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Immortals Fenyx Rising in der featured-Spielekritik: Ein Action-Adventure in göttlichen Gefilden
Mit „Immortals Fenyx Rising“ liefert Ubisoft ein vielversprechendes Open-World-Abenteuer und versucht offenkundig in die Fußstapfen eines großen Vorbilds zu treten. Ob dem Titel dieses Vorhaben gelungen ist, verrät Dir unsere featured-Spielekritik.
Während sich Open-World-Titel bei manchen Spielern großer Beliebtheit erfreuen, fühlen sich andere von den schier endlosen Möglichkeiten schlichtweg erschlagen. Eine packende Story, eine lebendige Spielwelt sowie ein Gameplay, das auch nach etlichen Spielstunden noch mit frischen Mechaniken motiviert, sind demnach unverzichtbar für ein Abenteuer in einer offenen Welt. Mit „Immortals Fenyx Rising“ versucht Ubisoft diese Aspekte zu erfüllen und liefert ein Action-Adventure, das junge sowie erwachsene Spielende bis zu 30 Stunden an die Bildschirme fesselt. Drum haben wir ebenfalls den Controller in die Hand genommen und uns mit dem titelgebenden Helden Fenyx in das mythologische Action-Adventure gestürzt.
Immortals Fenyx Rising: Gott sei Dank gibt es Fenyx
Ein junger Krieger erleidet Schiffbruch und strandet auf der Goldenen Insel. Ehe er es sich versieht, wird ihm eine - im wahrsten Sinne des Wortes - göttliche Mission auferlegt: Er soll Typhon, den Dämon der Unterwelt besiegen und die vier großen Götter der Insel aus ihrem Elend befreien. Denn Typhon hat die vier Götter in hilflose Gestalten verwandelt und beabsichtigt, sich die Goldene Insel unter den Nagel zu reißen. Während der Kriegsgott Ares beispielsweise als Hahn durch die Gegend dackelt, muss Fenyx über seinen Schatten hinauswachsen, um den Feuerdämon den Garaus zu machen. Das Schicksal der Götter liegt in Deinen Händen.
Das ist die simple Geschichte von Immortals Fenyx Rising, die der Titan Prometheus dem olympischen Gott Zeus erzählt. Große Überraschungen oder inszenatorische Highlights bleiben zwar aus, doch der kindliche Charme, der der Story innewohnt, hinterlässt einen sympathischen Eindruck. Dabei nehmen die beiden Erzähler die griechische Mythologie ebenso wenig ernst, wie Fenyx‘ Feinde seine Erfahrung mit dem Schwert. Und so tauchen in der Erzählung ständig kleine Streitereien, skurrile Kommentare oder ähnliche Albernheiten auf, die Dir wissenswerte Trivia-Fakten liefern und der Geschichte ein Augenzwinkern verpassen. Auch, wenn die Gags nicht immer sitzen.
Turbulente Kämpfe mit göttlichem Stolz
Durch die vor Farben strotzende und detailliert designte Spielwelt kämpfst Du Dich mit verschiedenen Waffen, wie auch diversen göttlichen Fähigkeiten. In Kämpfen verteilst Du leichte Schläge mit dem Schwert und schwingst für einen schweren Hieb die Axt. Die göttlichen Kräfte werden Dir hingegen durch bestimmte Gegenstände verliehen, wie zum Beispiel die Armschienen des Herakles, mit denen Du Felsbrocken auf Deine Feinde schleuderst oder auch Gegenstände beim Rätsellösen bewegst. So trittst Du Deinen Widersachern mit der Hilfe von gleich mehreren Göttern gegenüber.
Aufgrund der zahlreichen Angriffsmöglichkeiten sind die Kämpfe stets unterhaltsam und auch die diversen Gegnerarten sorgen für ausreichend Abwechslung. Kämpfst Du gegen mehrere Gegnertypen auf einmal, wird der Kampf zu einer wahren Zirkusnummer: Harpyien werden mit Steinen beworfen, Gorgonen mit dem Zorn des Ares in die Luft katapultiert und mit dem Hammer des Hephaistos haust Du die letzten Schergen in den Erdboden. Hinzu kommen die Endbosse, die Dir manchmal Geduld und ein ordentliches Timing abverlangen. Dank wuchtigem Sound und ansehnlichen Effekten werden die Kämpfe zudem auch auf audiovisueller Ebene abgerundet.
Das kommt uns doch bekannt vor
Bereits im Verlauf des Prologs fielen uns die zahlreichen Parallelen zu einem anderen, hochgelobten Genrevertreter auf. Die Kämpfe, das Klettern, das Herstellen von Tränken, die Dungeons und viele weitere Elemente erinnern stark an „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“. Wer demnach keine Nintendo Switch oder Wii U besitzt und bislang nicht in den Genuss des Erfolgshits kam, könnte nun in Immortals Fenyx Rising die entsprechende Alternative zu The Legend of Zelda finden.
Tolle Spielwelt trotz Schema F
Auf Deiner Mission durchquerst Du verschiedene Areale der Goldenen Insel, die alle Unmengen an Nebenaufgaben bieten. Göttliche Herausforderungen verlangen unter anderem kurzweilige Zeit- oder Geschicklichkeits-Challenges ab, bei dessen erfolgreichem Abschluss ein paar Charonsmünzen für das Upgraden von Fähigkeiten herausspringen. In den Tartaros-Gewölben hingegen landest Du in unterirdischen Dungeons, die mit verschiedenen Rätseln gespickt sind und Dich am Ende mit einem von Zeus Blitzen belohnen. Diese erweitern die Ausdauerleiste von Fenyx, was wichtig für Features wie das Klettern, Sprinten oder Gleiten ist.
Die bildhübsche Spielwelt wurde zwar nach dem üblichen Ubisoft-Prinzip gestaltet und erinnert in manchen Gesichtspunkten an Serien wie Assassin’s Creed oder Far Cry, doch hält sich die Anzahl an Nebenaufgaben glücklicherweise in Grenzen, sodass nahende Ermüdungserscheinungen nicht so schnell auftreten, wie es so oft bei den zwei erwähnten Serien der Fall ist. Besonders die Rätseleinlagen können auch nach dem dutzendsten Gewölbe noch für frischen Wind auf der Goldenen Insel sorgen.
Insgesamt erweist sich Immortals Fenyx Rising als ein Sammelsurium altbekannter Gameplay-Elemente, die jedoch in einer derart ausgeklügelten Weise zu einem unterhaltsamen Gesamtpaket zusammengeschnürt wurden, dass sowohl ein junges als auch erwachsenes Publikum hier seinen Spaß findet. Natürlich sind die Parallelen zu anderen Titeln nicht abzustreiten, doch weiß Immortals Fenyx Rising auch seine eigenen Stärken auszuspielen. Das Zusammenspiel von Erkunden, Kämpfen und Rätseln funktioniert verdammt gut und die audiovisuelle Komponente unterstreicht diesen Mix obendrein. Ein Zelda-Klon, der sich demnach keineswegs hinter seinem großen Vorbild verstecken muss.
Immortals Fenyx Rising | |
Plattform: | Nintendo Switch, PS4, PS5, Xbox Series, Xbox One, PC |
Release-Datum: | 3. Dezember 2020 |
Kosten: | rund 70 Euro |
Entwicklerstudio: | Ubisoft Quebec |
Publisher: | Ubisoft |
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