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Happy Birthday, Pac-Man: Sieben Fun-Facts zum 40. Geburtstag des gelben Helden
Der vielleicht bekannteste Held der Videospielgeschichte feiert seinen 40. Geburtstag. Anlässlich dessen haben wir einen kompakten Überblick gebastelt und außerdem sieben coole Fakten für Dich kuratiert. Happy Birthday, Pac-Man!
Unter dem Motto #JoinThePac hat Bandai Namco die offizielle Pac-Man-Website gerelauncht. Zum Geburtstag soll es jetzt ein Jahr lang Aktionen und Events rund um Pac-Man geben. Verrückt, wenn man bedenkt, wohin ein Stück Pizza geführt hat. Moment, das wusstest Du gar nicht? Na, dann aber schnell weiterlesen!
Gelb gegen Geist: Das Pac-Man-Prinzip
Vielleicht kennst Du die gefräßige Figur „Pac-Man“ nicht. Aber dann kennst Du vermutlich auch Strom, Telefon oder das Internet nicht. Das Magazin Lifewire bezeichnet das Videospiel um den gelben Helden als „einflussreichstes und ikonischstes Videospiel aller Zeiten“.
Das Konzept hinter „Pac-Man“ ist denkbar einfach: Du steuerst Pac-Man durch ein Labyrinth, um die darin befindlichen gelben Pillen zu fressen. In den Gängen spuken außerdem bunte Geister. Berührst Du diese, verlierst Du ein Leben. Von Zeit zu Zeit tauchen außerdem sogenannte „Power Pellets“ auf. Schluckt Pac-Man einen davon, kannst Du die Geister kurzerhand einfach selbst fressen. Außerdem taucht im Labyrinth bisweilen Obst auf, das wiederum Extrapunkte bringt.
Auch wenn aktuelle Versionen und Fortsetzungen mit zusätzlichen Elementen wie Multiplayermodi und neuen Charakteren experimentieren, bleibt das grundsätzliche Spielprinzip meistens unverändert. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Paku Paku: Eine kleine Pac-Man-Chronik
Am 22. Mai 1980 beginnen laut offizieller „Pac-Man“-Historie die ersten geschlossenen Testläufe des Spiels. Beim sogenannten „Focus Testing“ geben Unternehmen das Spiel an Vertreter der angestrebten Zielgruppe und holen sich Feedback. Das ist vielleicht vergleichbar mit Testvorführungen bei Kinofilmen. Danach wird im Juli 1980 in Japan dann endlich der Spielautomat „Puck Man“ veröffentlicht. Der Titel leitet sich von der japanischen Lautmalerei „Paku Paku“ ab, die das schnelle Öffnen und Schließen des Mundes beim Essen beschreibt; ein zeitgeistiges Äquivalent ist die Phrase „nom nom“. Der Name „Puck Man“ ist allerdings zu anfällig für zweideutigen Schabernack, sobald aus dem „P“ ein „F“ wird. Deswegen entschließt sich Bandai Namco für eine Namensänderung: Aus „Puck Man“ wird „Pac-Man“.
1984 verlassen die Macher die Pfade des gewohnten „Pac-Man“-Prinzips und veröffentlichen mit „Pac-Land“ das erste Sidescrolling-Game ähnlich „Super Mario“.
1999 erscheint mit „Pac-Man World“ ein 3D-Abenteuer-Spiel für die PlayStation und den Gameboy Advance. In verschiedenen Welten suchst Du als Pac-Man nach Deinen entführten Freunden.
2015 erscheint „Pac-Man 256“ für Android und Apple iOS zum 35. Jubiläum des Originalspiels, 2016 auch für PC, PlayStation und Xbox. Obwohl Letzteres theoretisch unendlich viele Level generieren kann, endet es bei Level 256. Ab diesem Level sorgt ein Fehler im Programmcode („Glitch“) dafür, dass die rechte Seite des Bildschirms in Zahlen und Buchstaben zerfällt. Dieses Szenario nutzt „Pac-Man 256“ als Aufhänger für ein Endless-Runner-Szenario.
