emily in alone in the dark remake
© THQ Nordic
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Alone in the Dark | Test zum Remake: Die alte Schule des Horrors hat’s noch drauf

Vor 32 Jahren begrün­dete „Alone in the Dark“ die Welt der atmo­sphärischen Sur­vival-Hor­ror­spiele. Am 20. März 2024 kehrt der erste Teil als Remake zurück. Wir haben in den Grusel- und Rät­selspaß von Entwick­ler Pieces Inter­ac­tive hineinge­spielt und ver­rat­en Dir in unserem Test zu Alone in the Dark, wie gut sich die Hor­ror­spiel-Neuau­flage schlägt. 

Vor den Hor­ror-Klas­sik­ern „Res­i­dent Evil“ und „Silent Hill“ schick­te Alone in the Dark bere­its im Jahr 1992 den Ermit­tler Edward Carn­by und die Schaus­pielerin Emi­ly Hart­wood in ein unheim­lich­es Her­ren­haus. Dort müssen sie einen ural­ten Feind besiegen, der nicht von dieser Welt stammt. Das 2024er-Remake hat sich von sein­er Vor­lage inspiri­eren lassen, aber doch seinen ganz eige­nen Weg gefun­den. Für uns ste­ht fest: Mit dem Remake meldet sich die gute alte Schule zurück, die Hor­ror noch mit Stil und Cognac bekämpft hat. In unserem Test zum Remake von Alone in the Dark gehen wir tiefer darauf ein.

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Die Handlung: Rette einen Patienten aus den Fängen eines Dämons

Bevor wir auf die Hand­lung einge­hen, klären wir eine wichtige Frage: Musst Du das Orig­i­nal Alone in the Dark-Spiel ken­nen? Die Antwort lautet nein. Obwohl das Remake The­men und Motive der 1992er-Ver­sion auf­greift, erzählt es doch eine eigen­ständi­ge Geschichte. Und die geht so:

Ameri­ka, die 1920er-Jahre: Ermit­tler Edward Carn­by (David Har­bour) und seine Kli­entin Emi­ly Hart­wood (Jodie Com­er) fahren zum Sana­to­ri­um in der Vil­la Derce­to. Der Grund dafür: Emi­ly hat vor­ab erfahren, dass ihr Onkel auf mys­ter­iöse Weise ver­schwun­den ist. Dort angekom­men, merken die bei­den schnell, dass hier irgen­det­was nicht stimmt. Etwas Über­natür­lich­es scheint in den Gemäuern dieses selt­samen Ortes zu wohnen. Wie sie schließlich her­aus­find­en, hat sich Emilys Onkel auf einen Pakt mit einem gefährlichen Dämon ein­ge­lassen. Um ihn zu befreien, müssen sich die bei­den tief in den Wahnsinn der Vil­la begeben. Jed­er Charak­ter auf seine ganz eigene Weise.

edward carnby und emily hartwood in alone in the dark remake

Die wählbaren Charak­tere: Emi­ly und Edward. — Bild:  © THQ Nordic

Das Beson­dere ist näm­lich: Du kannst zwis­chen Edward und Emi­ly als spiel­baren Charak­teren wählen. Unab­hängig davon, für wen Du Dich entschei­dest, Du spielst die etwa 8-stündi­ge Kam­pagne alleine. Der andere Charak­ter ver­schwindet während­dessen im Hin­ter­grund der Hand­lung und taucht nur in weni­gen Zwis­chen­mo­menten wieder auf.

Dein Aben­teuer schickt Dich auf einen ner­ve­naufreiben­den Pfad, der hin und wieder auch diese Welt ver­lässt und eine völ­lig neue betritt – eine höl­lis­ch­er als die andere. Und mehr wollen wir zur Hand­lung nicht ver­rat­en. Die Geschichte ist sehr span­nend und steckt voller unvorherse­hbaren Wendungen.

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Das eine Gameplay: Löse den Fall mit Köpfchen und Okkultismus

Die Vil­la Derce­to kommt als ein riesiger Escape Room daher. Raum für Raum gilt es Rät­sel zu lösen, Türen zu öff­nen und Hin­weise zu sam­meln. Oft geht es darum, ver­steck­te Objek­te (wie Ven­tile, Stat­uen oder Zeich­nun­gen) zu find­en oder Puz­zle zu ver­voll­ständi­gen. Das spielt sich angenehm befriedi­gend und logisch. Die Schwierigkeitsstufe ist ide­al aus­bal­anciert: Nie zu leicht und nie zu schw­er. Gle­ichzeit­ig erhältst Du durch die im Spiel ent­deck­ten Doku­mente span­nende Infor­ma­tio­nen über die okkul­ten Hin­ter­gründe der Geschichte. So macht Ermit­teln enorm viel Spaß.

