Controller aus der Geschichte der Videospiele
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Die Geschichte der Videospiele: Rückblick auf über 70 Jahre Gaming

Am 8. Juli ist der Tag der Videospiele. Grund genug, einen Blick zurück zu wer­fen und die Geschichte der Videospiele Revue passieren zu lassen. Wie kam es dazu, dass wir heute in virtuellen Wel­ten online zock­en und für jeden Geschmack ein hochkarätiges Game existiert?

Komm mit auf eine kleine Reise durch die Gam­ing-Geschichte: Wir starten noch vor dem berühmten Spiel „Pong“ und gehen die wichtig­sten Sta­tio­nen in der His­to­rie bis zum heuti­gen Tag der Videospiele durch. Auf geht’s.

Alter PC mit Tennis-Game in "Geschichte der Videospiele"

1947 erscheint das erste Videospiel – oder nicht?

Als erstes Videospiel der Geschichte kön­nte laut Lifewire das soge­nan­nte „Cath­ode Ray Tube Amuse­ment Device“ gel­ten, was auf Deutsch über­set­zt etwa Kath­o­den­strahlröhren-Vergnü­gungs­gerät bedeutet. Ob das elek­tro­n­is­che Spiel, von dem es nur einen einzi­gen Pro­to­typ gibt, aber tat­säch­lich als echt­es Videospiel ange­se­hen wer­den kann, darüber gibt es geteilte Mei­n­un­gen. Die recht ein­fach gehal­tene Raketen­sim­u­la­tion kommt näm­lich völ­lig ohne Pro­gram­mierung und com­put­er­gener­ierte Grafik aus.

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Stattdessen steuerst Du als Spiel­er mit mehreren Knöpfen das elek­trische Sig­nal ein­er Kath­o­den­strahlröhre und kannst so einen Licht­strahl auf einem Mon­i­tor bewe­gen. Über diesen Mon­i­tor wur­den dann trans­par­ente Zielfolien gelegt, sodass Du weißt, wohin Du den Licht­strahl bewe­gen musst. Eine etwas größere Prise Fan­tasie dazu und schon befind­est Du Dich mit­ten in ein­er Schlacht und feuerst Raketen auf Deine Ziele ab.

1950er und 1960er: Damals war Gaming noch pure Wissenschaft

Auch noch Jahre später war von Videospie­len, so wie wir sie heute ken­nen, noch längst nicht die Rede. Wis­senschaftler bedi­en­ten raum­fül­lende Rechen­maschi­nen und woll­ten zuerst ein­mal deren Funk­tion­sweise anschaulich demon­stri­eren. Und zwar anhand von Videospielen.

So ent­standen mit „OXO“ und „Ten­nis for Two“ zwei absolute Pio­niere der Videospiel-Geschichte. Während „OXO“ ein Tic-Tac-Toe-Spiel ist, bei dem Du per Tele­fon­wählscheibe Deinen Zug aus­führst, dürfte das 1958 von William Hig­in­both­am veröf­fentlichte „Ten­nis for Two“ das erste Mul­ti­play­er-Game in der Geschichte der Videospiele sein. Ursprünglich war es bloß als Attrak­tion für den Tag der offe­nen Tür am Brookhaven Nation­al Lab­o­ra­to­ry in den USA gedacht, um zu zeigen, wie die Rechen­maschi­nen des Insti­tuts funk­tion­ieren. Das Spiel­prinzip war ein­fach: Auf einem Oszil­loskop kon­nten sich zwei Spiel­er einen beweglichen Punkt zus­pie­len – auf immer­hin 12,5 Zen­time­tern Bild­schir­m­di­ag­o­nale. Der Vorgänger des berühmten „Pong“ war beina­he zufäl­lig geboren.

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1970er: Arcade-Spiele und Konsolen boomen

Die allerersten Games waren noch kein Massen­er­folg. Das lag nicht zulet­zt daran, dass die Hard­ware, auf der die Spiele liefen, viel zu teuer war. Immer­hin war damals für ein Com­put­er­spiel die Rechenkraft ein­er Forschung­sein­rich­tung notwendig. Das änderte sich allerd­ings einige Jahre später. Denn im Jahr 1972 erschien mit dem Mag­navox Odyssey die erste Videospiel-Kon­sole für den Heimgebrauch.

