Command & Comnquer im Test
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Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Command & Conquer: Remastered Collection im Test – Willkommen zurück, Commander

Sat­te 25 Jahre (!) nach dem ursprünglichen Release, ist nun eine auf­polierte Ver­sion der Strate­gie-Hits „Com­mand & Con­quer: Der Tiberi­umkon­flikt und „Alarm­stufe Rot„erschienen. Ein Riesenspaß für Nos­tal­gik­er, aber auch inter­essierte Neulinge soll­ten den Ein­stieg wagen. Mehr dazu im Test der „Com­mand & Con­quer: Remas­tered Collection”.

C&C im Test: Willkommen zurück, Commander!

Die 90er gel­ten als gold­ene Jahre für Strate­giefans: 1995 und 1996 liefer­ten die West­wood Stu­dios mit „Com­mand & Con­quer – Der Tiberi­umkon­flikt” und „Com­mand & Con­quer – Alarm­stufe Rot” zwei echte Hits ab.

Nun ist ein Viertel­jahrhun­dert später eine auf­polierte Remas­tered-Ver­sion erschienen. Das passt in den Trend: Schließlich wur­den auch die äußerst pop­ulären C&C-Nachfahren Age of Empires II und War­craft 3 aufge­hüb­scht und neu veröf­fentlicht. Mit gemis­chtem Erfolg.

Nach dem Release des desas­trösen Remas­ters von War­craft 3, blick­te die Gam­ing-Welt skep­tisch auf die Neu­veröf­fentlichung vom ersten (und zweit­en) Com­mand & Con­quer. Zu Unrecht, wie sich in unserem Test der Remas­tered Col­lec­tion her­ausstellt. Das Entwick­ler­stu­dio Pet­ro­glyph Games stand näm­lich stets im engen Kon­takt mit der Com­mu­ni­ty, was sich pos­i­tiv auf das Spiel auswirkte.

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Video: Youtube / Voda­fone Deutschland

Übri­gens: Die West­wood Stu­dios, die das Orig­i­nal entwick­elt haben, wur­den vom Pub­lish­er EA geschluckt. Viele Mitar­beit­er macht­en sich anschließend selb­st­ständig und grün­de­ten die Pet­ro­glyph Games. Mit anderen Worten: Das Remas­ter wurde – mehr oder weniger – von densel­ben Leuten pro­gram­miert, was dem Spiel eben­falls zugute kam.

Denn es steckt viel Liebe zum Detail in dem Spiel. Ein Beispiel: Die Instal­la­tion des Orig­i­nals bleibt für viele Spiel­er unvergesslich. Wie schön, dass wir im Intro-Video die DOS-ähn­liche Instal­la­tion des Spiels von 1995 noch ein­mal miter­leben dür­fen. Da kom­men Erin­nerun­gen hoch und man bekommt direkt Lust loszuzocken.

Command & Conquer: Die Story

In „Com­mand & Con­quer – Der Tiberi­umkon­flikt” kannst Du zwis­chen zwei Parteien wählen. Entwed­er Du kämpf­st für die Glob­al Defense Ini­tia­tive (kurz GDI), also für eine Art Welt­polizei, oder aber Du ver­brüder­st Dich mit den Ter­ror­is­ten der Brud­er­schaft von Nod. Die Sto­ry ist etwas stumpf, aber trotz­dem unter­halt­sam – bei­de Seit­en wer­fen sich die Unter­jochung der Welt vor. Der Kon­flikt wird in unheim­lich trashigen Zwis­chense­quen­zen gespon­nen. In Wahrheit geht es natür­lich nicht um eine Ide­olo­gie, son­dern den Rohstoff Tiberi­um. Das geheimnisvolle Min­er­al ist näm­lich die Haup­tres­source im Spiel. Ohne Tiberi­um gibt es kein Geld für Ein­heit­en oder Gebäude.

Das C&C-Universum beste­ht aus mehreren Hand­lungs- und Zeit­strän­gen. “Alarm­stufe Rot” hat mit dem „Tiberi­umkon­flikt” eigentlich nichts am Hut, da auch der namensgebende Rohstoff in dem Geschichtsstrang schlichtweg fehlt. Stattdessen sam­melst Du soge­nan­ntes Erz, das die Funk­tion des Tiberi­ums übernimmt.

Weil Albert Ein­stein durch die Zeit reiste, um Hitler umzubrin­gen, ist anstelle des zweit­en Weltkriegs, wie wir ihn ken­nen, ein Krieg zwis­chen den Alli­ierten und der Sow­je­tu­nion ent­facht. Als Spiel­er kannst Du Dich auf die Seite der Sow­jets oder der Alli­ierten stellen.

