Tipps & Tricks
Gaming-PC zusammenstellen: Darauf solltest Du achten
Wenn Du Dir einen Gaming-PC zusammenstellen möchtest, gilt es so einige Dinge zu beachten. Wir zeigen Dir, was Du für ein Spielerlebnis benötigst und wie Du auch für die Zukunft gerüstet bleibst.
Neben CPU und Grafikkarte stellt vor allem der Arbeitsspeicher häufig ein Nadelöhr bei aktuellen PCs dar. Das mag im Umgang mit Office-Dokumenten und beim Surfen kein Problem sein – bei Open World-Spielen mit ausgefeilter Grafik wie etwa Metro: Exodus oder Assassin’s Creed: Odyssey wird die Leistungsfähigkeit Deines Rechners hart auf die Probe gestellt. Während Spielekonsolen für derartige Dinge bereits ab Werk ausgelegt sind, musst Du schon beim Kauf Deines PCs darauf achten, ihn mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten zu versorgen.
Sorgfältige Planung nötig: Was hast Du vor und wie hoch ist Dein Budget?
Bei der Zusammenstellung eines Gaming-PCs kannst Du Dich natürlich vor Ort im Fachgeschäft beraten lassen. Doch viele Händler bieten Derartiges gar nicht mehr an und verweisen auf Standardangebote oder ihren Online-Shop. Überlege Dir also zu nächst genau, wie hoch Dein Gesamtbudget ausfallen darf und erstelle Dir eine Liste. Welche Komponenten Du benötigst, haben wir Dir im folgenden Zusammengefasst:
Video: Youtube / HardwareDealz
Grundlage eines jeden Gaming-PCs: Das Gehäuse
Für einen Gaming-PC gelten besondere Anforderungen an das Thema Gehäuse. Zum einen sollten die Gehäuselüfter einen permanenten Luftstrom gewährleisten. Zum anderen solltest Du kein zu kleines Exemplar wählen. Etwas Raum für spätere Upgrades wie zusätzliche Festplatten oder sonstige Komponenten sind nicht verkehrt. Einen guten Kompromiss stellt hier die sogenannte MIDI-Bauform dar. Sie ist nicht zu groß, bietet aber dennoch meist genügend Einschübe.
Genügend Power für alle Beteiligten: Das richtige Netzteil wählen
Glücklicherweise gibt es beim Thema Netzteil eine verbindliche Norm, was dessen Größe angeht, sodass fast jedes Netzteil in fast jedes Gehäuse passt. Moderne Netzteile liefern zwischen 600 und 800 Watt, was für die meisten (Gaming-)Anforderungen ausreichend sein dürfte. Der Wirkungsgrad spielt dabei auch eine Rolle: Je höher, desto effizienter arbeitet Netzteil, was den Stromverbrauch begrenzt.
Das Herzstück des Rechners: CPU, Mainboard und RAM
Um es einfach auszudrücken: Zu viel CPU-Power zu haben, ist kaum möglich. Allerdings ist zunächst die Frage zu klären, ob es ein Modell von Intel oder von AMD sein soll. Während Intel-Prozessoren den Ruf haben, besonders zuverlässig und robust zu sein, sind AMD-Prozessoren bei vergleichbarer oder sogar höherer Leistung oft deutlich preisgünstiger. Unser Tipp: Orientiere Dich weit oben an den aktuellen Möglichkeiten, greife aber nicht zu den ganz neuen Prozessoren. Diese sind meist im Verhältnis zur Mehrleistung unnötig teuer. Auf Overclocking-Features solltest Du hingegen komplett verzichten und die CPU lieber gleich ausreichend dimensionieren.
Das Mainboard muss einen passenden CPU-Sockel besitzen, damit die Kompatibilität mit dem Prozessor gewährleistet ist. Zudem sollte die Platine mindestens 16 Gigabyte Hauptspeicher unterstützen. Mehr ist auch hier stets besser und so sollte Dein neues Mainboard besser vier als nur zwei RAM-Slots aufweisen, von denen aktuell nur zwei belegt sind. Achte weiterhin darauf, dass der CPU-Lüfter ausreichend dimensioniert und leise ist.