2020 erscheint das Originalspiel als Mobile Game, gratis für Android und iOS. Das Gameplay und die Charaktere sind geblieben und erstrahlen in 8-Bit-Grafik. Neu sind Gastauftritte von beliebten Gesichtern wie dem Igel „Sonic“.
Das Pizzastück und weitere coole Fun-Facts zu Pac-Man
Fakt #1: Ms. Pac-Man und die Pac-People
Nach nun mehr 40 Jahren „Pac-Man“ sind wir uns sicher, dass Pac-Man nur einer von vielen kleinen kugelförmigen Allesfressern ist, die das „Pac-Land“ bewohnen. Bereits 1981 erscheint „Ms. Pac-Man“ auf dem US-Markt, stilecht mit roter Schleife im Haar. Aber auch abseits dessen hat sich über die Jahre und Spiele hinweg so etwas wie eine Lore um den Charakter Pac-Man entwickelt. Im Spiel „Pac-Man World 3“ wird er zusammen mit Ms. Pac-Man und einem Junior-Pac-Man beim Geburtstag feiern gezeigt.
Fakt #2: Pac-Man, der TV- und Filmstar
Die kleine gelbe Knabberkugel ist inzwischen Teil der Popkultur. Schon kurz nach seiner Geburt lief in den USA die Cartoon-Serie „Pac-Man“ (1982 bis 1983), in der unser Titelheld als Familienvater versucht, Frau und Kind vor den Geistern und dem Schurken „Mezmaron“ zu beschützen.
Im Meta-Animationsfilm über das geheime Leben von Videospielfiguren, „Ralph reichts“ (2012), haben Pac-Man und die Geister Gastauftritte.
In der für Disney produzierten Animationsserie „Pac-Man and the Ghostly Adventures“ (2013) ist der jugendliche Titelheld „Pacster“ der letzte Gelbe seiner Art in Pac-World. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft er gegen den dunklen Lord Betrayus. Ein riesiger Pac-Man taucht außerdem im Kinofilm „Pixels“ (2015) auf. Hier missinterpretieren Aliens frühe Arcade-Spiele als Kriegserklärung und lassen Formwandler in Gestalt von Klassikern wie „Pac-Man“ und „Donkey Kong“ auf die Erde los. Eine eigenständige Kinoadaption steht jedoch bis heute aus. Allerdings gibt es mit „Pac-Man: The Movie“ (2012) einen recht ambitionierten Fan-Film, der „Pac-Man“ als Regierungsexperiment inszeniert.
Und wenn Du offen für Neues bist, dann ist der Film „Pacman: Come out and play“ (2016) vielleicht etwas für Dich. Hier wird aus dem Helden ein Parcours-Künstler, der vor einer Straßengang, den „Ghosts“, flieht.
Fakt #3: Pac-Man als Pop-Art
Der Siebdruck „Pac-Man“ vom amerikanischen Künstler Rupert Jasen Smith stammt aus dessen Portfolio „Hommage to Andy Warhol“ und zeigt eine typische Szene aus dem Original-“Pac-Man“ inklusive dem Titelhelden selbst, den Geistern und dem Bandai-Namco-Logo. Exemplare werden derzeit für umgerechnet knapp 7000 Euro gehandelt.
Fakt #4: Pac-Man-Schöpfer Iwatani wurde von einer Pizza inspiriert
Mit Essen spielt man nicht? Na ja, vielleicht ja doch. In einem Interview mit dem Time Magazine erzählt „Pac-Man“-Schöpfer Toru Iwatani von der Idee zur gelben Kultfigur: „Während ich gerade über das Wort ‚essen‘ nachdachte, als ich ein Stück Pizza nahm, merkte ich, dass der Rest der Pizza wie ein Charakter aussah und so entstand Pac-Mans ikonische Form.“
Fakt #5: Die Geister haben verschiedene Persönlichkeiten
Im Originalspiel tauchen zusammen mit Pac-Man auch zum ersten Mal die gegnerischen Geister auf. Diese süßen kleinen Gespenster sind nicht nur farbenfroh, sondern haben auch alle verschiedene Persönlichkeiten. Grundsätzlich wechseln die Geister zwischen zwei Spielmodi. Im „Chase Mode“ versuchen die Geister, Pac-Man zu schnappen. Im „Scatter Mode“ ziehen sie sich in verschiedene Ecken zurück und spuken in einem festen Areal. Der Artikel von Game Internals hat die Facetten der vier Gespenster analysiert:
Roter Geist / „Blinky“ / 追いかけ (oikake, etwa „Der Jäger“): Blinky jagt Pac-Man, sobald Du Dich ihm näherst. Er bleibt so lange an ihm dran, bis Pac-Man ihn durch geschicktes Manövrieren abgehängt hat. Außerdem bekommt er in unregelmäßigen Abständen einen Speedboost. Gefährlich!
