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Baldur’s Gate, Neverwinter Nights und Co.: Diese Spieleklassiker basieren auf Dungeons & Dragons
Du möchtest das legendäre Fantasy-Rollenspiel „Dungeons & Dragons” spielen, aber willst Dich nicht vom PC oder Deiner Konsole lösen? Kein Problem, es gibt reihenweise Titel, die von dem Pen-&-Paper-Rollenspiel (RPG) direkt inspiriert sind: Das sind unsere Top-5 Spieleklassiker, die Dungeons & Dragons zum Vorbild haben!
Mit dem Erscheinen des neuen Kinofilms „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben” und Streaming-Serien wie „Stranger Things” und „The Legend of Vox Machina” erlebt Dungeons & Dragons (D&D) kurz vor dem 50. Jubiläum derzeit ein echtes Revival. Im Gaming-Bereich haben dessen weitläufigen Spielwelten allerdings schon seit Jahrzehnten einen großen Einfluss. Da wären natürlich weltbekannte Fantasy-RPGs wie die „The Elder Scrolls”-Reihe oder „Elden Ring”, die ihre Wurzeln in den ausgedachten Verliesen des Pen-&-Paper-Rollenspiels kaum leugnen können. Es gibt aber auch eine Reihe an Games, die gezielt versuchen, das D&D-Erlebnis so exakt wie möglich ins Digitale zu übertragen. Hier sind einige der beliebtesten Spieleklassiker, die explizit auf dem Dungeons & Dragons-Universum basieren.
1) Baldur’s Gate: Für klassische Fantasy-Liebhaber:innnen
„Baldur’s Gate” ist eine sehr beliebte RPG-Reihe, die in der D&D-Welt der „Forgotten Realms” („Vergessenen Reiche”) spielt. Du landest in einem High-Fantasy-Setting, also einer eigenständigen Welt, die dem Mittelalter gleicht. Hier triffst Du auf gefährliche Kreaturen und mächtige Magie. Die Baldur’s Gate-Spiele sind RPGs, bei denen Du eine anpassbare Gruppe von Held:innen in isometrischer Perspektive durch eine frei erkundbare Welt steuerst. Das bedeutet, dass Du das Geschehen von schräg oben im Blick hast. Du führst Dialoge mit verschiedenen Charakteren, erkundest die Gegend, erfüllst Haupt- und Nebenquests und kämpfst gegen verschiedene Gegner:innen. Dabei entwickeln sich Deine Figuren nach D&D-Regeln stufenweise weiter und Du deckst allmählich eine größere Geschichte auf. Zu Beginn des ersten Teils bist Du ein Mündel des Magiers Gorion. Schnell gerätst Du in ein Abenteuer, das Dich und Deine Begleiter:innen in die politischen Wirren der Großstadt Baldur’s Gate hineinzieht.
Die Baldur’s Gate-Spiele sind sehr komplex in Handlung und Spielweise und besonders das Kampfsystem, das genretypisch in pausierbarer Echtzeit abläuft, braucht etwas Übung. Aktuell gibt es drei Hauptspiele:
- Baldur‘s Gate (1998)
- Baldur‘s Gate II: Shadows of Amn (2001)
- Baldur’s Gate III (Early-Access-Spiel, Vollversion für August 2023 angekündigt)
Wenn Du bisher noch keins der Baldur’s Gate-Spiele gespielt hast, empfehlen wir Dir mit der Enhanced Version des zweiten Teils von 2013 anzufangen. Hier bekommst Du ein reibungsloseres Gameplay und eine linearere Story. Beim ersten Teil wird oft bemängelt, dass Du in der Welt zu viele Freiheiten hast und Dich als Neuling schnell überfordert fühlen kannst.
Dich interessiert die Entstehung und bewegte Historie von Dungeons & Dragons? Wir werfen einen Blick darauf: Dungeons & Dragons: Erfolgsgeschichte zwischen Fantasie und Satanismus-Vorwürfen
2) Planescape: Torment – Für makabere Leseratten
Der zweite Titel unserer Liste der Klassiker, die auf Dungeons & Dragons basieren, spielt in der Kampagnenwelt Planescape. Das Besondere an der Kampagne ist, dass sie versucht, mehrere Welten aus dem Pen-&-Paper-RPG mit einer einheitlichen Kosmologie zu verbinden. Das Computerspiel „Planescape: Torment” (1999) spielt in den höllischen Teilen dieses Multiversums und gilt als eines der abgefahrensten, düstersten und untypischen RPGs aus dem D&D-Universum.
Am Anfang erwachst Du als namenloser Held in einem Leichenschauhaus und musst Dich in einer fremdartigen und dunklen Welt zurechtfinden. Du lernst schnell, dass Du nicht wirklich sterben kannst, sondern jedes Mal, wenn Dich der Tod ereilt, wieder ohne jegliche Erinnerungen aufwachst. Deine Aufgabe besteht darin, mit Hilfe verschiedener Gefährt:innen das Rätsel Deiner Existenz aufzudecken.
Planescape: Torment hat eine sehr komplexe Geschichte, in der Du Dich tagelang verlieren kannst. Besonders die ausführlichen und hervorragend geschriebenen Dialoge sowie die faszinierenden Charaktere sind gute Gründe, dieses Spiel in die Hand zu nehmen – auch wenn das Kampfsystem etwas frustrierend sein kann. Unser Tipp: Die Enhanced Edition von 2017 bringt viele Verbesserungen und macht das Gameplay flüssiger und leichter.
