© 2022 Activision Publishing, Inc.
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Call of Duty: Modern Warfare II | Spielekritik: Ein rasanter Ego-Shooter mit ausgefeilten Stärken

Hitzige Feuerge­fechte, imposante Explo­sio­nen und ein paar span­nende Neuheit­en. Der jüngst erschienene 19. Call of Duty-Ableger ergänzt ver­traute Mechaniken um kleine Neuerun­gen. Ob das genug für eine überzeu­gende Fort­set­zung ist, ver­rät Dir unsere Spielekri­tik zu „Call of Duty: Mod­ern War­fare II“.

Mit Call of Duty: Mod­ern War­fare haben das Entwick­ler­stu­dio Infin­i­ty Ward und Pub­lish­er Activi­sion vor drei Jahren dem bis dahin wohl besten Ableger der Rei­he eine Neuau­flage spendiert. Dabei han­delte es sich allerd­ings um kein Remake im klas­sis­chen Sinne, son­dern um eine Neuin­ter­pre­ta­tion. Einige Ver­satzstücke, wie etwa famil­iäre Fig­uren, wur­den aus dem Orig­i­nal über­nom­men und in eine neue Hand­lung sowie einen über­ar­beit­eten Mehrspiel­er­modus einge­woben. Das Resul­tat war ein über­aus spaßiger Shoot­er, der trotz gängiger Ele­mente zu überzeu­gen wusste. Ob den Entwickler:innen bei „Call of Duty: Mod­ern War­fare II“ sel­biges gelun­gen ist, haben wir für Dich herausgefunden.

Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:

Die Story: Terroristenjagd im frischen Sicario-Deckmantel 

Falls Du Dich bei Call of Duty: Mod­ern War­fare II zunächst fragst, ob Du den Vorgänger gespielt haben musst, um die Sto­ry vol­lends zu genießen, kön­nen wir Dir ver­rat­en: Nein. Zwar liefert Dir die Fort­set­zung einige nette Ref­eren­zen auf die früheren Spiele und deren Akteure, doch auch ohne etwaige Vorken­nt­nisse wirst Du bei dem Sequel mit ein­er soli­den Sin­gle­play­er-Kam­pagne versorgt.

Wie für einen Mod­ern War­fare-Titel üblich, schickt Dich der neuste Call of Duty-Teil erneut auf Ter­ror­is­ten­jagd im Nahen Osten. Durch einen US-amerikanis­chen Angriff kommt ein Gen­er­al der fik­tiv­en Stadt Al Mazrah ums Leben. Daraufhin greift sein Stel­lvertreter Major Has­san zu den Waf­fen und sin­nt auf Rache. Nun liegt es an Dir, zusam­men mit den Vet­er­a­nen der Spiele­serie, darunter Cap­tain Price, Ghost und Soap Mac­Tavish, die Sit­u­a­tion zu entschär­fen und ein weltweites Fiasko zu verhindern.

Was bis hier hin wie das übliche Mod­ern War­fare-Prozedere klingt, wird allerd­ings noch um eine span­nende Kom­po­nente erweit­ert. Denn neben Ein­sätzen in Europa und dem Nahen Osten ver­schlägt Dich die Reise auch nach Mexiko, was ein unver­braucht­es Set­ting in der Call of Duty-His­to­rie darstellt. Dreck­ige Häuserkämpfe gegen Dro­genkartelle und Infil­tra­tions­mis­sio­nen erin­nern an den Film „Sicario“ sowie die Net­flix-Serie „Nar­cos“ und sor­gen für die notwendi­ge Abwech­slung zum ziem­lich abge­drosch­enen Nahost-Setting.

Die Inszenierung: Das bekannte Spektakel bombastischer denn je 

Nach den 17 Mis­sio­nen, die sechs bis acht Spiel­stun­den beanspruchen, ent­pup­pt sich die für Veteran:innen der Rei­he alt­bekan­nte Gut-gegen-Böse-Leier jedoch als sehr abgeschmackt. Zudem wirken einige Mis­sio­nen wie ein Sam­mel­suri­um an recycel­ten Ele­menten früher­er Ableger, sodass diese Lev­el dann einem Best-of an Mod­ern War­fare-Momenten gle­ichkommt. Ein Gefäng­nisaus­bruch, eine Sniper-Mis­sion im Tar­nanzug und die Eroberung ein­er Bohrin­sel. All diese Mis­sio­nen gab es in leicht abgeän­dert­er Form bere­its in den Vorgängern zu spie­len. Doch die Insze­nierung lässt Dich glück­licher­weise über diesen Umstand hin­wegse­hen, welche eine der größten Stärken von Call of Duty: Mod­ern War­fare II ist.

Eine action­re­iche Darstel­lung zählt schon lange zu den Vorzeigea­spek­ten der Rei­he, doch bei diesem Titel haben die Entwickler:innen erneut die Mess­lat­te ein Stückchen höher gehievt. Saftige Explo­sio­nen, scharfe Sounds von ein­schla­gen­den Pro­jek­tilen, der ein­drucksvoll dröh­nende Sound­track und dazu Bilder, die aus einem hochbud­getierten Hol­ly­wood-Spielfilm stam­men kön­nten. Hinzu kom­men schön ent­wor­fene Loca­tions, wie etwa die belebte Innen­stadt von Ams­ter­dam, die vor einem ansehn­lichen Detail­re­ich­tum strotzen. Hier lohnt es sich, die Waffe ein­mal wegzusteck­en und hoch­polierte Effek­te, wie etwa das wesentlich real­is­tis­ch­er designte Wass­er, unter die Lupe zu nehmen.