Beina­he gle­ichzeit­ig grün­de­ten Nolan Bush­nell und Ted Dab­ney die Fir­ma Atari , die das Jahrzehnt der 1970er mit Videospie­len dominieren sollte. Der wohl berühmteste Titel heißt „Pong“ und stellt einen der größten Meilen­steine der Gam­ing-Geschichte dar. Denn „Pong“ war zunächst nicht ein­er von vie­len Titeln, die die Gamer der 1970er Jahre zuhause auf ihren Kon­solen zock­en kon­nten. Stattdessen ent­standen Arcade-Spiel­hallen mit Videospielau­to­mat­en, die jew­eils nur ein Spiel anboten und für eine Par­tie fleißig das Klein­geld ihrer Benutzer ver­schlangen. Die Jagd nach dem High­score und damit einem vorderen Platz auf der ewigen Ruhmes­liste machte die recht ein­fachen Videospiele über län­gere Zeit span­nend. Und genau solch ein Automat war auch „Pong“ zunächst.

Ein weit­er­er Meilen­stein gelang Atari im Jahr 1977 mit dem Atari 2600. Diese Kon­sole für den Heimge­brauch adap­tierte zu Beginn der 1980er Jahren einige der beliebten Arcade-Games. Darunter „Space Invaders“ und „Pac-Man“.

Pac-Man und Space Invaders in Geschichte der Videospiele

1980er: Echte Videospiel-Klassiker werden geboren

Wenn Du heute an Videospiel-Klas­sik­er denkst, dann dürften die meis­ten Games ihren Ursprung in den 1980er Jahren haben. Denn in diesem Jahrzehnt der Gam­ing-Geschichte kamen Spiele wie „Pac-Man“, „Super Mario Bros“, „Tetris“ und sog­ar „Sim­c­i­ty“ auf den Markt. Gle­ichzeit­ig gab es kräftige Umbrüche, denn Pio­nier Atari – ger­ade noch für den Atari 2600 gefeiert – hat­te bere­its im Jahr 1983 mit starken Ver­lus­ten zu kämpfen. Der Grund dafür: Es kamen ein­fach zu viele neue Kon­solen, Heim­com­put­er und Spiele gle­ichzeit­ig auf den Markt. Es fol­gte der soge­nan­nte Video Game Crash des nor­damerikanis­chen Videospiel-Marktes.

In der Geschichte der Videospiele ging es mit völ­lig neuen Durch­brüchen weit­er. Denn bere­its kurze Zeit später nutzten zwei japanis­che Videospiel­her­steller die Gun­st der Stunde und eroberten mit ihren Videospiel-Kon­solen den Welt­markt und damit auch die Herzen von Mil­lio­nen Spiel­ern. Die Rede ist natür­lich von Nin­ten­do und Sega, die das Nin­ten­do Enter­tain­ment Sys­tem (NES) und die Sega SG-1000 am sel­ben Tag (15. Juli 1983) in Japan auf den Markt bracht­en und in den fol­gen­den Jahren die Geschichte der Videospiele maßge­blich bee­in­flussten. Das geschah aber nicht beson­ders har­monisch, denn zwis­chen den bei­den Her­stellern ent­bran­nte in der Folge ein har­ter Konkur­ren­zkampf, aus dem let­ztlich Nin­ten­do als Sieger her­vorg­ing.

Par­al­lel zu den Spielekon­solen nahm auch das Geschäft mit den Heim­com­put­ern langsam, aber sich­er Fahrt auf. Zu den erfol­gre­ich­sten Mod­ellen der 1980er gehört der Com­modore 64, kurz C64, aus dem Jahr 1982. Damit ließen sich nicht nur Videospiele wie „Pac-Man“ oder „Don­key Kong“ zock­en, son­dern auch weit­ere Anwen­dun­gen benutzen, zum Beispiel für Textver­ar­beitung.

