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Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Assassin’s Creed Valhalla in der featured-Spielekritik: Historischer Pfad zwischen Muskeln und Met

Mit „Assassin’s Creed Val­hal­la“ geht die Meuchelmörder-Serie in die mit­tler­weile zwölfte Runde. Dabei ver­frachtet Ubisoft die Fans des his­torischen Action-Adven­tures erst­mals in das Zeital­ter der Wikinger. Der neuste Teil der Rei­he ist seit dem 10. Novem­ber für PlaySta­tion 4, PlaySta­tion 5, Xbox One, Xbox Series X / S sowie PC erhältlich.  Wir haben uns die virtuelle Axt geschnappt und für Dich her­aus­ge­fun­den, was die Reise der bar­barischen Nord­män­ner zu bieten hat. 

Nach­dem die let­zten Assassin’s Creed-Ableger den Spiel­er ins vik­to­ri­an­is­che Lon­don, das alte Ägypten oder in die griechis­che Antike ent­führt haben, leit­en in Assassin’s Creed Val­hal­la nun die Wikinger die virtuelle Geschichtsstunde ein. Dabei erwartet Dich eine Reise durch das neunte Jahrhun­dert: Eine Zeit, die vor brachialer Gewalt, vul­gären Sprüchen sowie Unmen­gen von Met strotzt. Ob das Testos­teron-Spek­takel spielerisch an die Qual­ität des Vorgängers „Assassin’s Creed Odyssey“ her­ankommt oder in dessen Schat­ten unterge­ht, erfährst Du in unser­er featured-Spielekritik.

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Valhalla: Eine Origin-Story nach Schema F 

In Assassin’s Creed Val­hal­la schlüpf­st Du in die Haut von Eivor Wolf­s­mal (wahlweise weib­lich oder männlich), der seine Gefol­gsleute im Kampf gegen die angel­säch­sis­chen Kön­i­gre­iche anführt. Poli­tis­che Unruhen sowie herrschende als auch bevorste­hende Kriege haben die Heimat von Eivor und seinem Clan zugrunde gerichtet. Deshalb ver­schlägt es die Nord­män­ner 873 n. Chr. nach Eng­land, um dort neue Sied­lun­gen zu erricht­en und die angel­säch­sis­chen Chris­ten die Klinge der nordis­chen Mytholo­gie spüren zu lassen. Die Rück­kehr zu alter Stärke scheint nur einen Kampf ent­fer­nt zu sein.

Wie für die Rei­he üblich, wird die Sto­ry anhand eines weit­eren Erzählstrangs, der in der Gegen­wart spielt, ver­mit­telt. In diesem steigt die Pro­tag­o­nistin Lay­la Has­san in den Ani­mus, eine Mas­chine, die genetis­che Erin­nerun­gen dekodiert, um die Erin­nerun­gen von Eivor zu durch­leben. Ubisoft führt dem­nach ihre übliche Formel fort und erzählt eine nette, mit alt­bekan­nten Motiv­en gespick­te Geschichte. Alt­bekan­nt heißt nicht zwin­gend schlecht, auch wenn die Sto­ry­line nicht wirk­lich inno­v­a­tiv ist und hol­prig begin­nt. Dafür glänzen die Dialoge mit ein­er Spitz­züngigkeit, die so schnit­tig wie die Axt ist, die Du mit Dir führst. Oben­drein ist Assassin’s Creed Val­hal­la bru­taler als jed­er Ableger der Serie zuvor. Dieses Aus­maß an vul­gären Sprüchen und exor­bi­tan­ter Gewalt mag nicht jed­er­manns Sache sein.

Assassin’s Creed Valhalla: Das Land der unbegrenzten Tätigkeiten

Nach­dem Du den Pro­log im frosti­gen Nor­we­gen abgeschlossen hast und mit den grundle­gen­den Spielmechaniken ver­traut bist, wer­den die Segel geset­zt. Sobald Du den Boden Eng­lands betrittst, geht das Spiel richtig los. Wenn Du neben der Sto­ry nahezu alle Nebe­nauf­gaben absolvieren möcht­est, soll­test Du enorm viel Zeit mit­brin­gen, denn es gibt ver­dammt viel zu tun. Dazu gehören neben zahlre­ichen neuen Fea­tures auch klas­sis­che Ele­mente, wie zum Beispiel, die Aus­sicht­splat­tfor­men zu erk­lim­men, um die Spielka­rte aufzudecken.

