Konsolenspiele
Death Stranding: Das Gameplay – so spielt sich der Kojima-Titel
Seit dem 8. November 2019 ist das lang erwartete Spiel Death Stranding endlich im Handel erhältlich. In Sachen Gameplay beschreitet Spieleschöpfer Hideo Kojima andere Wege als zuvor. Wir erklären Dir, was Dich in dem Game erwartet.
Death Stranding trägt einerseits die typische Handschrift von Hideo Kojima. Auf der anderen Seite erwartet Dich ein polarisierendes Gameplay, das sich stark von seinen anderen Projekten wie etwa der Metal-Gear-Solid-Reihe unterscheidet. Du übernimmst in dem neuen Spiel die Kontrolle über Sam Porter Bridges, der das Gesicht von Schauspieler Norman Reedus trägt. Er befindet sich in einem postapokalyptischen Amerika, in dem Geister (genannt GDs) und Zeitregen eine Rolle spielen. Nachfolgend gehen wir zwar darauf ein, wie sich der Titel spielt, doch Spoiler zur Haupthandlung selbst vermeiden wir an dieser Stelle.
Boten-Gameplay und Game Over
Zunächst: Sam ist kein kampferprobtes Mitglied einer Spezialeinheit, sondern im Prinzip nur ein Paketbote. Seine einzige “Superkraft”: Er ist ein Wiederkehrer, der zwischen dem Reich der Lebenden und Toten wechseln kann. Segnet Sam das Zeitliche, ist das also noch nicht das Ende und er kann an Ort und Stelle wieder aufwachen. Es gibt dennoch mehrere Möglichkeiten, wie Du zu einem Game Over gelangen kannst, etwa, wenn Du in einer wichtigen Mission scheiterst oder wenn Dich bestimmte Feinde erwischen. Mehr wollen wir Dir an dieser Stelle aber noch nicht verraten.
Klettern mit Übergepäck
Je weiter du im Spiel kommst, desto mehr Action erwartet Dich. Gerade zu Anfang macht ein Großteil des Gameplays aber die Arbeit als Paketbote aus. Sam hat die Aufgabe, Amerika wieder zu vereinen und verstreute Stützpunkte mit einem Netzwerk zu verbinden. Und das erreicht er mit Lieferungen, bei denen er im Anschluss die Verbindung ans Netz herstellt. Gerade am Anfang des Spiels sind diese Botengänge aber sehr mühselig, da Dir kaum Hilfsmittel zur Verfügung stehen. So musst Du Dich mit Sam durch Berg und Tal begeben – mit einem Berg an Fracht auf dem Rücken.
Auf Deinem Weg findest Du immer wieder verlorene Fracht, die Du für mehr “Likes” – die Währung in Death Stranding – abgeben kannst. So kann es schnell passieren, dass Du Deinen Zielort mit einem turmhohen Stapel an Gütern erreichst. Natürlich kann Sam nur eine begrenzte Menge an Ladung tragen. Und je mehr es wird, desto schwieriger gestaltet sich jeder Schritt. Du läufst also nicht entspannt durch eine Landschaft, sondern musst darauf achten, dass der fleißige Bote das Gleichgewicht behält. Denn das sorgt für Schäden an der Fracht und reduziert die Likes. Droht ein Sturz, kannst Du zum Beispiel auf der PlayStation 4 R2 oder L2 drücken, um einzulenken.
Gerade in den ersten Spielstunden wirst Du Sam häufiger stolpern und wanken sehen. Dazu hörst Du das Knarzen der Ladung und ein gelegentliches Stöhnen des Protagonisten. Es ist bei dieser Inszenierung denkbar, dass Kojima Dich gemeinsam mit Sam leiden sehen möchte. Doch ewig bleibt das nicht so: Wenn Du in der Story weiter voranschreitest, erhältst Du Hilfsmittel und Fahrzeuge, die Dir den Transport deutlich erleichtern. Lieferst du fleißig Pakete, wirst Du also dafür belohnt.
Aufträge mit Abwechslung
Auf Sam warten verschiedene Aufträge, die er in Stationen annehmen kann. Einige davon treiben die Handlung voran, andere verschaffen Dir Ressourcen, Likes und neue Ausrüstung. Death Stranding gibt Dir aber nicht immer direkt die Ware mit, die der Empfänger haben möchte. Es kommt auch vor, dass Du die Fracht erst noch aus einem anderen Gebiet abholen musst.
In einigen Fällen ist es dann Deine Aufgabe, Güter von den MULEs zu klauen – das sind Zeitgenossen, die Dich angreifen, um deine Fracht zu klauen. Hier solltest Du also in den Schleichmodus übergehen. Alternativ kannst Du auch die offene Konfrontation suchen und die Gegner mit Fäusten, Waffen und sogar der Fracht selbst angreifen.