1990er: Videospiele in der dritten Dimension

Ein neues Jahrzehnt bedeutet im Falle der 1990er Jahre auch eine neue Dimen­sion, und zwar die dritte Dimen­sion. Denn in diesen Jahren erschienen die ersten Videospiele in 3D. Dank leis­tungs­fähiger Hard­ware wie der Playsta­tion I von Sony, dem Nin­ten­do 64 oder auch Sega Sat­urn war in heimis­chen Wohnz­im­mern und Spiel-Kellern auf ein­mal genug Rechen­leis­tung vorhan­den, um drei­di­men­sion­ale Wel­ten flüs­sig darzustellen.

Dies machte sich eine gewisse fik­tive Videospiel-Archäolo­gin namens Lara Croft zunutze und startete im Titel „Tomb Raider“ eines der ersten 3D-Action-Aben­teuer, das im Erschei­n­ungs­jahr 1996 regel­recht durch die Decke ging. Das lag nicht zulet­zt auch an der umfan­gre­ichen Steuerung, denn Lara Croft kon­nte nicht nur gehen und laufen, son­dern auch sprin­gen, klet­tern, schwim­men und tauchen, kon­nte Gegen­stände ver­schieben, Schal­ter benutzen und mit Objek­ten inter­agieren. Kurz gesagt: Nicht nur die Grafik war für die dama­lige Zeit abso­lut beein­druck­end, auch die Kom­plex­ität der Videospiele stieg ras­ant an.

2000er: Games werden online gezockt

Im Jahr 2001 gelang Microsoft mit der ersten Xbox der Ein­stieg in den Kon­solen­markt. Ein Jahr später sollte der für das Betrieb­ssys­tem Win­dows bekan­nte Konz­ern noch tiefer in die Geschichte der Videospiele ein­greifen, denn der Dienst Xbox Live wurde ges­tartet. Darüber kön­nen Xbox-Spiel­er auch heute noch online mit anderen Xbox-Besitzern spie­len. Auch die anderen Plat­tfor­men ziehen schnell mit, sodass in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends bere­its viele Spiele online gespielt werden.

Aber nicht nur Kon­solen dominieren den Videospiele-Markt, son­dern auch PCs erleben einen Spiele-Boom. Zu den beliebtesten und gle­ichzeit­ig am heißesten disku­tierten Games zählt damals der Ego-Shoot­er Counter-Strike aus dem Jahr 1999, bei dem Spiel­er entwed­er als Ter­ror­is­ten oder Mit­glieder ein­er Anti-Ter­ror-Ein­heit ins Spiel gehen und ver­suchen, sich gegen­seit­ig zu besiegen. Das Spiel gilt in seinen ver­schiede­nen Ver­sio­nen bis heute als eines der pop­ulärsten Mul­ti­play­er-Games und als eines der meist­ge­spiel­ten E-Sports-Games.

Ein kom­plett anderes Genre der PC-Games bedi­ent das Rol­len­spiel „World of War­craft“. Hier treten seit dem Jahr 2004 Mil­lio­nen von Spiel­ern mit ihren virtuellen Charak­teren online mit- und gegeneinan­der an und zock­en damit in erster Lin­ie in ein­er gemein­samen Online-Welt namens Aze­roth – anstatt wie bish­er haupt­säch­lich im Singleplayer-Modus.

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Apro­pos Sin­gle­play­er-Modus in den 2000ern. Games wie „Grand Theft Auto: San Andreas“ oder „Die Sims“ gehören zu den absoluten Top-Hits des Jahrzehnts. Außer­dem zählen die Teile der „Grand Theft Auto“-Reihe zu den ersten Open-World-Spie­len, in denen Du als Spiel­er selb­st die Welt ent­deck­en und den Spielver­lauf bes­tim­men kannst. Ihre Grafik macht wirk­lich einiges her – vor allem im Ver­gle­ich zu den Jahren zuvor. Eben­falls eine wichtige Neuerung der 2000er Jahre: Com­put­erges­teuerte Geg­n­er wer­den intel­li­gen­ter und ver­hal­ten sich plöt­zlich auch nicht jedes Mal kom­plett iden­tisch, son­dern reagieren mit ein­er gewis­sen Abwech­slung auf Deine Aktio­nen im Spiel. Das macht die Sin­gle­play­er-Games erhe­blich span­nen­der und unvorhersehbarer.