In der Spiel­welt gibt es zunächst drei Kat­e­gorien von Sam­melob­jek­ten und Tätigkeit­en: Reich­tum, Rät­sel und Arte­fak­te. Als gelbe Punk­te sind jene Orte auf der Karte markiert, die Du für Dich oder Deine Sied­lung plün­dern kannst. Die blauen Punk­te ver­weisen auf Rät­sel, die aus kleinen Denkauf­gaben oder kurzen Neben­quests beste­hen. Arte­fak­te wie etwa Schatzkarten oder antike Reliquien sind bei den weiß markierten Stellen zu find­en. Option­al gibt es außer­dem den Auf­trag, den Orden der Ältesten auszuräuch­ern. Brauchst Du zwis­chen­durch etwas ruhigere Abwech­slung, kannst Du Wür­fel­spiele spie­len, Dich mit anderen in Spottge­fecht­en messen oder Dir in einem Trinkdu­ell massen­weise Met hin­ter die Helmk­lappe donnern.

Eine Siedlung der Wickinger

Direkt nach der Ankun­ft in Eng­land beginnst Du mit dem Auf­bau Dein­er eige­nen Sied­lung. — Bild: Ubisoft

Plündern: Das Geben und Nehmen bei den Wikingern

Die wohl span­nend­ste Neuerung bei Assassin’s Creed Val­hal­la ist der Auf­bau Dein­er eige­nen Sied­lung. Direkt nach der Ankun­ft in Eng­land benötigst Du eine Basis, von der Du die Plün­derun­gen steuern kannst. Klöster, Außen­posten oder ähn­liche Lager ver­lan­gen von Dir attack­iert und um ihre Ressourcen erle­ichtert. Mit der Beute kannst Du weit­ere Gebäude in Dein­er Sied­lung erricht­en, die Dir den Zugang zu Verbesserun­gen für den Kampf oder auch optis­che Spiel­ereien gewähren. So sieht das Geben und Nehmen bei den Wikingern aus: Du zwackst dem gewöhn­lichen Volk etwas ab und erhöhst so die Leben­squal­ität Dein­er Siedler.

Ein Sammelsurium an Kriegsinstrumenten

In Deinem Schlachtzug gegen die Englän­der ste­ht Dir ein nahezu end­los­es Arse­nal an Waf­fen zur Ver­fü­gung. Egal ob Axt, Ham­mer, Dolch, Bogen oder das klas­sis­che Schw­ert, bei der Band­bre­ite an Kriegsin­stru­menten find­est Du das richtige Spielzeug. Zum ersten Mal in der Serie trägst Du außer­dem eine große Zwei­hand­waffe oder zwei Waf­fen. Diese kannst Du rasch wech­seln und so den Kampf zur akro­batis­chen Showein­lage machen.

Beson­deres Lob gilt dabei dem Waf­fenge­fühl. Denn jede Waffe fühlt sich tat­säch­lich einzi­gar­tig an und erfordert einen anderen Spiel­stil. Nutzt Du beispiel­sweise den Eisen­stern, dauert es etwas länger, bis die wirbel­win­dar­ti­gen Attack­en auf Deinen Feind nieder­pras­seln, denn Du musst erst aus­holen. Mit dem Kriegsham­mer hingegeben häm­merst Du Deine Wider­sach­er schnell unter die Erde. Das Sound-Design sowie das Tre­f­fer­feed­back sind gelun­gen, man spürt jeden Tre­f­fer dadurch förm­lich selbst.

Eivor Wolfsmal kämpft gegen feindliche Truppen. Ein Screenshot aus dem Spiel "Assassins Creed Valhalla"

In „Assassin’s Creed Val­hal­la“ schlüpf­st Du in die Haut von Eivor Wolf­s­mal. — Bild: Ubisoft

Bist Du an dem his­torischen Kon­text des Spiels inter­essiert?  Dann ist die Audio-Doku­men­ta­tion „Echoes of Val­hal­la” vielle­icht etwas für Dich! Alles zum Spo­ti­fy-Pod­cast erfährst Du hier.

Mehr Power dank Fähig- und Fertigkeiten 

In der Spiel­welt sind Büch­er ver­steckt, durch die Du Dir jew­eils vier Nah- und Fernkampf­fähigkeit­en aneignen kannst. Dabei han­delt es sich um Spezialan­griffe, die Du aus­führen kannst, sobald Du genug Geg­n­er erledigt hast. So beschießt Du einen Geg­n­er mit ein­er Hak­en­klinge und schleud­er­st ihn danach durch die Gegnerhorde.

Durch abgeschlossene Quests, Aufträge und erledigte Feinde sam­melst Du Erfahrungspunk­te, durch die Du zum näch­sten Lev­el auf­steigst. Wie Deine Fähigkeit­en aus­prägst sind, wird Dir durch den Fer­tigkeits­baum angezeigt. Bei jedem Stufe­nauf­stieg erhältst Du zwei Fer­tigkeit­spunk­te. Diese investierst Du dann im Fer­tigkeits­baum in kleine Kampfvorteile, um beispiel­sweise mehr Schaden auszuteilen, Deine Feuer­re­sistenz zu erhöhen oder neue Manöver für den Kampf zu erler­nen. Der Fer­tigkeits­baum teilt sich in die drei Kat­e­gorien Nahkampf, Fernkampf und Schle­ichen auf und über­lässt es Dir, auf welchen Pfad Du Dich am meis­ten konzen­tri­eren möchtest.

