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DLSS 2.0: So funktioniert Nvidias Upscaling-Technologie
Bilder pro Sekunde kann man als PC-Gamer nie genug haben. Mit DLSS 2.0 bietet Nvidia ein exklusives Feature an, damit Du auch bei hohen Auflösungen nicht auf Raytracing und sonstige leistungshungrigen Spielereien verzichten musst.
DLSS 2.0: Mehr Details bei geringerer Auflösung
DLSS ist ein Upscaling-Algorithmus, der niedrige Auflösungen in höherer Auflösung darstellt. Der Clou: Die KI „halluziniert” Details hinzu, um so einen ähnlichen Detailgrad wie die native, höhere Auflösung zu erschaffen. Darüber gibt schon der Name Aufschluss: „DLSS” steht für „Deep Learning Super Sampling”. So erhältst Du beispielsweise ein 4K-Bild, wobei die Grafikkarte in 1080p rendert. Der Vorteil ist ein höherer Detailgrad bei erheblich geringerem Rechenaufwand.
In manchen Fällen ist die Technik sogar so gut, dass das hochgerechnete Bild schärfer und detaillierter wirkt als die echte, volle Auflösung. Gleichzeitig dient DLSS 2.0 als Anti-Aliasing-Lösung, beugt also unschöner Treppchenbildung respektive Sägezahnkanten vor und sorgt so für ein ruhigeres Bild ohne Kantenflimmern, das zudem schärfer ist als mit TAA.
Die erste DLSS-Version ließ noch einiges zu wünschen übrig: Sie führte etwa bei bewegten Objekten zu Schlieren oder sonstigen Artefakten, die die Bildqualität trübten. Mit DLSS 2.0 gehören derartige Kinderkrankheiten der Vergangenheit an. Die Spiele mit DLSS-2.0-Unterstützung sind bislang allerdings rar gesät:
- „Control”
- „Mechwarrior 5”
- „Deliver Us The Moon”
- „Wolfenstein: Youngblood”
- „Death Stranding”
- Für „Half-Life: Alyx” hat Nvidia zwar schon Treiber-Unterstützung bereitgestellt, aber bislang ist DLSS 2.0 noch nicht verfügbar.
Eine der großen Stärken von DLSS 2.0 gegenüber der ersten Version: Der Algorithmus benötigt kein spielespezifisches Training mehr, sondern ist für den universellen Einsatz gemacht. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Feature bei jedem Spiel einfach so hinzuschalten lässt. Die Entwickler müssen DLSS 2.0 in ihr Game integrieren. Trotzdem wurde eine Hürde für die Integration von DLSS 2.0 überwunden, sodass künftig mehr Titel damit aufwarten dürften.
Das Beispiel unten von Youtuber hodilton zeigt „Control” in der Gegenüberstellung: links in nativem 4K, rechts in hochskaliertem 4K. Das Video ist mit der RTX 2080Ti entstanden, Nvidias aktuellem Topmodell, das aufgrund von rechenaufwändigem Raytracing trotzdem keine flüssigen 60 Bilder pro Sekunde bei 4K-Auflösung schafft. Mit aktiviertem DLSS 2.0 verzeichnet hodilton aber einen erheblichen Performance-Gewinn, wobei die native Darstellung oft sogar weniger detailliert wirkt.
Video: Youtube / hodilton
Das brauchst Du für DLSS 2.0
Derzeit (Stand: 16. Juli 2020) funktioniert DLSS ausschließlich mit Nvidias RTX-Grafikkarten. Unterstützung liefert also die 20er-Serie, von der GeForce 2060 bis hin zur Titan RTX. Hintergrund: DLSS greift auf die Tensor-Rechenkerne zurück, die nur ab der genannten Generation vorhanden sind. Selbst eine GTX 1080Ti reicht nicht aus, um das Feature zu nutzen.
Wenn Du eine Nvidia-Grafikkarte besitzt, solltest Du auch Nvidia Freestyle kennen. Mit dem Tool passt Du Farben und Effekte Deinen Wünschen an.
Hast Du DLSS 2.0 schon ausprobiert? Teile Deinen Eindruck doch mit unserer Community in den Kommentaren.