2010er: Mobile Gaming, Virtual Reality und professioneller E-Sports

Im Jahr 2010 erscheint mit „Minecraft“ ein Game, das die Vorzüge eines umfan­gre­ichen Online-Spiels mit den Frei­heit­en ein­er offe­nen Spiel­welt verbindet. Das beliebte Game mit den wür­felför­mi­gen Blöck­en hat kein spezielles Spielziel, son­dern lässt Dich die Welt erkun­den und ent­deck­en sowie selb­st Gebäude und Vor­rich­tun­gen aus abge­baut­en Mate­ri­alien errichten.

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Die Entwick­lung der Games passte sich natür­lich auch den neuen Möglichkeit­en auf dem Markt an. So war es mit immer leis­tungs­fähigeren Smart­phones bloß eine Frage der Zeit, bis auch dafür die ersten richtig guten Games in den Stores erscheinen wür­den. Mobile Gam­ing ist seit Spie­len wie „Angry Birds“ oder „Doo­dle Jump“ nicht mehr wegzu­denken. Sog­ar aufwendi­ge Games wie „Fort­nite“ lassen sich inzwis­chen auf Smart­phones und Tablets spie­len – und zwar gemein­sam mit Spiel­ern ander­er Plat­tfor­men wie PC, Playsta­tion 4 oder Xbox One.

In diesem Jahrzehnt begann außer­dem der Auf­bruch in neue Wel­ten. Die Rede ist natür­lich von Vir­tu­al Real­i­ty (VR). Ob Ocu­lus Rift, HTC Vive oder Playsta­tion VR: Im Jahr 2016 kamen gle­ich mehrere Vir­tu­al-Real­i­ty-Brillen auf den Markt, die Dir Auf­brüche in virtuelle Wel­ten ermöglichen. Kennst Du zum Beispiel Spaceteam VR oder Half-Life: Alyx? Bei diesen Games sitzt Du nicht mehr vor dem Bild­schirm, son­dern tauchst kom­plett in die VR-Spiel­welt ab. Diese immer­siv­en Erleb­nisse gehören zu den jün­geren Meilen­steinen in der Geschichte der Videospiele, aber defin­i­tiv auch zu den ein­drucksvoll­sten, oder?

Fast genau­so ein­drucksvoll ist die Entwick­lung, die der E-Sports durchgemacht hat. Von den zarten Anfän­gen zur Jahrtausendwende ist rund 20 Jahre später kaum noch etwas übrigge­blieben. E-Sports ist inzwis­chen eine eigene Branche inner­halb der Videospiel-Indus­trie gewor­den. Pro­fes­sionelle E-Sports-Teams wie mous­es­ports und die E-Sports-Wölfe des VfL Wolfs­burg tra­gen die Final­run­den ihrer Turniere in ausverkauften Are­nen aus. Games wie „League of Leg­ends“, „Fort­nite“, „Minecraft“, „Call of Duty“ oder „Counter-Strike: Glob­al Offen­sive“ ziehen nicht nur Pro-Gamer und Freizeit-Zock­er gle­icher­maßen in ihren Bann, son­dern laden durch Live-Stream­ing-Plat­tfor­men wie Twitch auch regelmäßig hun­dert­tausende Fans zum Zuschauen ein.

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Von den ersten Videospie­len bis zum heuti­gen Tag der Videospiele sind also eine Menge Pix­el und Poly­gone über die Bild­schirme geflim­mert. Jedes Jahrzehnt hat in der Geschichte der Videospiele eine ganz beson­dere Rolle gespielt und der His­to­rie einen eige­nen Stem­pel aufge­drückt. Wir sind schon ges­pan­nt, welch­er große Meilen­stein als näch­stes kommt.

Welch­es Game gönnst Du Dir heute, um den Tag der Videospiele angemessen zu feiern? Hin­ter­lasse uns einen Kommentar.

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