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Far Cry 6 in der featured-Spielekritik: Grafisch top, aber sonst wenig Neues
Die Videospielserie “Far Cry” steht für markante Bösewichte, haufenweise Missionen verteilt in einer offenen Welt und viel Action. Teil sechs schlägt wieder genau in diese Kerbe, nun auf einer karibischen Insel mit gewohnt schrägem Schurken. Bringt die Fortsetzung genug Far-Cry-Flair mit? Wir verraten es Dir in der featured-Spielekritik.
Drei Jahre sind vergangen, als Du Dich in Far Cry 5 im US-Bundesstaat Montana gegen den Sektenführer Joseph Seed und seine Bande behaupten musstest. In Far Cry 6 verschlägt es Dich auf die fiktive Karibikinsel Yara, die uns stark an Kuba erinnert. Dort herrscht der Diktator Antón Castillo und versklavt die Bewohner Yaras dazu, Viviro anzubauen. Diese synthetische und wertvolle Wunderpflanze bringt einerseits Segen, denn sie heilt Krebs, andererseits setzt Castillo auf menschenunwürdige Arbeit, um sie abzubauen. Seine harte Hand und seine Gier bereiten den Boden für Unruhe unter den Einwohner:innen. Dabei kommst Du ins Spiel: Als Dani Rojas willst Du Castillos Machenschaften den Garaus machen und trittst der örtlichen Guerilla bei. Dabei kannst Du wählen, ob Dani fortan Dein männlicher oder weiblicher Spielcharakter sein soll.
Far Cry 6: Ein verrückter Bösewicht, der Dir bekannt vorkommt
Far Cry zeichnet sich seit dem dritten Teil vor allem durch ultrafiese Schurken aus, die unzurechnungsfähig und auch nicht unbekannt sind. Im sechsten Teil übernimmt Schauspieler Giancarlo Esposito die Rolle des Diktators. Er könnte Dir bekannt vorkommen, wenn Du die Serien „Breaking Bad“ oder „The Mandalorian“ gesehen hast. Leider bleibt seine Geschichte und die der anderen Charakter:innen etwas zu sehr im Hintergrund. Gerne hätten wir beispielsweise noch mehr über den Zwist zwischen ihm und seinem Sohn Diego erfahren. Far Cry 6 konzentriert sich aber lieber auf die immense Spielwelt und die Masse an Haupt- und Nebenmissionen.
Unzählige Missionen in einer frei erkundbaren Spielwelt
Sofern Du bereits die Vorgänger gespielt hast, wirst Du Dich beim sechsten Teil schnell heimisch fühlen. In Sachen Gameplay bleibt sich der Titel nämlich treu. Du hast die Wahl zwischen Hauptmissionen, bei denen Du etwa Tabakplantagen abbrennst, und schier unzähligen Nebenmissionen wie Überfälle auf Konvois oder das Anwerben weiterer Guerilla-Kämpfer:innen. Dabei kommst Du auf Deine Kosten, egal ob Du klammheimlich handelst, um unerkannt zu bleiben, oder lieber forsch zur Sache gehst. Gerade, wenn Du einen aggressiveren Spielstil für Deine Missionen vorziehst, ist Far Cry 6 durchaus fordernd. Soldat:innen gehen in Deckung und eine gewisse taktische Herangehensweise wird bisweilen vorausgesetzt, damit Du nicht direkt erledigt wirst.
Kreatives Waffenarsenal und eine bildschöne Insel
Wir haben das Spiel auf der PlayStation 5 gezockt und Yara hat uns wirklich beeindruckt. Abwechslungsreich und sehr detailliert hatten wir manchmal auch einfach nur Freude daran, durch Palmenhaine zu reiten. Die Sichtweite und die Details der Flora und Fauna sind grandios und haben vor allem bei Missionen am Tag gezeigt, was auf der neuen Konsolen-Generation möglich ist. Ein weiteres Highlight ist der Waffenbaukasten. Um im Kampf gegen die Schergen von Castillo bestehen zu können, musst Du Deine Spielfigur und Deine Waffen immer wieder modifizieren. Neue Munitionsarten sind beispielsweise deshalb wichtig, weil Deine Gegner:innen gerne mal resistent gegenüber gewissen Geschossen sind. In dem Fall gilt es, kreativ zu sein und aus den Gegenständen, die Dir zur Verfügung stehen, Nagelpistolen und ähnliche Helfer zu basteln. Richtig abgefahren wird es dann mit den sogenannten Supremos. Das sind Rücksäcke, die Dir Spezialfähigkeiten verleihen. Der Raketenwerfer hat uns besonders beeindruckt.
Amigos, Koop-Modus und Fazit
In Far Cry 6 bist Du nie allein, denn Du hast einen tierischen Begleiter an Deiner Seite. Wir haben uns für Guapo, einen Alligator, entschieden, hätten aber auch einen Hund, Kampfhahn oder Panther haben können. Guapo hat sich zwar behäbig um so manche:n Gegner:in gekümmert, allerdings auch gerne mal selbstständig Krawall angezettelt. Seither führen wir ein eher zwiegespaltenes Verhältnis zu unserem Amigo. Was uns aber gut gefallen hat, ist der Koop-Modus. Du kannst gemeinsam mit Freunden oder online mit fremden Mitspieler:innen Yara erkunden und Belohnungen, Ausrüstungen, Geld und mehr teilen. Insgesamt hatten wir mit Far Cry 6 langanhaltenden Spaß, allerdings hätten wir uns über mehr Story- und Charakterentwicklung gefreut.
Far Cry 6
Plattformen: | PC, Xbox Series X/S, Xbox One, PlayStation 5, PlayStation 4 |
Release-Datum: | 6. Oktober 2021 |
Kosten: | rund 60 Euro |
Publisher: | Ubisoft |
Entwicklerstudio: | Ubisoft |
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