Für das beste Bild: Die Wahl der richtigen Grafikkarte
Die Grafikkarte ist bei allen PCs für die Berechnung der Spielgrafik zuständig. Es liegt auf der Hand, dass es sich gerade bei einem Gamer-PC um eine zentrale Komponente des Systems handelt. Die wichtigsten Hersteller sind hier AMD und NVIDIA. Achte darauf, dass Deine Grafikkarte über möglichst viel Arbeitsspeicher zur Entlastung des Hauptspeichers und eine möglichst schnelle sogenannte GPU (Graphics Processing Unit) verfügt. Auch hier kann es obendrein nicht schaden, auf möglichst leise Lüfter zu setzen. Passive und auf dem Mainboard integrierte Grafikkarten sind zwar lautlos, fallen in puncto Leistung aber stark hinter ihren aktiven Pendants zurück.
Video: Youtube / KreativEcke
Die Peripherie: Maus, Tastatur und Boxen
Eine beleuchtete Tastatur ist genauso Geschmackssache wie Gaming-Mäuse mit möglichst vielen, womöglich frei konfigurierbaren Tasten. Außerdem solltest Du bei allzu ausgefallenen Tastaturen bedenken, dass Du an Deinem PC möglicherweise auch arbeiten möchtest. Mit genügend zusätzlichen Tasten auf Deinem Keyboard machst Du hingegen selten etwas verkehrt, da die meisten Spiele eine freie Tastenbelegung unterstützen. So kannst Du im Spiel die Tonlautstärke und andere Systemeinstellungen verändern, ohne das Spiel zu verlassen.
Beim Thema Boxensystem reicht für die meisten Anwendungen ein (gutes) 2.1-System aus, das heißt jeweils eine Box links und rechts vom Monitor sowie ein Subwoofer unter dem Tisch. Bei Spielen mit Dolby Digital- oder Dolby Atmos-Fähigkeit oder anderen Surroundtechniken können weitere, hinten platzierte Boxen zum Einsatz kommen. Hier stellt sich aber häufig die Frage nach dem vorhandenen Platz und der Verkabelung. Viele Gamer mit tendenziell empfindlichen Nachbarn oder Mitbewohnern spielen auch gern mit Kopfhörern, was wiederum das Geld für ein teures Boxensystem spart.
Je größer, desto schöner: Der Monitor
Auch hier gilt das Prinzip: So hochwertig wie möglich, aber vielleicht nicht gleich die Topmodelle. Ganz gleich, ob Curved-, 3D- oder Standardmonitor: Wichtig ist, dass auch das Anzeigegerät Deines Gaming-PCs auf das Thema Spiele abgestimmt ist. Wichtige Leistungsdaten sind hier neben der verwendeten Technologie das Kontrastverhältnis sowie eine möglichst niedrige Latenzzeit für verzögerungsfreie Eingaben. Achte außerdem darauf, dass der Monitor VSync- oder FreeSync-fähig ist und sich so der Bildwiederholrate der Grafikkarte anpassen kann. So eliminierst Du später sogenannte Tearing und Bildruckeln. Die Auflösung sollte mindestens 1080p betragen. 4K ist zwar erheblich schärfer, kostet aber auch eine Menge Leistung. Wir empfehlen einen Monitor mit 1440p für flotte Rechner.
Video: YouTube/IT-Mensch
Zusammenfassung
- Wenn Du einen Gaming-PC zusammenstellen möchtest, solltest Du alle Komponenten aufeinander abstimmen.
- Ein Midi-Gehäuse stellt den besten Kompromiss zwischen Platzbedarf und Erweiterbarkeit dar.
- Die CPU sollte möglichst aktuell sein. Wähle dazu ein passendes Mainboard mit (mindestens) vier RAM-Sockeln und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher.
- Die Grafikkarte bildet eine der wichtigsten Komponenten im Gamer-PC und sollte nicht nur leistungsstark, sondern auch leise sein.
- Tastatur und Maus sollten auch für alltägliche Anforderungen gewappnet sein.
- Je größer und hochwertiger Dein Monitor ist, umso beeindruckender ist später das Spielerlebnis.
- Wenn Du Dich an etwa 80% des aktuell maximal Machbaren orientierst, erzielst Du häufig das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Sorge für genügend Erweiterbarkeit. So erhältst Du einen Gaming-PC, der nicht nur jetzt, sondern dank möglicher Aufrüstung auch für längere Zeit den Anforderungen standhält.
Welche CPU und Grafikkarte laufen in Deinem Gaming-PC? Worauf sollten Gamer noch achten, wenn sie sich einen PC zusammenstellen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.