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Happy Birthday, Red Dead Redemption: 10 Jahre gesetzlos im Wilden Westen
Auch noch zehn Jahre nach dem ersten Pistolenknall ist die „Red Dead Redemption“-Reihe beliebter denn je. Aber was sind ihre Wurzeln? Und wie geht es mit ihr weiter? Wir verraten es Dir!
„Grand Theft Auto“ im Wilden Westen – für dieses Konzept loben Kritiker den Spielepublisher Rockstar Games. „Red Dead Redemption“ zählt zu den einflussreichsten Spielen des vergangenen Jahrzehnts. Das mag zum einen an einer komplexen Story liegen, zum anderen daran, dass sich das Open-World-Game wie ein Best-of berühmter Western-Filme anfühlt.
Revolver, Pferde und Banditen: Die Spielwelt von Read Dead Redemption
Das Spielprinzip von „Red Dead Redemption“ ähnelt anderen Open-World-Titeln wie „Grand Theft Auto“ oder auch „The Witcher“. Von Spielbeginn an hast Du ungehinderte Bewegungsfreiheit und entscheidest, was Du wann und wie in der Spielwelt erkunden möchtest.
In „Red Dead Redemption“ bewegst Du Dich mit Deiner Spielfigur durch den späten Wilden Westen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Du bereist das Land entweder zu Fuß, reitest auf einem Pferd durch die Prärie oder nimmst den Zug, um von einer Stadt in die nächste zu kommen.
Auf Deiner Reise erfährst Du mehr über die Vergangenheit des Antihelden John Marston, eines Outlaws, dessen Frau und Sohn von der Regierung als Geisel genommen wurden. Um die Familie wieder zu vereinen, musst Du John helfen, die Mitglieder seiner ehemaligen Bande, der „Van Der Linde“-Gang, zu fassen.
Dein Verhalten beeinflusst das weitere Spielgeschehen: Begehst Du Straftaten, sitzen Dir im schlimmsten Fall bald Kopfgeldjäger im Nacken. Im besten Fall meiden Dich die Menschen aus Angst. Hältst Du Dich an die geltenden Gesetze, führt ein hohes Maß an „Ehre“ zu einer besseren Bezahlung bei Aufträgen.
Duellieren wie die Revolverhelden
Ein echtes Wilder-Westen-Spiel braucht ordentliche Revolverduelle. Hier trumpft „Red Dead Redemption“ mit der besonderen Spielmechanik „Dead Eye“ auf: Auf Knopfdruck läuft die Zeit für Dich in Zeitlupe ab, Du visierst ein oder mehrere Ziele an und sobald Du den Button loslässt, feuert John blitzschnell. Du kannst Dich dabei dafür entscheiden, Deine Gegner „nur“ handlungsunfähig zu machen, indem Du direkt auf das Bein zielst. Bis zum Äußersten muss hier also niemand gehen.
Von der Spielhalle bis zur Konsole und PC: Eine Red-Dead-Chronik
Die „Red Dead“-Spielreihe umfasst drei Haupttitel, hat ihre Wurzeln aber in einem alten Arcade-Game.
1985: Mit „Gun.Smoke“ stellt der Spieleentwickler Capcom einen Scrolling-Shooter, ein Spiel, bei dem der Levelhintergrund vorbeizieht, in die Arcade-Spielhallen. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Kopfgeldjägers, der Level für Level gefährliche Verbrecher zur Strecke bringt. In der Portierung für das Nintendo Entertainment System modifiziert Nintendo das Spiel. Es übernimmt nur sechs der ursprünglichen zehn Gegner des Spiels, entwirft dafür aber eine Storyline. So wird aus dem namenlosen Kopfgeldjäger nun „Billy Bob“ und die Boss-Gegner gehören zu einer Familie, die die Kleinstadt Hicksville terrorisieren. Das Portal US Gamer wird später feststellen, wie „Gun.Smoke“ zur Blaupause für das erste „Red Dead“-Spiel wurde.
2004: In „Red Dead Revolver“ schlüpft der Spieler in die Rolle des Kopfgeldjägers Red Harlow, der durch Zufall den Mördern seiner Eltern auf die Schliche kommt und einen Rachefeldzug startet.
Anfang der 2000er startet die Entwicklung von „Red Dead Revolver“ ursprünglich unter der Leitung von Capcoms Vorstand Yoshiki Okamoto, berichtet Polygon in einem Leitartikel zum Spiel. Okamoto hatte in den Achtzigern am Western-Shooter „Gun.Smoke“ mitgearbeitet, will wieder etwas Western-Luft schnuppern und stößt schnell auf „Angel Studios“, eine vergleichsweise kleine 3D- und Visual-Effects-(VFX-)Firma aus San Diego. Die kulturellen und sprachlichen Differenzen zwischen Angel Studios und Capcom sorgen für eine holprige Entwicklung für „Red Dead Revolver“. Anfang 2002 berichten Spieleportale, dass Capcom das Projekt abstößt. An diesem Punkt kommt Rockstar Games ins Spiel und Angel Studios wird „Rockstar Games San Diego“. Am 3. Mai 2004 erscheint „Red Dead Revolver“ für die PlayStation 2 und Xbox.