Wenn Du dann mal in den Wahnsinn stolperst, kon­fron­tiert Dich das Spiel mit völ­lig neuen Orten und neuen Rät­seln. Lerne die Regeln dieser Räum­lichkeit­en ken­nen und wende sie richtig an. Labyrinthe meis­tern, Schlussfol­gerun­gen anstellen und der Wahrheit immer näher kom­men. Im Gegen­satz zu heuti­gen eher action-lasti­gen Sur­vival-Hor­ror­spie­len müssen wir sagen: Alone in the Dark von 2024 kommt erfrischend klas­sisch daher und ver­langt von Dir, Deinen Kopf als Waffe einzuset­zen. Was nicht heißen soll, dass dies Deine einzige Waffe ist …

edward durchforstet die villa bei alone in the dark

Erkunde als Edward oder Emi­ly die Vil­la und freue Dich auf knif­flige Rät­sel. — Bild: © THQ Nordic

Das andere Gameplay: Bekämpfe Monster – irgendwie

Alone in the Dark ver­fügt auch über Kampf­pas­sagen. Ehe Du Dich ver­siehst, entsendet die Hölle mon­ströse Krea­turen, um Dich in die Fin­ster­n­is zu reißen. Wenn Fliehen keine Option mehr darstellt, wird eben zum Schießeisen gegrif­f­en. Und das spielt sich etwas unbe­holfen und hol­prig. Das Nach­laden dauert viel zu lange, die Gegner:innen treiben Dich schnell in nervige Engen, jeden Sieg ver­dankst Du mehr Deinem Glück als Deinem Kön­nen. Iro­nis­cher­weise passt diese Wehrlosigkeit aber auch irgend­wie zum Ton des Spiels.

Auch wenn wir diese action­re­ichen Pas­sagen den­noch nicht zu den besten im Spiel zählen kön­nen. Sie tun ihren Job, sie lock­ern das Game­play auf, aber wir kön­nen sie nicht wirk­lich genießen. Somit sind wir ehrlich gesagt immer sehr froh, wenn wir sie wieder mal über­standen haben. Wo der Spaß aber wirk­lich aufhört: Die Kämpfe gegen End­bosse, die in viel zu engen Arealen stat­tfind­en. Diese Frust­feste lassen sich nur mit ein­er Meth­ode über­leben: Augen zu, Zähne zusam­men­beißen und durch.

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Die Spielwelt: Der Horror mit 1920er-Charme

Der Bere­ich, in dem Alone in the Dark dann aber wirk­lich Kinnladen herun­terk­lap­pen lässt, ist die Spiel­welt. Schon lange haben wir keinen so unheim­lichen und stil­vollen Ort wie die Vil­la Derce­to gese­hen. Die 1920er verza­ubern mit ihrer ganzen Pracht: Die Möbel, die Zim­mer, die Per­so­n­en, alles hat Stil und Klasse. Gle­ichzeit­ig steckt in diesen Gemäuern ein sub­til­er Hor­ror, der nicht ganz zu fassen ist. Er wartet und beobachtet. Er spricht in flüstern­den Stim­men. Ist das wirk­lich die Real­ität oder spielt Dein Ver­stand Dir nur einen Stre­ich? Wir ziehen unseren Hut: Die Atmo­sphäre dieses Spiels ist wie ein Orch­ester, das all seine Instru­mente zu nutzen weiß.

Alone in the Dark im Test: Unser Fazit

Wir hat­ten Angst, dass das Remake eines 32 Jahre alten Spiels es nicht mit der Qual­ität der gegen­wär­ti­gen Spiele aufnehmen kann. Schließlich kämpft der Old­timer gegen Lim­ou­si­nen wie Res­i­dent Evil und Silent Hill. Aber die Angst war unbe­grün­det: Die 2024-Ver­sion von Alone in the Dark nutzt das Orig­i­nal nur als Inspi­ra­tion – her­aus kommt etwas ganz Eigenes.

Einige der weni­gen Par­al­le­len sind hier lediglich die Fig­uren und Hand­lung­sorte. Das Spiel set­zt auf seine eige­nen zeit­losen Stärken: Stil und Atmo­sphäre – und ver­liert trotz sein­er unbe­holfe­nen Kämpfe trotz­dem nicht an Wirkung. Ob diese kopflastige und atmo­sphärische Klas­sik jedem gefall­en wird, ist wieder eine andere Frage. Uns definitiv.

Alone in the Dark (Remake 2024)
Plat­tfor­men: PC, Xbox Series, PS5
Release-Datum: 20. März 2024
Kosten: 59,99 Euro
Pub­lish­er: THQ Nordic
Entwick­ler­stu­dio: Pieces Inter­ac­tive

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