Für Deine Lieferungen gelten zum Teil unterschiedliche Bedingungen. Death Stranding sorgt für weitere Abwechslung, indem Du hin und wieder äußerst zerbrechliche Waren transportierst. Bei einigen Botendiensten gibt es zudem ein Zeitlimit – hier solltest Du Deine Route sorgfältig planen, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Wie ein typischer Auftrag mit verschiedenen Gefahren aussieht, erfährst Du in diesem Video:
Gestalte Deine eigenen Routen
Einer Deiner größten Feinde dürfte die Landschaft selbst sein. Viele Berge, noch mehr Steine und Schluchten. So ungefähr ist die Welt, die Dich in Death Stranding erwartet. Sam hat jedoch die Möglichkeit, neue Wege zu schaffen. Dir stehen etwa Seile zur Verfügung, um steile Abhänge gefahrlos zu bewältigen. Außerdem helfen Leitern, meterhohe Erhöhungen zu überwinden. Du kannst diese aber auch als Brücken nutzen, um kleine Flüsse oder Schlichten zu überwinden.
Später im Spiel erhältst Du noch weitere Möglichkeiten, um Dir die Wege etwas zu erleichtern. Death Stranding lässt Dich zum Beispiel richtige Brücken und sogar ganze Straßen bauen. Allerdings kostet das jede Menge Ressourcen. Ist deine Konsole allerdings mit dem Internet verbunden, kannst Du Dir die Materialkosten mit anderen Spielern teilen und das Gelände gemeinsam ausbauen.
Die unsichtbare Gefahr
Neben den MULEs und dem Gelände machen Sam auch die GDs das Leben schwer. Grundsätzlich sind das Geister, die ihn in das Reich der Toten zerren wollen. Eine Begegnung ist wahrscheinlich, wenn es regnet. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Zeitregen, der Deine Fracht nach und nach beschädigt – und aus jungen Leuten in Sekunden alte Greise machen kann. Am Anfang des Spiels bleibt Dir nur die Möglichkeit, den Atem anzuhalten und die übernatürlichen Gegner zu umgehen.
Später kannst Du in Death Stranding auch auf Waffen zurückgreifen, um sie auszuschalten. Dein BB, das Baby, das mit dem Totenreich verbunden ist, hilft Dir dabei, die Feinde zu erkennen. Tipp: Ein Umgebungsscan macht sie sichtbar, ansonsten solltest Du auf Deinen Scanner achten: Je schneller dieser ausschlägt, desto näher ist ein GD.
Einige GDs sind aber deutlich schwerer zu besiegen. Sam trifft im Spielverlauf auf gruselige Bosse, die Du mit viel Feuerkraft ausschalten musst. Die Kämpfe sind hierbei spannend inszeniert, sodass Du die Begegnung sicherlich nicht so schnell vergessen wirst. Anders als bei herkömmlichen Geistern hilft es Dir hier auch nicht, die Flucht zu ergreifen.
Bedürfnisse von Sam in Death Stranding
Zuletzt gehören noch die Grundbedürfnisse von Sam zum Gameplay von Death Stranding. Du kannst beispielsweise Energydrinks zu Dir nehmen, um Deine Ausdauer wiederherzustellen. Allerdings sorgt das auch für eine volle Blase – und irgendwann wird es Zeit für eine Pinkelpause. Wo sich Sam erleichtert, wächst anschließend ein wohl nicht essbarer Pilz. Urinieren hier weitere Spieler an der gleichen Stelle, soll etwas passieren.
Außerdem spielen Haltbarkeiten eine Rolle in Death Stranding – womit nicht nur Fahrzeuge gemeint sind. Dein Schuhwerk verschleißt beispielsweise mit der Zeit. Und ist es hinüber, wird der Transport zu Fuß deutlich schwerer. Außerdem solltest Du von Zeit zu Zeit eine Pause einlegen. Bei längeren Touren schrumpft Deine Gesamtausdauer immer mehr. Zum Ausruhen stellen viele Stationen einen privaten Raum für Sam zur Verfügung. Hier kannst Du später auch Granaten aus Körperflüssigkeiten herstellen und Blut spenden.
Zurücklehnen und die Story genießen
Zuletzt solltest Du wissen, dass Du den Controller stellenweise eine ganze Zeit lang aus der Hand legen kannst. Typisch Kojima, erwarten Dich lange Zwischensequenzen in Death Stranding, die das Gameplay zwar unterbrechen, dafür aber die Story mit einer packenden Inszenierung weitererzählen. Untertitel lesen kannst Du Dir hierbei sparen: Es gibt eine deutsche Sprachausgabe.
Hast Du Death Stranding schon gespielt? Teile uns in den Kommentaren mit, wie Dir das Gameplay gefällt!
Titelbild: Eigenkration / Kojima Productions