Bei­de Spiele verbindet das Game­play. Obwohl „Alarm­stufe Rot” mehr auf Luft- und Wasserkämpfe set­zt und dadurch etwas mehr tak­tis­che Finesse erlaubt, spielt es sich im Grunde wie „Der Tiberiumkonflikt”.

Vor­sicht Spoil­er: Übri­gens taucht Nod-Anführer Kane, per­son­ifiziert vom Schaus­piel­er Joseph D. Kucan, auch in Alarm­stufe Rot wieder auf. Kane ist das Bindeglied aller C&C-Universen, er ver­fol­gt eigene Ziele und ist damit der all­ge­gen­wär­tige Bösewicht der Command&Conquer-Reihe.

Command & Conquer: Remastered im Test

Ist Kane unsterblich? Vieles Spricht dafür. Immer­hin springt er durch diverse Uni­versen. — Bild: EA

C&C im Test: Rudimentär aufgehübscht

Com­mand & Con­quer Remas­tered ist genau das, was es ver­spricht. Wer brand­neues Game­play, RPG-Ele­mente, frische Mis­sio­nen oder ein RTS-Game nach aktuellen Stan­dards erwartet, wird ent­täuscht. Der Wun­sch der Fans war es näm­lich, den Geist des Spiels zu erhal­ten. Und diesen Wun­sch haben die Entwick­ler erfüllt.

Das Spiel wurde immer­hin deut­lich aufge­hüb­scht. Die Gebäude und Ein­heit­en sind sicht­bar detail­liert­er und die Auflö­sung kann sog­ar auf knackscharfe 4K hochgeschraubt wer­den. Hard­core-Nos­tal­gik­er dür­fen trotz­dem jed­erzeit per Knopf­druck auf die Orig­i­nal­grafik wech­seln. Das Spiel ist zwar rel­a­tiv gut geal­tert, aber die ani­mierten Zwis­chense­quen­zen lei­der nicht. Diese sehen teils extrem matschig aus. Nur die Videos mit echt­en Schaus­piel­ern überzeu­gen auch heute.

Spezial­ef­fek­te wie Explo­sio­nen sind unspek­takulär, aber stim­mig. Das sieht man am Beispiel der Atom­bombe: Die Explo­sion wird qua­si über das Gebäude gek­lebt. Das stört aber nicht – es passt ins Bild.

Command & Conquer: Remastered im Test

Die Effek­te sind qua­si angek­lebt. — Bild: Elec­tron­ic Arts

Command & Conquer: Gameplay wie gewohnt, aber mit mehr Komfort

Immer­hin wurde etwas an den beque­men Spiel­er gedacht und bes­timmte Mechaniken wur­den ins aktuelle Jahrhun­dert gehievt. Ein­heit­en müssen jet­zt nicht mehr einzeln gebaut wer­den. Klickt ihr im Bau­menü fünf­mal, merkt sich die Fab­rik jeden Auf­trag und arbeit­et die Warteschlange Stück für Stück ab.

Das Spiel­tem­po kann im Menü ange­hoben wer­den, was jedem zu rat­en ist. Anson­sten schaut man Panz­ern sehr lange bei der Wegfind­ung zu. Außer­dem wird der Ern­ter nicht mehr angewählt, wenn sich andere Ein­heit­en im Auswahlfen­ster befinden.

Command & Conquer: Remastered im Test

Es ist empfehlenswert, das Spiel­tem­po max­i­mal zu erhöhen. — Bild: Elec­tron­ic Arts

Apro­pos Ern­ter: Der ist tra­di­tionell geblieben! Der Fahrer ist nach wie vor völ­lig bescheu… nicht der Hell­ste. Alle fahren wie sie wollen: Die K.I.-Wegfindung ist so absurd, dass sie schon wieder witzig ist. Teil­weise block­ieren Ern­temaschi­nen sich gegen­seit­ig, teil­weise fahren sie ver­wirrt hin und her und wenn feindliche Sol­dat­en dabei unter die Räder kom­men, dann ist das reine Glückssache. Zudem ver­fol­gen die meis­ten K.I.-Einheiten den Geg­n­er, der sie zuerst beschossen hat. Das kannst Du aus­nutzen, indem Du mit schnellen Ein­heit­en, schwere Panz­er in Fall­en manövrierst.

Fantastischer C&C-Soundtrack neu eingespielt

Grandios auf­poliert ist auch die treibende Rock­musik: Der leg­endäre Sound­track von Com­mand & Con­quer wurde vom Ur-Autor Frank Kel­pac­ki und sein­er Band „The Tiber­ian Sons” neu aufgenom­men und klingt dadurch eine Ecke druck­voller. Songs wie „Hell March” und Co. machen die C&C-Erfahrung kom­plett. In den Spielop­tio­nen kannst Du die Juke­box öff­nen und den Track Dein­er Wahl hören - auch die Orig­i­nalauf­nah­men sind vorhanden.