Der Wikinger, ein Diplomat mit dem Hang zur Gewalt

So bru­tal die Vorge­hensweise der Wikinger auch sein mag, in manchen Mis­sio­nen lässt sich das Ziel tat­säch­lich auch ohne erhobene Waf­fen erre­ichen. In Dialo­gen spielst Du Feinde gegeneinan­der aus oder schlicht­est ausar­tende Kon­ver­sa­tio­nen. Durch Aktiv­itäten wie etwa Spottge­fechte kannst Du Dein Charis­ma erhöhen und erhältst in manchen Sit­u­a­tio­nen weit­ere Dial­o­gop­tio­nen. Sollte der diplo­ma­tis­che Weg doch nicht funk­tion­ieren, kannst Du neben dem offen­siv­en Angriff auch die heim­liche Meth­ode wählen. Nach­dem die ver­steck­te Klinge in „Assassin’s Creed Odyssee“ fehlte, kehrt die Waffe am Handge­lenk für das Wikinger-Epos zurück. So kannst Du Deine Geg­n­er wieder auseinan­dertreiben, ins Ver­bor­gene lock­en und ihrem Leben still und heim­lich ein Ende bereiten.

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Ins­ge­samt treten 23 ver­schiedene Geg­n­er­typen vor Deine Klinge, die laut Nar­ra­tive Direc­tor Dar­by McDe­vitt jew­eils eine indi­vidu­elle Her­aus­forderung sowie einen anderen Spiel­stil fordern. Auch wenn sich die Typen in ihrer Kampfweise unter­schei­den, bei einem Großteil der Geg­n­er hil­ft immer noch die sim­pel­ste aller Tak­tiken: Stu­pides Draufhauen. Und das ist auch der größte Kri­tikpunkt an dem son­st so spaßi­gen und schaulusti­gen Kämpfen. Wirk­lich anspruchsvoll wer­den die kriegerischen Auseinan­der­set­zun­gen eher sel­ten, auch wenn das Kampf­sys­tem mit eini­gen dur­chaus nüt­zlichen Fea­tures aus­ges­tat­tet ist. So kannst Du Dich auch bei Assassin’s Creed Val­hal­la mit sim­plem Tas­tenge­häm­mer prob­lem­los durch die Geg­n­er­hor­den mähen.

Assassin’s Creed Valhalla: Die üblichen Probleme

Bugs und Glitch­es gehören lei­der auch bei diesem Assas­si­nen-Aben­teuer wieder zur Norm. Die Fram­er­ate geht bei größeren Kampf­spek­takeln in den Keller, Nicht-Spiel­er-Charak­tere ver­hal­ten sich teils frag­würdig und obwohl Du mit­tler­weile an nahezu jed­er Ober­fläche hochkrax­eln kannst, erweist sich das Klet­tern oft­mals als hol­priges Unter­fan­gen. Dank der wun­der­schö­nen Spiel­welt, der dicht­en Atmo­sphäre sowie ein­er stim­mi­gen musikalis­chen Unter­malung lässt sich das jedoch ver­schmerzen. Ein tech­nis­ch­er Fein­schliff wäre den­noch wün­schenswert gewesen.

Ubisoft führt den qual­i­ta­tiv­en Höhen­flug der Meuchelmörder auch mit Assassin’s Creed Val­hal­la fort. Die Sto­ry ist fes­sel­nd, das Game­play wuchtig und abge­se­hen von den bekan­nten tech­nis­chen Patzern weiß das brachiale Aben­teuer, zu begeis­tern. Auch die Nord­män­ner bewahren die Tugen­den, die in den let­zten bei­den Ablegern etabliert wur­den, führen aber zugle­ich auch die Fehler der Serie fort. Wer die kalten Win­tertage gemütlich auf der Couch mit dem Con­troller in der Hand über­brück­en möchte, ist bei den Wikingern aus Nord­vege den­noch an der richti­gen Adresse.

Assassin’s Creed Valhalla

Plat­tfor­men:                                  PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, PC

Release-Datum:                            10. Novem­ber 2020

Kosten:                                           rund 70 Euro

Pub­lish­er:                                      Ubisoft

Entwick­ler:                                     Ubisoft Montreal

Was erhoff­st Du Dir von dem Wikinger-Aben­teuer in „Assassin’s Creed Val­hal­la“? Wir freuen uns wie immer auf Deine Mei­n­ung in den Kommentaren!

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