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Eltern-Ratgeber digital: Ist esports bald schon ein anerkanntes Schulfach?
Hunderte Millionen meist junge Menschen weltweit interessieren sich für esports, Tendenz stark steigend. Im Ausland wird Gaming inzwischen auch an Schulen gefördert und bringt so manch einen Top-Star der Szene hervor.
Wie sieht die Entwicklung des esports in Deutschland und der Welt genau aus? Wir geben Dir einen aktuellen Überblick und zeigen, was Eltern zum Thema Gaming wissen sollten.
Im Ausland längst normal: Schulen fördern talentierte Gamer
Nachwuchsförderung ist essentiell für jede Sportart. Das gilt selbstverständlich auch für esports. Genauso wie beim Fußball bieten deshalb immer mehr Schulen Turniere und sogar Kurse rund um das Thema Gaming an. An der Lanxiang Technical School in China können Schüler zum Beispiel mehrere esports-Kurse belegen. Hier ist esports also schon ein echtes Schulfach. Anstatt einfach nur eine Runde zu zocken, bekommen Schüler im Unterricht wertvolles Training in Theorie und Praxis ihres Lieblings-Games. Nach dem ersten Jahr können sich die größten Talente weiter zum Progamer ausbilden lassen.
In den USA ist esports bereits Teil des Lehrplans. Der Dachverband der US-amerikanischen Oberschulen hat esports damit als offizielle Sportdisziplin eingeführt. Gemeinsam mit dem Ligabetreiber PlayVS werden an rund 19.500 US-High-Schools ganz offiziell Schulturniere in esports ausgetragen.
Auch in Europa ist esports auf dem Vormarsch. Dazu genügt ein Blick nach Großbritannien. Schüler von zwölf bis 19 Jahren können dort an einem Pilotprojekt des britischen esports-Verbands teilnehmen und ab September 2018 die British Esports Championship bestreiten. Das große Finale soll dann im Rahmen des Gaming-Festivals Insomnia im August 2019 stattfinden.
So hat sich esports in Deutschland seit 2016 entwickelt
Ist esports eine richtige Sportart oder nicht? Diese Frage wird bereits seit Jahren diskutiert. 2016 sahen deutsche Bildungsministerien esports noch längst nicht als Sportart an. Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern etwa machten unter anderem deutlich, dass Schulsport das einzige Bewegungsfach sei und oft erkannte Bewegungsmängel bei Schülern wichtiger seien als die Anerkennung von esports als vollwertige Alternative.
Die Popularität von esports stieg währenddessen ungebrochen an. 2017 hatten bereits mehr als die Hälfte der 16- bis 34-Jährigen von esports gehört und kannten die Bedeutung. Immer größere Events locken tausende Zuschauer an. Nicht nur vor den Bildschirm, sondern auch in Stadien und Arenen. Ende 2017 wurde der eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD) gegründet, um esports als Dachverband in Deutschland zu vertreten.
Mit dieser Entwicklung setzt sich 2018 auch die Politik auseinander. So heißt es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung: „Da E-Sport wichtige Fähigkeiten schult, die nicht nur in der digitalen Welt von Bedeutung sind, Training und Sportstrukturen erfordert, werden wir E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen.“ Durch die Anerkennung als richtige Sportart könnten esports also tatsächlich in Zukunft auch an deutschen Schulen im Unterricht behandelt werden.
Was Eltern zum Thema esports wissen sollten
Der Traum, eines Tages auch ein Progamer zu sein und mit Gaming den Lebensunterhalt zu verdienen, dürfte in so manchem Kind schlummern. Andere wünschen sich vielleicht eine Karriere auf dem Tennisplatz oder im Profi-Fußball. Die Wege zu sportlichen und finanziellen Erfolgen sind dabei ganz ähnlich. Im Verein trainieren die Sportler, treten bei Wettkämpfen an und werden immer besser. Die allerbesten schaffen den Sprung in den Profisport und können später sogar vielleicht einmal davon leben.
So wie bei Bewegungssportarten sind auch bei esports bestimmte Fähigkeiten wichtig und werden trainiert. Je nach Spiel und Genre sind das zum Beispiel die Koordination von Hand und Augen, Reaktionsschnelligkeit und taktisches Verständnis sowie dreidimensionales Vorstellungsvermögen. Dazu kommen sogenannte Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Durchhaltevermögen und Zuverlässigkeit. Anders als bei Bewegungssportarten finden esports allerdings im Sitzen oder Stehen statt. Für Progamer und die, die es noch werden wollen, sind deshalb ausgewogene Ernährung, regelmäßige Pausen und ein abwechslungsreicher Alltag mit ausreichend Bewegung besonders wichtig.
Um Deine Kids zudem vor unerwünschten Online-Inhalten und ungeeigneten Spielen zu schützen, gibt es bei Vodafone den Red+ Kids-Tarif. Die SIM-Karte mit dem Tarif speziell für Kinder ermöglicht differenzierte Sicherheitseinstellungen. Mehr Infos findest Du in der Alles Easy-Folge zum Thema:
Als Elternteil kannst Du Dein Kind unterstützen, indem Du Dich auch weiterhin für ihre oder seine Aktivitäten interessierst. Steht zum Beispiel ein wichtiges Match an, dann spielt es keine Rolle, ob Dein Kind esports oder Fußball spielt. Die Aufregung, das Adrenalin und die Emotionen bei Sieg oder Niederlage sind natürlich am Controller genauso intensiv wie auf dem Sportplatz. Und genau wie beim Wunsch nach einer Profikarriere im Fußball kannst Du auch mit esports umgehen. Schule, andere Hobbies und Freunde sind auch weiterhin genauso wichtig wie ein Plan B. Denn dadurch setzt Dein Kind nicht alles auf eine Karte und hat eine Alternative für den Fall, dass die Progamer-Karriere einmal vorbei sein sollte.
Mit Vodafone und der ESL haben sich zwei Premium-Partner gefunden, die gemeinsam ein neues Kapitel im esports angehen möchten. Auf der gemeinsamen Webseite findest Du unter dem Unterpunkt Game responsibility weitere nützliche Informationen.
Sind Du oder Deine Kinder aktive Gamer? Schreib uns in die Kommentare, wie das Thema esports bei Euch gehandhabt wird.