Command & Conquer: Remastered im Test

Der ikonis­che „Hell March” klingt nun noch druck­voller. — Bild: Elec­tron­ic Arts

Erweiterungen und Bonusmission inklusive

Das Spiel ist sehr Umfan­gre­ich und bein­hal­tet alle Erweiterun­gen und Karten der Kon­solen-Ver­sion, die sich im einem Menü auswählen lassen. Und Fans freuen sich über jede Menge Bonus­ma­te­r­i­al. In ein­er Galerie lässt sich näm­lich zusät­zlich­es Video­ma­te­r­i­al abspie­len, beispiel­sweise von Drehar­beit­en an den Cutscenes. 

Missionen sind kurz und knackig

Die Mis­sio­nen sind an sich abwech­slungsre­ich, aber meist kurz und ein­fach gehal­ten. Kaum eine Auf­gabe dauert länger als 15 Minuten, die meis­ten sind deut­lich kürz­er. Manch­mal ist es notwendig etwas mitzu­denken (die Mis­sions­beschrei­bun­gen sind teils irreführend), aber echte Rät­sel gibt es nicht. Im Grunde geht es darum eine Basis zu zer­stören, eine Per­son zu töten oder ein Gebäude zu infil­tri­eren. Manch­mal mit einem etwas kom­plizierten Ressourcen-Management.

Dabei kommt es vor allem auf Seit­en der Brud­er­schaft von Nod schon ein­mal zu Kriegsver­brechen. Es ist zwar ein Videospiel und die Grafik ist längst nicht so detail­liert wie die manch aktueller Action­ti­tel, doch kann es schon ein­mal zu den Mis­sion­szie­len zählen, ein Dorf niederzubren­nen, um einen Jour­nal­is­ten zu beseitigen.

C&C: Nod-Missionen

In dieser Nod-Mis­sion soll der Spiel­er ein Dorf aus­löschen – inklu­sive sein­er Bewohn­er. — Bild: Elec­tron­ic Arts

Spaßiger Multiplayer

Kern­stück ist aber ohne­hin der Mul­ti­play­er: Dort kannst Du im “1 gegen 1”-Modus gegen andere Com­man­der antreten und zwar im bew­erteten Lad­der-Modus – wo Du also in ein­er Liga auf­steigen kannst.

Aber auch Par­tien mit bis zu vier Spiel­ern sind möglich. Diese sind durchge­hend span­nend, weil die Mechaniken des Spiels im Mul­ti­play­er beson­ders gut funk­tion­ieren. Bei „Alarm­stufe Rot” kön­nen Gefechte sog­ar zwis­chen acht Parteien stat­tfind­en. Wer sie miter­lebt hat, der wird sich schnell an die LAN-Par­ties erin­nert fühlen, die vor allem in den 90er Jahren gefeiert wur­den. Nur sind die Online-Games jet­zt tech­nisch unproblematisch.

Übri­gens funk­tion­ieren auch alte Tak­tiken: Ein­fach den Trans­porter mit Inge­nieuren voll­stopfen, in die geg­ner­ische Basis schick­en, die Basis des Geg­n­ers klauen (und verkaufen), Obelisken auf­stellen (zum Spaß) und alles mit ein­er Atom­bombe zer­stören. Ein Traum!

Command&Conquer: Ingenieure

Inge­nieure sind immer noch eine starke Waffe. — Bild: Elec­tron­ic Arts

Command & Conquer: Remastered im Test – Das featured-Fazit

C&C Remas­tered Col­lec­tion ist ein riesiger Schatz an Erin­nerun­gen, der in auf­poliert­er Form die Synapsen stre­ichelt und an schöne Zeit­en erin­nert. Absurde Zwis­chense­quen­zen, knack­ige Mis­sio­nen ohne Tief­gang, dumme Ein­heit­en, ein genialer Sound­track – das ist was C&C aus­macht und das ist im Remas­tered enthal­ten. Inklu­sive Bonus­ma­te­r­i­al und Erweiterun­gen. Für 20 Euro kön­nen Fans sehr viel Spaß haben, Neue­in­steiger machen beim Kauf nichts falsch, aber ob der Funke über­springt? Pro­bier es aus.

Bist Du ein Fan der Com­mand & Con­quer-Fran­chise? Was hältst Du vom Remas­ter des Klas­sik­ers? Schreib uns gerne einen Kommentar.

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