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Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Biomutant in der featured Spielekritik: Als mutierter Kung-Fu-Hamster die Welt retten

In dem Action-Rol­len­spiel „Bio­mu­tant“ musst Du als schießwütiger Nageti­er-Mutant die Welt ret­ten. Der Entwick­ler will das Genre mit neuen Ideen in Schwung brin­gen. Ob das mit dem Titel gelingt, liest Du in der featured-Spielekritik.

Nach vier Jahren Entwick­lung kommt das erste große Werk des schwedis­chen Entwick­ler­stu­dios 101 Exper­i­ment auf den Markt. Dabei nehmen sich die Macher:innen nicht weniger vor, als das Genre der Action-Rol­len­spiele aufmis­chen zu wollen. Mit qui­etschbun­tem Set­ting, ungewöhn­lichen Charak­teren und ein­er Welt, in der ein span­nen­des Aben­teuer auf Dich warten soll, wird Bio­mu­tant ange­priesen. Wir haben uns mit dem ver­men­schlicht­en Nag­er schon ein­mal ins Aben­teuer gestürzt und ver­rat­en Dir, ob Bio­mu­tant die Erwartun­gen erfüllt.

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Biomutant: Wir bauen uns einen neonfarbenen Kampfhamster

Bevor Du auf die postapoka­lyp­tis­che Welt los­ge­lassen wirst, musst Du, rol­len­spiel­typ­isch, einen Charak­ter erstellen. Hier­für ste­hen Dir sechs Spezies und fünf Klassen zur Ver­fü­gung, darunter Scharf­schütze, Psi-Freak oder Sabo­teur. Je nach­dem, für welche Klasse Du Dich entschei­dest, erhältst Du ver­schiedene Boni, wie beispiel­sweise eine höhere Agilität. Noch kurz das Ausse­hen, inklu­sive Anpas­sung der Fell­farbe, aus­ge­sucht und schon flitzen wir los mit unserem neon­grü­nen Fuchs-Marder-Hamsterverschnitt.

Ein mutierten Nagetier im Spiel Biomutant

Klein und gar nicht knud­delig: Im Action-RPG Bio­mu­tant schlüpf­st Du in das Fell eines mutierten Nagetiers. — Bild: 2021 THQ Nordic GmbH

Die Welt, die auf Dich wartet, ist dabei genau­so far­ben­froh und schräg wie Dein eben erschaf­fen­er Charak­ter. Ger­ade das Design macht anfänglich einen tollen Ein­druck (wir haben das Spiel auf der PlaySta­tion 5 gespielt).

Die Spielewelt in Biomutant

Far­ben­froh und schräg: Die postapoka­lyp­tis­che Welt in Bio­mu­tant. — Bild: 2021 THQ Nordic GmbH

Die Natur holt sich die Welt zurück

Die Spiel­welt strotzt nur so vor lusti­gen und bisweilen gefährlichen Tieren, die alle­samt mutiert sind. Men­schen wirst Du in Bio­mu­tant keine find­en, dafür eine bre­it­ge­fächerte Palette an Tieren, die Du so noch nicht gese­hen hast: Mal triff­st Du auf Wiesel in Samu­rai-Rüs­tung, mal auf gigan­tis­che Mon­sterkatzen, die es zu besiegen gilt.

Das Kampf­sys­tem ist solide, aber nicht son­der­lich inno­v­a­tiv. Deine Waf­fen und Rüs­tun­gen baust Du Dir aus einge­sam­melten Schrott­teilen zusam­men und mod­i­fizierst sie nach Deinen Wün­schen. Nahkampfein­heit­en im Arcade-Kampf­stil, inklu­sive Kom­bo-Möglichkeit­en, wech­seln sich ab mit Auswe­ichrollen und eben genan­ntem Waf­fenein­satz für den Kampf auf Dis­tanz. Das ist zwar alles hüb­sch gemacht und dur­chaus schräg, je nach­dem, wie Deine Waffe aussieht, wieder­holt sich nach ein­er Weile aber merk­lich. Dazu gesellt sich dann eine oft­mals unge­naue Steuerung, die sich ger­ade im Nahkampf als zu unpräzise und dadurch als sehr nervig erweist.