Pinker Geist / „Pinky“ / 待ち伏せ (machibuse, etwa „Der Hinterhältige“): Pinky versucht, Pac-Man den Weg abzuschneiden. Bewegt sich Pac-Man nach rechts, zielt Pinky auf eines der vier Felder rechts davon.
Blauer Geist / „Inky“ / 気紛れ (kimagure, etwa „der Launische“): Inkys Verhalten ist wechselhaft angelegt. Er zielt eigentlich auf zwei Felder vor Pac-Man in dessen aktueller Laufrichtung. Allerdings spielt Inkys eigener Standort auch eine wichtige Rolle und wird maßgeblich von Blinky beeinflusst.
Oranger Geist / „Clyde“ / お惚け (otoboke, etwa „der Ignorante“): Clyde ist per se ungefährlich. Kommt Pac-Man ihm zu nahe, verschwindet er in sein eigenes Areal. Ist er weiter weg, verhält sich Clyde aber plötzlich wie Blinky und jagt den gelben Helden.
Fakt #6: „Pac-Man Fever“: Der offizielle Pac-Man-Song
Na, hat Dich auch schon das „Pac-Man Fever“ gepackt? 1981 veröffentlichte das Musikerduo „Buckner & Garcia“ die Single „Pack-Man Fever“, die sich laut Billboard-Website 16 Wochen in den US-Charts hielt. Zu dem Song gab es gleich ein ganzes Album gleichen Namens; randvoll mit Songs zu Videospielen.
Übrigens: Die beste Live-Musik zeigen wir Dir in unserem täglich aktualisierten Artikel „Die besten Livestreams“.
https://www.youtube.com/watch?v=Q858GxokG0k
Fakt #7: Das perfekte Spiel
Die höchstmögliche Punktzahl beim originalen „Pac-Man“, also ein „perfektes Spiel“, beträgt 3.333.360. Dafür musst Du mit Pac-Man jede Pille in jedem Labyrinth gefressen haben, jedes Power Pellet, auch jeden dadurch verwandelten Geist, jedes Stück Obst und das alles, ohne ein Leben zu verlieren – in allen 256 Leveln. Ein Mensch hat das geschafft: Billy Mitchell, den das Oxford American Magazine einst „The Perfect Man“ nannte, weil er „Pac-Man“ und andere Arcade-Games durchgespielt hat. Mitchell stellte den Rekord 1999 auf. Nur 18 Jahre später wurde er ihm mitsamt anderer Rekorde wieder aberkannt. Grund: Mitchell hätte den Spieleklassiker „Donkey Kong“, für den er ebenfalls einen Rekord erzielte, nicht auf hundertprozentiger Original-Hardware gespielt.
Wenn Du jetzt auch ein paar Punkte bei „Pac-Man“ erspielen willst, google einfach „pacman“. Und schon kannst Du direkt in der Suchmaschine kostenlos spielen.
Pac-Man (Videospiel)
Veröffentlichung
(Hauptreihe): |
Pac-Man 40th Anniversary (2020) - bereits erhältlich
Pac-Man (1980) – bereits erhältlich |
Konsolenart: | diverse |
Kosten: | variiert; z.B. kostenlos, wenn Du “pacman“ googelst |
Entwickler: | Bandai Namco |
Bei welchen Games brichst Du den Highscore? Wir freuen uns auf Deine Spieltipps.