2010: Es dauert ganze sechs Jahre, bis Fans die Fortsetzung „Red Dead Redemption“ spielen können. In der Rolle des Ex-Gesetzlosen John Marston durchstreifst Du den Wilden Westen und jagst die Mitglieder Deiner ehemaligen Bande. Dabei bringst Du Politiker zu Fall und fliehst vor Regierungsbehörden. Im Interview mit dem Gamefanmag erzählt Autor und Mitentwickler Christian Cantamessa , dass die herkömmliche Levelstruktur des Vorgängers zu sehr einengte und dass es das erklärte Ziel war, echte Konkurrenz zur geliebten Hausmarke „Grand Theft Auto“ zu entwickeln. Das Konzept geht auf und die Kritiker sind begeistert.
Im gleichen Jahr erscheint mit der Erweiterung „Undead Nightmare“ ein Ausflug ins Zombie-Genre. Es bietet ein alternatives Szenario und setzt zeitlich nach dem Ende der Hauptstory von „Red Dead Redemption“ ein. Eine Seuche im Grenzland zwischen den USA und Mexiko verwandelt Tote in Zombies. John Marston muss und will – familiär bedingt – ein Heilmittel finden. Das Add-on kommt mit neuen Waffen, Charakteren und Ereignissen. Das wirkt fast wie ein eigenständiges Spiel und ist es mittlerweile im Prinzip auch, wie Rockstar Games mittlerweile auch selbst auf der Support-Seite schreibt. „Undead Nightmare“ kommt als Bundle mit anderen Add-ons und kann separat gezockt werden.
2018: Trotz des Titels ist „Red Dead Redemption 2“ keine Fortsetzung, sondern ein Prequel. In der Vorgeschichte zum ersten Teil muss sich die „Van der Linde“-Gang damit abfinden, dass die zunehmende Industrialisierung der modernen Welt den Untergang von Banditen des Wilden Westens einläutet. Du schlüpfst in die Rolle von Arthur Morgan, Mitglied der „Van der Linde“-Gang und Kollege von John Marston, dem (späteren) Protagonisten aus Teil 1. Nach einem missglückten Überfall muss die Bande sich trennen und ist auf der Flucht vor einer Privatdetektei. Die Ereignisse leiten schlussendlich fast unmittelbar in die Handlung von „Red Dead Redemption“ über.
Acht Jahre dauert die Entwicklung des dritten „Red Dead“-Spiels. Aber es lohnt sich.
2019: „Red Dead Online“ entstammt dem Online-Multiplayer-Modus von „Red Dead Redemption 2“, wird aber zeitnah als eigener Service gestartet. Hier übernimmst Du die Rolle eines namenlosen Protagonisten, in einer Story, die zeitlich noch vor „Red Dead Redemption 2“ ansetzt. Mit echtem Geld kannst Du Kleidung und andere Items kaufen. Rockstar Games macht diesbezüglich auch unmissverständlich klar, dass man sich auch in absehbarer Zukunft auf den Ausbau von „Red Dead Online“ fokussieren wird, berichtet unter anderem Gamepro. Ziel sei es, das Online-Game qualitativ auf den Stand der Singleplayer-Kampagne zu heben.
Auch wenn das für die Reihe bedeutet, dass es vermutlich kein „Red Dead Redemption 3“ geben wird, sind wir auf die Weiterentwicklung des Online-Titels gespannt.
Red Dead Redemption (Spieleserie)
Plattformen: | Windows, Xbox-Systeme, Playstation-Systeme |
Veröffentlichung
(Hauptreihe): |
Red Dead Online (2019) – bereits erhältlich
Red Dead Redemption 2 (2018) – bereits erhältlich Undead Nightmare (2010) – bereits erhältlich Red Dead Redemption (2010) – bereits erhältlich Red Dead Revolver (2004) – bereits erhältlich |
Kosten: | ab ca. 30 Euro |
Publisher: | Rockstar Games |
Entwicklerstudio: | Rockstar San Diego |
Hast Du „Red Dead Revolver“ vor unserem Artikel gekannt? Und zockst Du lieber online oder im Singleplayer-Modus? Wir freuen uns auf Deine Lagerfeuergeschichten in den Kommentaren.