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Der Baum des Lebens wird angegriffen

Wenn Du ger­ade nicht gegen tierische Feinde kämpf­st, ver­fol­gst Du die Haupt­geschichte von Bio­mu­tant. Im Mit­telpunkt ste­ht der Baum des Lebens, der von den soge­nan­nten Wel­tenfressern langsam, aber sich­er zer­stört wird. In der Bio­mu­tant-Welt gibt es zudem sechs Stämme, die den Wel­tenfressern nur teil­weise feindlich gesin­nt sind. Nach­dem Du zu Beginn des Spiels einem Stamm beige­treten bist, musst Du for­t­an gegen die anderen Stämme kämpfen. Du löst klas­sis­che Auf­gaben wie das Ein­nehmen eines feindlichen Postens, Suchak­tio­nen und ähn­lich­es, was Du bere­its aus anderen Action-Rol­len­spie­len kennst. Die Quests sind alle­samt wed­er neu noch span­nend und fühlen sich an, als hättest Du sie in anderen Spie­len schon ganz ähn­lich erlebt.

Ein Weltenfresser aus dem Spiel Biomutant

In Bio­mu­tant bedro­hen die Wel­tenfress­er den Baum des Lebens. — Bild: 2021 THQ Nordic GmbH

Rollenspielelemente, die wenig überraschen

Zwar hast Du die Möglichkeit, Deinen Nag­er durch Entwick­lungspunk­te und Beloh­nun­gen zu for­men und auszurüsten, aber dabei bleibt es dann auch. Hier fehlt das Quäntchen Inno­va­tion, was wir uns so sehr erhofft haben. Entschei­dun­gen, die Du im Laufe von Bio­mu­tant triff­st, prä­gen zwar Deinen Charak­ter, haben aber keine Auswirkun­gen auf die Spiel­welt oder Deine Spielfig­ur. Dabei ist es egal, ob Du Dich für die helle oder die dun­kle Seite entschei­dest, die Du übri­gens immer wieder wech­seln kannst.

Eine hübsche Welt ohne Charakter

Immer­hin sieht Bio­mu­tant an vie­len Stellen gut aus. Das Spiel läuft auf der PlaySta­tion 5 und der PlaySta­tion 4 Pro mit 60 Bildern pro Sekunde und sog­ar in 4K. Das geht allerd­ings oft mit eini­gen Ruck­lern ein­her und manche Ani­ma­tio­nen sind grafisch lei­der zum Gruseln.

Und auch wenn die Spiel­welt die meiste Zeit liebevoll gestal­tet ist, fehlt der Charak­ter und Charme. Viele Gebi­ete, darunter weite Grasland­schaften, Bergre­gio­nen und sog­ar Pas­sagen, die erah­nen lassen, dass es mal Men­schen gab, wirken unbelebt und zum Teil sog­ar ster­il. Das macht lei­der nur wenig Lust auf eine Erkundungstour.

Unser Fazit zu Biomutant: Langeweile in der Welt der mutierten Nagetiere

Auch nach eini­gen Spiel­stun­den wird Bio­mu­tant nicht aufre­gen­der. Quest um Quest wird von Dir abge­han­delt, Du rüstest Deinen mutierten Rat­ten-Waschbär immer weit­er auf und streif­st durch die sich wieder­holen­den Weit­en. Das alles hätte so schön wer­den kön­nen. Wir sind uns sich­er, dass die Entwickler:innen das auch hingekriegt hät­ten, allerd­ings mit mehr Zeit und wirk­lich frischen Ideen. So hin­ter­lässt Bio­mu­tant lei­der einen lang­weili­gen und zum Teil sog­ar nicht mehr zeit­gemäßen Eindruck.

Bio­mu­tant
Plat­tform: PC, PlaySta­tion 5, PlaySta­tion 4, Xbox One
Release-Datum: 25. Mai 2021
Kosten: rund 60 Euro
Pub­lish­er: THQ Nordic
Entwick­ler­stu­dio: Exper­i­ment 101

Action-Rol­len­spiele fes­seln Dich lange an Deine Kon­sole oder Deinen PC? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welch­es Spiel Dein High­light der ver­gan­genen Jahre ist.

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