Alan Wake mit einer Pistole und einem Schwer bei Nacht
© Remedy Entertainment
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Alan Wake 2 | Kritik: Ein traumhaftes Spiel für albtraumhafte Horror-Begegnungen

In „Alan Wake 2“ liegt es seit dem 27. Sep­tem­ber an Dir, zusam­men mit einem Schrift­steller und ein­er FBI-Agentin ein gigan­tis­ches Mys­teri­um aufzuk­lären. In unser­er Kri­tik zu Alan Wake 2 ver­rat­en wir Dir, was Dich alles im abge­dreht­en Hor­ror-Spiel erwartet – und worauf Du Deine Ner­ven vor­bere­it­en musst.

Der „Alan Wake“-Kosmos ist speziell. Von „Shin­ing“ bis „Twin Peaks“ – in der Geschichte tre­f­fen viele beliebte Hor­ror-Ein­flüsse aufeinan­der. Auf der spielerischen Ebene erwartet Dich wiederum ein Mix aus Erkun­dung, Rät­sel-Kno­belei und Schuss­ge­fecht­en. Im Mai 2010 erschien der erste Teil und ließ Dich als Schrift­steller Alan Wake in den Kampf gegen die Dunkel­heit ziehen, um Deine Frau zu ret­ten. 13 Jahre später erscheint nun Teil 2, der alle offe­nen Fra­gen beant­worten will.

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Keine Sorge: In unser­er Kri­tik zu Alan Wake 2 spoil­ern wir Dich nicht. Stattdessen wer­den wir Dir nur die wichtig­sten Punk­te an die Hand geben, damit Du uns in die Fin­ster­n­is fol­gen kannst. Die Geschichte, das High­light von Alan Wake 2, lassen wir weitest­ge­hend unange­tastet, damit Du sie selb­st ent­deck­en kannst.

Die Story: Die Dunkelheit schlägt zurück

Generell wird die Geschichte von Alan Wake 2 in Form ein­er Film­serie mit mehreren Fol­gen erzählt, die immer mit einem Intro begin­nen und mit einem Cliffhang­er enden.

In Alan Wake 2 reist die FBI-Agentin Saga Ander­son in das Wash­ing­ton­er Städtchen Bright Falls, um eine Mord­serie eines Kultes aufzuk­lären. Hier ver­schwand vor zehn Jahren auch der Schrift­steller Alan Wake unter mys­ter­iösen Umstän­den. Die zu Tage kom­menden Hin­weise sprechen für sich: Die bei­den Fälle scheinen zusam­men­zuhän­gen. Die FBI-Agentin und der Schrift­steller hal­ten sich an unter­schiedlichen Orten auf und doch müssen sie bei­de die alles ver­schlin­gende Dunkel­heit aufhal­ten. Und dabei etliche Dämo­nen mit Pis­tole und Taschen­lampe ins Jen­seits schicken.

Saga Anderson scheint mit der Taschenlampe in den Wald

Saga Ander­son bei ihrem Kampf gegen die Dunkel­heit. — Bild: Rem­e­dy Entertainment

Brauchst Du Vorwissen für Alan Wake 2?

Du siehst, dass die Sto­ry der Fort­set­zung ver­woben ist mit der des ersten Teils. Um Alan Wake 2 also in sein­er Gänze zu ver­ste­hen, ist es von Vorteil, wenn Du zuvor Teil 1 gespielt hast oder zumin­d­est seine Hand­lung kennst.

Darüber hin­aus stellt Entwick­ler Rem­e­dy Enter­tain­ment auch eine Brücke zwis­chen Alan Wake 2 und seinem Mys­tery-Shoot­er „Con­trol“ aus dem Jahr 2019 her. Soll­test Du also manche Per­so­n­en und Begriffe nicht ken­nen oder ver­ste­hen, wun­dere Dich nicht. Zum Fol­gen der Hand­lung sind die Ver­weise aber auch nicht relevant.

Den WTF-Faktor auf die Spitze getrieben

Mehrere Ebe­nen, Meta-Szenen, Twists – der Mys­tery-Fak­tor ent­fal­tet in Alan Wake 2 seine volle Wirkung. Du wirst per­ma­nent ver­wirrt sein und Dich fra­gen, was Du hier eigentlich spielst. Deine Taschen­lampe ist die Ver­längerung Dein­er Neugierde. Wir sind abso­lut begeis­tert und fan­den die Hand­lung so der­art fes­sel­nd, dass wir mit dem Spie­len gar nicht mehr aufhören konnten.

Der Plot ist clever und erfrischend intel­li­gent, etwas, was wir lange Zeit im Gam­ing ver­misst haben. Alan Wake 2 ist eben keine reine Dad­delei, son­dern ein spiel­bar­er Streifen, der die Hirnzellen in Brand steckt und uns nach jed­er Episode mit Fra­gen zurück­lässt, denen wir nachts noch im Bett nachgehen.

Alan Wake läuft mit einer Pistole durch eine dunkle Gegend

Gelingt es Dir, die Frageze­ichen über Deinem Kopf zu lösen? — Bild: Rem­e­dy Entertainment

Das Gameplay: Traditionell, aber fein geschliffen 

Steam-Spieler:innen des Vorgängers kön­nen es bestäti­gen: Während Alan Wake starke Geschicht­en erzählen kann, war seine größte Schwäche immer schon sein Game­play gewe­sen. Im Gegen­satz zu den epis­chen und ras­an­ten Kampftänzen, die Rem­e­dy mit anderen Spie­len wie „Max Payne“ und „Quan­tum Break“ auf­führt, sind die Schuss­wech­sel gegen Dämo­nen in Alan Wake immer nur Mit­tel zum Zweck. Zu oft, zu monot­on, zu langsam, zu unin­spiri­ert lautete die Kri­tik.

