VR Brillen
Smart Glasses: Neue Gerüchte um Alexa-Brille von Amazon
Die Brille als smartes Gadget? Bislang lässt der Durchbruch von Smart Glasses immer noch auf sich warten. Jetzt verdichten sich die Gerüchte, dass Amazon bald eine Alexa-Brille auf den Markt bringen könnte. Die unterscheidet sich allerdings deutlich von anderen Modellen.
Während viele Smart Glasses mit Kameras ausgestattet sind, soll die Alexa-Brille weder eine Linse noch ein Display mitbringen. Ein Mikrofon und Sound reichen schließlich aus, wenn Du Dich mit Alexa unterhalten möchtest. Wir nehmen die aktuellen Gerüchte zum Anlass für eine Smart Glasses-Bestandsaufnahme.
Alexa-Brille: Die bislang unauffälligsten Smart Glasses?
Die meisten Nasenfahrräder schärfen die Sicht, aber vernetzt sind sie nicht. Und falls doch, dann ziehen sie oftmals die Blicke auf sich. Schließlich findet sich am Gestell noch eine Kamera und ein winziges Display. Amazon scheint aber einen komplett anderen Ansatz zu verfolgen. Glaubt man den Gerüchten, dann kommt die Alexa-Brille völlig ohne Kamera und Display aus. Stattdessen kommt einfaches 2-Wege-Audio zum Einsatz: Über das integrierte Mikrofon kannst Du mit Alexa sprechen und die Brillenbügel übertragen die Antwort per Knochenschall direkt in Deinen Gehörgang. Kopfhörer wären damit überflüssig.
Smart Glasses im Stil einer solchen Alexa-Brille können das Smartphone natürlich nicht ersetzen. Doch das scheint Amazon auch gar nicht zu planen. Denn die Brille soll wohl vielmehr ein Wearable sein, das Du per Bluetooth mit Deinem Smartphone verbindest. Deine Anfragen werden dann über Dein Smartphone zur Amazon-Cloud geleitet – und Alexas Antworten kommen dann entsprechend auf umgekehrtem Weg in Dein Ohr.
Wie ist der aktuelle Stand bei Smart Glasses?
Kann Amazon sich denn eigentlich Zeit lassen oder stehen schon andere Smart Glasses in den Startlöchern? Wir haben uns mal umgeschaut und drei weitere Modelle gefunden, auf die sich ein zweiter Blick lohnt:
Google Glass – ran an die Arbeit
Erinnerst Du Dich noch an das Jahr 2012, als die Google Glass ein Trend-Thema war? Die Smart Glasses des Suchmaschinen-Riesen schienen das nächste große Ding zu werden. Eine vernetzte Brille, die Filme und nützliche Infos auf einem kleinen Display anzeigen kann. Doch fünf Jahre später ist es um Google Glass ziemlich still geworden. Nach einer Beta-Phase in den USA hat Google das Projekt für den privaten Einsatz geschlossen. Seit 2017 liegt der Fokus voll und ganz auf dem Einsatz in Betrieben. So kommt die Brille jetzt etwa bei Logistik-Dienstleistern, Automobil-Herstellern und im medizinischen Bereich zum Einsatz.
Garmin Varia Vision – das Fahrradfahrer-Display
Eigentlich gar keine richtigen Smart Glasses, sondern ein Aufrüst-Set für Radbrillen. Der kleine Bügel bringt ein Display mit, das Fahrradfahrern alle wichtigen Infos eines kompatiblen Fahrradcomputers während einer ausgiebigen Fahrradtour anzeigt:ob Tacho, Navigation, Leistungsdaten oder eingehende Anrufe. Damit ist diese Art der Smart Glasses zwar auch für den privaten Bereich geeignet, aber eben auch ein absolutes Nischenprodukt für ambitionierte Radsportler.
Vuzix AR3000 – Augmented Reality-Brille
Diese Smart Glasses bringen echte Augmented Reality-Erlebnisse mit. Echte und digitale Welt verschmelzen vor Deinen Augen. Je nach Situation kannst Du damit die unterschiedlichsten Dinge anstellen. Lass Dir zum Beispiel Navigations-Hinweise anzeigen, blättere durch Deinen Kalender oder checke kurz Deine E-Mails. Als Träger einer AR3000 sollst Du sogar in der Lage sein, die angezeigten 3D-Objekte durch Gesten zu beeinflussen. So kannst Du also tatsächlich durch den Kalender blättern, indem Du die entsprechende Bewegung machst. Oder Du tätschelst ein Pokémon, vor dem Einfangen. Die AR-Möglichkeiten sind auf jeden Fall super vielseitig und machen Lust auf mehr. Allerdings ist dieser Stand der Technik bislang noch nicht auf dem Markt. Der Funktionsumfang könnte aber so manches Smartphone zumindest neidisch machen.
Foto: VUZIX
Warum haben sich Smart Glasses bislang noch nicht durchgesetzt? Drei Gründe
1. Bedenken bei der Privatsphäre
Dieser Punkt gilt besonders für Smart Glasses mit integrierter Kamera. Denn im Gegensatz zum Smartphone können diese Brillen alles aufzeichnen, was Du siehst. Beim US-Betatest von Google Glass gab es damit in der Öffentlichkeit Probleme. Schließlich lässt sich nicht jeder gerne filmen und fotografieren. Und bei uns in Deutschland wiegt das Recht am eigenen Bild deutlich schwerer – ein rechtskonformer Gebrauch ist damit zumindest schwierig.
2. Viel weniger Platz für Technik
Es mag nur noch eine Frage der Zeit sein, aber bislang dürfte der Platz für Technik an und in einem Brillengestell einfach zu eng sein. Zwar lassen sich Prozessoren, Speicher und Kamera problemlos integrieren. Doch auch der Strom für all die Hochleistungs-Komponenten muss im Gestell gespeichert werden. Mit einer Akkuladung sollten Smart Glasses schließlich auch genauso lange auskommen wie Smartphones.
3. Hohe Preise für ähnliche Performance
Aktuelle Smartphone-Technik ist schon winzig klein. Rechenleistung von mehreren Prozessor-Kernen mit zusammengerechnet mehr als 15 Gigahertz und mehrere Gigabyte Arbeitsspeicher tummeln sich mittlerweile unter der Haube. Vor zehn Jahren war das nicht einmal bei Desktop-Computern üblich. Und genauso wirkt es bei Smart Glasses noch: Die Produktion ist aufwendig und die Preise noch vergleichsweise hoch. Um ein Smartphone durch Smart Glasses zu ersetzen, müssen die Brillen – Achtung, der kommt flach – auf Augenhöhe mit den Konkurrenten sein. Und dabei spielt nicht zuletzt auch der Preis eine wichtige Rolle.
Wie stehst Du denn zu Smart Glasses? Würdest Du Dich bei gleicher Ausstattung und Performance für Smart Glasses entscheiden oder lieber beim Smartphone bleiben? Hinterlasse uns einen Kommentar.