Der Multiplayer: Frischer Wind dank neuer Modi

Doch wo die Kam­pagne wie ein kurzweiliges Bei­w­erk erscheint, trumpft der Ego-Shoot­er mit einem über­aus gelun­genen Mul­ti­play­er auf. Nicht wenige der bish­eri­gen Call of Duty-Titel kamen mit neuen Mehrspiel­er-Spielmo­di daher, doch diese wirk­ten oft­mals wie eine bil­lige Kopie bere­its vorhan­den­er Modi. Bei Call of Duty: Mod­ern War­fare II gibt es neben den Klas­sik­ern wie Team-Death­match, Herrschaft und Co. nun auch zwei neue Match­vari­anten, die wirk­lich inno­v­a­tiv rüberkommen.

Mit Knock-Out liefert Dir Infin­i­ty Ward einen aufre­gen­den 6-gegen-6-Modus, der in gewis­sen Zügen an Suchen & Zer­stören erin­nert, aber den­noch für frischen Wind sorgt. Denn in dem run­den­basierten Kämpfen ver­fü­gen alle Spieler:innen bloß über ein Leben und müssen entwed­er das geg­ner­ische Team auss­chal­ten oder alter­na­tiv ein Paket bergen und den oder die Träger:in eine Minute lang beschützen. Der Clou dabei: Du kannst gefal­l­ene Kamerad:innen wieder­beleben und so eine nahezu ver­lorene Runde doch noch gewin­nen. Dadurch wer­den die kurzen Ses­sions wesentlich span­nen­der und somit auch spaßiger.

In dem run­den­basierten Modus Gefan­genen­ret­tung sind Wiedere­in­stiege eben­falls deak­tiviert und auch hier beste­ht die Option zur Wieder­bele­bung von Team-Mit­gliedern. Wie es der Name bere­its ver­rät, gilt es in den Match­es die Geiseln aus dem feindlichen Lager in Deine Basis zu esko­rtieren beziehungsweise als Vertei­di­ger eben jenes Unter­fan­gen zu ver­hin­dern. Gefan­genen­ret­tung erin­nert mit dem leicht tak­tis­chen Charak­ter sehr an den Geisel-Modus aus „Tom Clancy’s Rain­bow Six: Siege“ und kann Dir beson­ders in der Kon­stel­la­tion mit ein paar Freund:innen große Freude bereiten.

Und apro­pos Freund:innen: Wenn Du nach den Play­er-vs-Play­er-Par­tien Lust auf etwas seichtere Koop-Action hast, bieten Dir die drei Spezialein­heit­en-Aufträge neben dem Sin­gle- und Mul­ti­play­er eine weit­ere Möglichkeit, span­nende Mis­sio­nen zu bestre­it­en. Alle Spielmo­di haben wir anbei für Dich aufgelistet:

  • Team-Death­match
  • Frei für alle
  • Herrschaft
  • Suchen und Zerstören
  • Haup­tquarti­er
  • Abschuss bestätigt
  • Stel­lung
  • Knock-Out
  • Gefan­genen­ret­tung
  • Bodenkrieg
  • Inva­sion
  • Spezialein­heit

Beson­ders die detail­ge­treue Grafik ist ein absolutes High­light des Games. — Bild: © 2022 Activi­sion Pub­lish­ing, Inc.

Die Technik: Ein ansehnliches Rundumpaket mit kleinen Mankos 

Für Call of Duty: Mod­ern War­fare II hat Infin­i­ty Ward ein mehr als zufrieden­stel­len­des audio­vi­suelles Gesamt­paket kreiert, das bloß durch eine Hand­voll klein­er Tech­nik-Patzer etwas an Qual­ität ein­büßt. Dazu gehören beispiel­sweise kleine Bugs oder die gele­gentlichen Ein­brüche in der Bild­wieder­hol­rate, sodass Dein Aben­teuer an manch ein­er Stelle wom­öglich etwas weniger flüs­sig abläuft.

Was sich allerd­ings als aus­ge­sprochen nervig erweist, ist das Menü des Spiels. Nor­maler­weise ist dieser Aspekt nicht der Rede wert, doch beim Start von Call of Duty: Mod­ern War­fare II wirst Du mit der­art viel Text inklu­siv­er kurz­er Ladezeit­en zugek­leis­tert, dass Du Dich wahrlich in Nach­sicht üben musst. Beim ersten oder zweit­en Mal ist diese Proze­dur zu verkraften, doch wenn Du häu­figer den Rech­n­er oder die Kon­sole anwirf­st, kann aus dem Spiel­start schnell eine wahre Geduld­sprobe werden.

Abschließend bleibt dem­nach zu sagen, dass Infin­i­ty Ward mit Call of Duty: Mod­ern War­fare II eine empfehlenswerte Fort­set­zung geglückt ist, die mit kleinen Neuerun­gen selb­st für Veteran:innen der Serie einige unter­halt­same Stun­den ver­spricht. Lediglich ein paar kleine Män­gel sor­gen für ein spo­radis­ches Stirn­run­zeln, über die allerd­ings leicht hin­wegzuse­hen ist. Kurzum: Ein ras­an­ter First-Per­son-Shoot­er, der die Stärken der Rei­he in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Call of Duty: Modern Warfare II – Infobox

Plat­tfor­men: PlaySta­tion 4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S PC
Release-Datum: 28. Okto­ber 2022
Kosten: 79,99 Euro
Pub­lish­er: Activi­sion
Entwick­ler: Infin­i­ty Ward

Wirst Du einen Blick in den tem­por­e­ichen Shoot­er wer­den? Ver­rate uns Deine Mei­n­ung zu Call of Duty: Mod­ern War­fare II gern in den Kommentaren! 

Das könnte Dich auch interessieren