gemein­sam im Coop-Modus die höl­lis­chen Hor­den bezwingen.

Age of Empires: Mittelalterliche Feldzüge

Wie viele Zocker:innen auf LAN-Par­tys durch „Age of Empires II: The Age of Kings” mehr über Geschichte gel­ernt haben, als in der Schule, ist nicht ganz klar. Aber im Gegen­satz zu drö­gen Schul­büch­ern wer­den in dieser Echtzeit­strate­gie his­torische Völk­er wie Hun­nen, Goten und Wikinger lebendig und ziehen gegeneinan­der in die Schlacht. Neben der Führung von mil­itärischen Ein­heit­en musst Du hier auch Deine Städte auf­bauen, man­a­gen und zum Ruhm führen.

Age of Empires II von 1999 hat zwar einige Nach­fol­ger, aber das Orig­i­nal-Spiel gilt als unerr­e­icht. Wenn Du dieses leg­endäre LAN-Par­ty-Game mal aus­pro­bieren willst, sei Dir eine der Remake-Ver­sio­nen ans Herz gelegt.

Nos­tal­gisch gewor­den? Was hast Du noch für Erin­nerun­gen an LAN-Par­tys der 1990er und 2000er? Schreib es uns in die Kommentare!

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