3) Neverwinter Nights: Für D&D-Purist:innen
„Neverwinter Nights” (2002) ist ein weiteres Computer-RPG, das um die Jahrtausendwende versucht hat, die D&D-Erfahrung in digitale Sphären zu übertragen. Was dieses Spiel sehr beliebt bei Rollenspielfans macht, ist, dass das Regelwerk der Pen-&-Paper-Version hier besonders akkurat übernommen worden ist.
Die Story dreht sich um die Stadt Neverwinter, zu Deutsch Niewinter, die im Norden der Vergessenen Reiche liegt und von einer geheimnisvollen Plage heimgesucht wird. Deine Aufgabe ist es, die Stadt zu retten und aufzudecken, woher das Unheil kommt. Deine Hauptfigur kannst Du frei erstellen oder eine vorgegebene Klasse wie Ranger, Heiler oder Krieger für sie bestimmen.
Neverwinter Nights galt seinerzeit als sehr gelungen. Im Vergleich zu Baldur’s Gate ist die Story nicht besonders tiefgründig, aber dafür ist das Kampfsystem actionreicher und leichter zu beherrschen. Mit einer Spielzeit von 20 bis 30 Stunden auf leichter Schwierigkeitsstufe ist es zudem sehr zeitintensiv.
Neben mehreren Expansion Packs gibt es auch die Fortsetzung „Neverwinter Nights 2” (2006) sowie das MMORPG „Neverwinter” (2013), welches allerdings eher mittelmäßige Bewertungen hat. Wenn Du Dich in die dunklen Verliese unter Niewinter hinabbegeben willst, empfehlen wir Dir die „Neverwinter Nights: Enhanced Edition” von 2018.
4) Icewind Dale: Für frostige Schwertschwinger:innen
Wie auch Baldur’s Gate und Neverwinter spielt der nächste Titel unserer Liste von Klassikern, die Dungeons & Dragons zum Vorbild haben, in der Welt der Vergessenen Reiche. Auf dem Kontinent Faerûn geht es allerdings noch weiter nach Norden, nämlich nach Icewind Dale, zu Deutsch Eiswind-Tal. Hier lebten mehrere Barbarenstämme ein einfaches und unabhängiges Leben – bis ein böser Magier dort eintraf, um sie zu unterjochen. Dabei öffnete er ein Unterweltportal, aus dem Dämonen in das eisige Tal einfielen. In dieser Welt musst Du Deine Truppe von Kämpfer:innen zusammenstellen und Dich auf ein Abenteuer begeben, das Dich zum Ursprung der teuflischen Mächte führt.
„Icewind Dale” (2000) ist von den Baldur’s Gate-Entwickler:innen auf derselben Engine programmiert worden. Da ist es kein Wunder, dass das Gameplay sich stark ähnelt. Allerdings ist Icewind Dale wesentlich linearer und bietet nicht so viele Freiheiten wie dessen großer Bruder. Dafür gibt es eine größere Auswahl an Gegnertypen sowie mehr und schnellere Action. Wenn Du also Wert auf RPG-Kämpfe legst und Du Dich in eine kalte Eiswelt voller magischer Kreaturen entführen lassen willst, kannst Du Dir die „Icewind Dale: Enhanced Edition” von 2014 zulegen. Hast Du dann immer noch nicht genug, kannst Du es mit dem Sequel „Icewind Dale 2” (2002) probieren, wovon allerdings keine Enhanced Version existiert.
5) Eye of the Beholder: Für Retro-Kerkerkriecher:innen
Zugegeben, die meisten Spieleklassiker, die auf Dungeons & Dragons basieren, haben einige Jahre auf dem Buckel. „Eye of the Beholder” von 1991 gehört zu den ganz frühen Umsetzungen der Pen-&-Paper-Abenteuer.
Die Geschichte ist schnell erzählt: In der Vergessenen-Reiche-Stadt Tiefwasser häufen sich Vorfälle mit bösartigen Kreaturen, die aus dem Untergrund hervordringen und die Bewohner:innen terrorisieren. Der Fürst beschließt, eine Söldner:innen-Gruppe zu beauftragen, die der Sache auf den Grund gehen soll. Einmal hinabgestiegen in die Kanalisation müssen sie sich nun durch reihenweise Monster kämpfen und den Weg hinausfinden.
Eye of the Beholder ist ein Dungeon-Crawler-RPG. Das bedeutet, dass Du Dich durch ein Labyrinth voller Rätsel und Monster kämpfen musst und Deine Held:innen aus der First-Person-Perspektive spielst. Dabei rüstest Du Deine vier bis sechs Charaktere weiter aus und lässt sie abwechselnd Aktionen wie Angriff, Abwehr oder Heilung durchführen. Vom Gameplay her ist Eye of the Beholder nicht mit 3D-Rollenspielen von heute zu vergleichen, Du musst hier zum Beispiel jede einzelne Bewegung mit der Maus auf einem Steuerfeld anklicken. Trotz der veralteten Steuerung hat Eye of the Beholder einen nostalgischen Charme und ist mit ein bisschen Willen zur Umstellung auch heute noch gut spielbar.
In dem Paket Forgotten Realms: The Archives - Collection One erhältst Du neben Teil eins noch die beiden Fortsetzungen „Eye Of The Beholder II: The Legend Of Darkmoon” (1991) und „Eye Of The Beholder III: Assault On Myth Drannor” (1993).
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