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Indie-Entdeckerabenteuer Sable in der featured-Spielekritik: Die Wüste lebt!
Wunderschöne Landschaften in ungewöhnlichem Grafikstil, Sand, wohin das Auge blickt und ein Coming-of-Age-Abenteuer: Das alles vereint das Indie-Game „Sable“ für PC und Xbox. Wie gut uns der Trip durch die Wüste gefallen hat, liest Du in der featured-Spielekritik.
Aus der Vielzahl an Indie-Titeln, auf die wir uns in diesem Jahr gefreut haben, stach „Sable“ besonders hervor. Denn die Grafik ist ungewöhnlich, sie erinnert uns sehr an die Kunst des französischen Comiczeichners Jean Giraud alias Moebius. Zum anderen an der Spielmechanik. Die Entwickler:innen und Designer:innen von Shedworks konzentrierten sich bei diesem Titel nämlich auf ein erstaunlich unaufgeregtes Abenteuer der gleichnamigen Protagonistin Sable und ihrem Weg zu sich selbst. Und das ganz ohne konkrete Richtung. Wir sind schon einmal für ein paar Stunden auf unserem Hoverbike durch Sable gebraust.
Sable: So viel Zen in einem Spiel
Nach einer kurzen Einführung der Grundbewegungsarten läufst Du mit der Protagonistin Sable einfach los, erkletterst Steine und triffst ältere Wüsteneinwohner:innen, die von ihren Erfahrungen mit den Hoverbikes erzählen. In den Dialogen hast Du jeweils drei Antwortmöglichkeiten. Durch die Gespräche erfährst Du immer mehr über die Welt, in der Du Dich befindest und natürlich auch über Sable selbst. Die Einwohner:innen verraten Dir Hinweise zu Deiner eigenen Geschichte oder geben Dir Nebenquests auf. Diese variieren, in einigen musst Du etwa Mechanik-Teile sammeln.
kommst Du auch an Dein eigenes Hoverbike. Das ist klar das erste Highlight. Denn obwohl Sable bereits zu Beginn meditative Vibes versprüht, werden diese dank geschmeidiger Fahrten mit dem Vehikel noch einmal intensiver. Die Steuerung ist sanft und das Hoverbike gleitet schon zu Beginn ruhig und stabil durch die Lande.
Sable erinnert durch die ruhige Spielart und den Open-World-Charakter an Spiele wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“. Freies Klettern, das Erkunden der Spielwelt und die Dialoge mit Charakteren aus dieser Welt bilden dabei die Basis des Spiels. Wahlweise kannst Du der Geschichte Sables als Hauptquest folgen, Dich mit einer der zahlreichen Nebenmissionen zu beschäftigen oder eben einfach durch die Lande düsen.
Dein bester Freund, das Hoverbike
Das Hoverbike ist zwar zu Beginn noch sehr klapprig, Du kannst es aber nach und nach mit Teilen aufrüsten und verbessern. Wir haben allein schon damit ein paar Stunden verbracht, mit ihm über sandige Landschaften und zwischen Felslandschaften zu düsen. Du kannst Dein Bike per Pfiff zu Dir rufen, aufsitzen und einfach losdüsen. Am Anfang ist Dein Gefährt noch ziemlich wacklig, aber im Laufe des Spiels kannst Du durch gefundene oder bezahlte Teile Dein Hoverbike aufrüsten.
Bezaubernd schön und anders
Die besondere Grafik sticht bei Sable direkt ins Auge. In feinen Strichen und ohne viel Schnickschnack tauchen vor Dir Dünen auf und Landschaften, die zum Erkunden einladen. Die Besonderheit: Das Gesicht der Protagonistin Sable ist durch eine Maske bedeckt und dadurch nicht zu sehen, ebenso wie das der anderen Charaktere. Diese Maske kannst Du optisch verändern, je nachdem, für welche Spezialisierung Du Dich entscheidest. Im Laufe unseres Spiels haben wir besonders viele Mechaniker-Quests erledigt, somit Mechaniker-Abzeichen und eine dementsprechende Maske erhalten. Damit konnten wir nicht nur unser eigenes Hoverbike aufmotzen, sondern auch die Bikes anderer Charaktere.
Relaxen und Entdecken als Spielprinzip
Das Spiel gibt nur sehr wenig vor und Du musst selbst entdecken, was von Dir verlangt wird. Du durchstreifst weite und verwaiste Regionen wie die Wüste von Midden, triffst auf Leute bei Außenposten oder in kleinen Städten. Kleine Rätsel für zwischendurch lassen Dich Käfer suchen, Eier für Maultiere sammeln oder Vögel verscheuchen. Sie stechen durch eine einfache und befriedigende Mechanik hervor. Richtig viel Hirnschmalz erfordern sie zwar nicht, das Hauptaugenmerk liegt bei Sable aber auf der Erkundung.
Kleinere Probleme schmälern nur selten das Spielerlebnis
Kleinere Probleme im Spielablauf sind verkraftbar und beeinflussten unseren Spielspaß nur kaum. Sable neigt dazu, auf Höhen heraufklettern zu wollen. Manchmal fehlt auch der Interaktionsbutton, wenn Du mit jemandem sprechen willst. Allerdings bist Du während des Spielens so entspannt, dass diese Problemchen Dich nicht aus der Ruhe bringen. Für Sable solltest Du Dir Zeit nehmen, in die Welt eintauchen und es oftmals einfach nur genießen, auf einer Düne zu sitzen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Ein wunderbares Spiel, um sich einfach mal treiben zu lassen.
Sable
Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One (im GamePass enthalten)
Release-Datum: 23. September 2020
Kosten: rund 25 Euro
Publisher: Raw Fury
Entwicklerstudio: Shedworks
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