Norman Reedus in Death Stranding
© Kojima Productions
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Death Stranding: Baby on Board

Entwick­ler­legende Hideo Koji­ma hat uns drei Jahre auf die Folter ges­pan­nt, aber nun ist es endlich soweit: Death Strand­ing hielt am 8. Novem­ber seinen Einzug auf die PlaySta­tion 4. Wir haben das Spiel für Dich angezockt.

Hideo Koji­ma, seines Zeichens Entwick­ler-Mas­ter­mind hin­ter der Met­al-Gear-Sol­id-Rei­he, hielt sich seit der Ankündi­gung eines neuen Titels auf der bedeu­tend­sten Com­put­er- und Videospielmesse E3 vor drei Jahren bedeckt. Dafür erschuf er mit nur wenig gestreuten Infor­ma­tio­nen, beispiel­sweise, dass Schaus­piel­er Nor­man Reedus den Hauptcharak­ter mimen wird, fast schon einen Mythos. Ob das viel erwartete Spiel allerd­ings wirk­lich eines der High­lights zum Jahre­sende ist, erfährst Du in unserem Test.

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Babys zum Mitnehmen, böse Geister und Pakete

In den 50 bis 60 Stun­den Gesamt­spielzeit ver­bringst Du einen Großteil der Zeit damit, ver­schiedene Dinge von einem Punkt zum anderen zu brin­gen. Zumin­d­est, sofern Du nicht nur die Haupt­mis­sio­nen abschließen möcht­est, son­dern auch alle Neben­quests abgrast. Du schlüpf­st im Spiel in die Rolle von Sam Porter Bridges, verkör­pert von Nor­man Reedus, der einen ganz beson­deren Auf­trag erhält: Er soll nach der Postapoka­lypse die noch übrigge­bliebe­nen Städte Amerikas (Unit­ed Cities of Amer­i­ca) miteinan­der ver­net­zen und das Land wieder­auf­bauen. Und neben­bei wichtige Mate­ri­alien trans­portieren. So ein­fach wie vielle­icht gedacht ist das aber natür­lich nicht. Denn was zur Apoka­lypse geführt hat, macht den Plan ein­deutig schwieriger: Mys­ter­iöse Explo­sio­nen haben zu ein­er Rei­he über­natür­lich­er Vor­fälle geführt, die die Men­schheit dez­imiert hat. Seit der Zeit des „ges­tran­de­ten Todes“, wie es die Über­leben­den nen­nen, suchen Ver­stor­bene die Leben­den aus ein­er anderen Dimen­sion heim.

Sam ist allerd­ings anders als die meis­ten Über­leben­den. Er ist ein soge­nan­nter „Wiederkehrer“. Das bedeutet, er kann nach seinem Tod wieder ins Leben (und somit ins Spiel) zurück­kehren und spürt die Anwe­sen­heit der son­st unsicht­baren Geis­ter. Damit Du sie als Spiel­er auch siehst, bekommt Sam schon früh ein soge­nan­ntes „bridge baby“, kurz BB. Und jet­zt wird es richtig abge­dreht: Ein BB ist ein unge­borenes Baby ein­er hirn­toten Mut­ter, unterge­bracht in einem mobilen Tank. Es ist in der Lage, die Geis­ter zu sehen und macht sie für Dich auch sicht­bar. Das ist allerd­ings nur eines von vie­len weit­eren skur­rilen Ele­menten, die dieses Spiel dur­chaus lohnenswert machen.

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Auf der Suche nach Packstationen und der Vergangenheit

In Videose­quen­zen, die oft­mals cineast­is­che Aus­maße annehmen, erfährst Du mehr und mehr über die Ver­gan­gen­heit, die Charak­tere – die übri­gens mit Mads Mikkelsen und weit­eren Film­größen beset­zt sind – und schrä­gen Zusam­men­hän­gen. Die Videose­quen­zen sind die eigentlichen High­lights des Spiels. Denn ger­ade sie ani­mieren dazu, immer weit­er Aufträge anzunehmen und so weit­ere Städte miteinan­der zu verbinden. Du musst also in Kauf nehmen, dass Du gut und gerne ein­mal stun­den­lang durch die Gegend läuf­st, oder ab dem drit­ten Kapi­tel endlich auch fährst, um Städte zu verbinden, sowie Sachen einzusam­meln und wieder auszuliefern. Dabei soll­test Du immer ver­mei­den, auf ges­tran­dete Dinge (GDs), also die ver­stor­be­nen Wesen aus der anderen Dimen­sion, zu tre­f­fen. Denn sie wollen Sam auf ihre Seite ziehen. Tak­tis­ches Ver­hal­ten hat hier höch­ste Pri­or­ität, denn Waf­fen im klas­sis­chen Sinn nutzen hier nichts. Generell ist der Ein­satz von Waf­fen erst sehr spät im Spielver­lauf zu find­en und hat weitre­ichende Kon­se­quen­zen. Darauf liegt  im Spiel nicht der Fokus, was mehr als erfrischend ist.

Gleichgewicht halten und Likes sammeln

Statt auf Waf­fen musst Du näm­lich auf Dein Gle­ichgewicht acht­en. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es obliegt Dir, wie Du die, teils sehr schw­eren, Pakete auf Sam drauf­packst. Alles auf den Rück­en oder doch bess­er die ein oder andere Trans­portk­iste an Armen oder Beinen befes­ti­gen? Gle­ichgewicht hal­ten heißt die Devise, denn fällt Sam hin, wird das Trans­portgut beschädigt. Und das wiederum führt zu Abzü­gen in der B-Note, alias Likes. Likes sind näm­lich die Währung in Death Strand­ing. Bringst Du alles heil zum Ziel, bekommst Du spielin­terne Likes. Stellst du in der Land­schaft hil­fre­iche Schilder oder bringst beispiel­sweise Klet­ter­seile an, gibt das hinge­gen Likes von Mit­spiel­ern. Deine Playsta­tion sollte daher online sein, während Du mit Sam durch die Lande streifst.

Paketbote in Absurdistan

Bere­its in den ersten Kri­tiken zeich­nete sich ab, dass Death Strand­ing zwar ein gutes Spiel, aber eben kein Meis­ter­w­erk ist. Dem kön­nen wir uns, nach mit­tler­weile gut 30 Stun­den Spielzeit, anschließen. Vor allem durch seine selt­same Sto­ry, die dur­chaus bril­lanten Ideen und emo­tionalen Höhen­flüge ragt das Open-World-Aben­teuer her­aus. Allerd­ings emp­fiehlt es sich, ein wenig Geduld und Aus­dauer mitzubrin­gen, denn ger­ade die Liefer­mis­sio­nen, die einen Großteil des Spiels aus­machen, kön­nen mitunter ein­tönig sein. Schade, denn ger­ade diese Mis­sion­sstruk­tur führt dazu, dass Koji­ma nur sehr bed­ingt ein Meis­ter­w­erk abgeliefert hat.

Du hast Death Strand­ing auch schon ein wenig gezockt? Erzäh­le uns in den Kom­mentaren von Deinen bish­eri­gen Highlights.

Titel­bild: Koji­ma Productions

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