Alan Wake 2 hat sich diesen Worten angenom­men: Die Kämpfe im neuen Teil kom­men nun deut­lich­er sel­tener vor und brem­sen die Hand­lung nicht mehr aus. Dazu fühlen sie sich dank der Insze­nierung mit­tels Dunkel­heit und Musik deut­lich heftiger und bedeu­ten­der an. Einzelne Duelle statt Fließband-Schlacht­en, eine Entschei­dung, die Du eben­falls begrüßen wirst. Die Mon­ster sind furchte­in­flößend, die Muni­tion ist knapp, die Schau­plätze sind eng. In den Gefecht­en musst Du nicht nur die Feind:innen, son­dern vor allem Deine Tode­sangst bekämpfen.

Komm Dir bei der Detektivarbeit wie ein Genie vor

Abseits der Kämpfe bist Du in Alan Wake 2 die meiste Zeit damit beschäftigt, Fälle aufzuk­lären. Das heißt, Du sam­melst Beweise, fügst sie im Büro zu einem sin­nvollen Puz­zle zusam­men und leitest daraus die näch­sten Ermit­tlungss­chritte ab. Das Spiel erwartet hier­bei keine großen Kom­bi­na­tions­fähigkeit­en von Dir. Die Ermit­tlung ist mehr so ein Vibe-Ding – spielerisch find­et hier streng genom­men nur eine Kat­a­l­o­gisierung von offen­sichtlichen Zusam­men­hän­gen statt.

Du sollst Dich cool und clever fühlen, ohne dabei wirk­lich coole oder cle­vere Dinge zu tun. Ein Beispiel: Du unter­suchst einen Tatort und eine Leiche. Anschließend platzierst Du am Brett alle Hin­weise zur Leiche beim Stapel „Leiche“. Die roten Fäden verbinden alles, fer­tig. Und da sich das cool genug anfühlt und an sich nur Bei­w­erk ist, fra­gen wir uns gar nicht, ob hier auch mehr drin gewe­sen wäre. Und wenn Du nicht Fälle aufk­lärst, musst Du einen Gegen­stand find­en oder ein ein­fach­es Rät­sel lösen, um weit­erzukom­men. Die Atmo­sphäre ist hier wichtiger als der Inhalt.

Alan Wake sitzt an einem Schreibtisch und schaut konzentriert

Alan übern­immt das Grü­beln für Dich. Du schaust Dir das Spek­takel an. — Bild: Rem­e­dy Entertainment

Die Atmosphäre: Ein unlösbares Rätsel, eine ungreifbare Instanz

Dank der messer­schar­fen Grafik, der Dunkel­heit, die Dich wie ein Lebe­we­sen jagt, und den vie­len Details ver­gisst Du bei Alan Wake 2 regelmäßig, dass Du eigentlich nur ein Videospiel spielst. Wie dieser Ein­druck unter der Ober­fläche genau zus­tande kommt, ist mit weni­gen Worten nur sehr schwierig zu sagen.

Entwick­ler Rem­e­dy packt die gesamte Trick­kiste aus: Kam­er­aführung, Insze­nierung, aus dem Nichts preschende Action­szenen, die sich mit ruhi­gen Erkun­dungspas­sagen vere­inen. Plöt­zlich hört das Spiel auf und ein Film mit realen Schauspieler:innen begin­nt. Das Licht reißt Hoff­nung in die Dunkel­heit und die Dunkel­heit ertrinkt alles in sich. Spiel es selb­st, mehr kön­nen wir nicht sagen.

Saga Anderson läuft durch einen Waldabschnitt, wo das Licht durch die Äste fällt

Grafik zum Anfassen: Lichte­in­fall war noch nie so schön. — Bild: Rem­e­dy Entertainment

Alan Wake 2 in der Kritik: Unser Fazit

Generell haben wir das Gefühl, dass Fort­set­zun­gen im Grunde nur die Verpflich­tung haben, die Stärken des Vorgängers auszubauen und die Schwächen zu ver­ringern. Das ist es aber nicht, was Alan Wake 2 getan hat. Wir find­en: Nach­dem in Teil 1 das Game­play die Sto­ry stark zurück­ge­hal­ten hat, arbeit­en bei­de Ebe­nen nun per­fekt zusammen.

Das Game­play ist die Straße, die durch den Alb­traum führt. Du denkst bei dieser Naht­losigkeit und dieser Immer­sion, Du würdest einen Hor­ror­film der näch­sten Gen­er­a­tion schauen. Aber dabei ist es ein Spiel. Du bist dem Hor­ror viel näher als son­st. Da gibt es keinen Bild­schirm oder Git­ter, das euch mehr tren­nt. Ihr seid jet­zt zusam­men. Im Wahnsinn vereint.

Alan Wake 2
Plat­tfor­men: PlaySta­tion 5, Xbox Series, PC
Release-Datum: 27. Okto­ber 2023
Kosten: 49,99 Euro
Pub­lish­er: Epic Games Publishing
Entwick­ler­stu­dio: Rem­e­dy Entertainment

Freust Du Dich auf Alan Wake 2? Ver­rate uns Deine Mei­n­ung zum neuen Hor­ror-Spiel gerne in den Kommentaren!

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