VR Brillen
Meta Quest Pro: Alle Infos über Facebooks Vorzeige-VR-Brille
Mark Zuckerbergs Ankündigung im Februar 2021, seine Firma Meta werde 2022 ein neues VR-Headset veröffentlichen, sorgte bei Technikfans für Furore. Es gab seither viel Spekulation über das Metaverse-Zugpferd, das in Deutschland leider nicht verkauft wird. Was wir über Specs, Preis und Releasedatum der Meta Quest Pro (ehemals Projekt Cambria) wissen, erfährst Du hier.
Augenscheinlich möchte Meta an den Erfolg der Quest 2 anknüpfen, indem es die Meta Cambria unter dem Namen „Quest Pro” vermarktet. Aus dem Namen wird aber auch ersichtlich, dass die Produktpalette hier erweitert wurde und die Pro keine reine Nachfolgerin der Quest 2 ist.
Oculus Quest 2: Die technischen Daten von Facebooks neuer VR-Brille
Vielmehr befindet sich die Quest 3 aktuell ebenfalls in der Entwicklung, wird aber erst 2023 auf den Markt kommen. Seit ihrem Release im Oktober 2020 wurde Metas Kassenschlagerin, die Oculus Quest 2, fast zehn Millionen mal verkauft. Ein Spitzenwert in der Branche.
Meta Quest Pro: Release und Preis
Der Vorverkauf von Metas neuen VR-Sets ist am 11. Oktober 2022 im Rahmen der Meta Connect gestartet. Diese Messe bot schon 2020 eine Plattform für die Quest 2, während 2021 das Rebranding von Facebook zu Meta im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Seit dem 25. Oktober steht das VR-Gerät tatsächlich in den Regalen.
Der Verkaufspreis der Meta Quest Pro in den USA liegt bei 1499,99 Dollar, in Frankreich kostet die Highend-Brille 1799,99 Euro. Genau wie die Quest 2 ist die Pro nicht in Deutschland erhältlich. Das liegt daran, dass das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen Meta eingeleitet ist. Hintergrund ist Facebooks Versuch, den Gebrauch der Brille an einen Facebook-Account zu koppeln – eine Einschränkung, die mittlerweile umgangen werden kann.
Die Meta Quest Pro ist mit Abstand die bisher teuerste VR-Brille des Unternehmens. Seit August 2022 kostet etwa die Quest 2 in Frankreich 449,99 € in der 128-GB-Variante.
Specs der Meta Quest Pro: Optik und Umfang des Sets
Die Meta Quest Pro hat eine Ladestation mit USB-C-Netzteil und ein Paar neuer Controller im Gepäck, die selbst mit drei integrierten Kameras und einem eingebauten Snapdragon-622-Prozessor aufwarten.
Optisch erscheint das Headset komplementär zum Vorgängermodell in mattem Schwarz. Dank den nach ihrer extraflachen Bauart benannten Pancake-Linsen und verbessertem Elite-Strap ist es deutlich kompakter. Die Controller kommen ohne den typischen Ring aus, glänzen dafür mit je drei Infrarotkameras zur Raumabtastung.
Prozessor und Speicher
Das Innenleben des Headsets setzt zum Teil auf bewährte Technik. So ist der Qualcomm XR2-Prozessor geblieben, doch überarbeitet und besser belüftet, sodass er nun seine volle Leistung entfalten kann. Auch der Datenspeicher fasst weiterhin 256 GB, was ausreichen dürfte, um das Gerät als Standalone (also ohne PC) zu nutzen.
Interessanter für PC-Nutzer:innen ist der erweiterte Arbeitsspeicher. Hier stehen nun 12 GB RAM zur Verfügung, für eine flüssige Darstellung.
Vor allem bei den Sensoren gab es einige Upgrades. Insgesamt zehn davon bieten einerseits genaues Facetracking per Infrarot, andererseits eine viel natürlichere Darstellung der Umgebung durch zwei Tiefenkameras. Dazu kommt eine hochauflösende RGB-Kamera vorne auf dem Visier.
Die Bilder übertragen zwei QLED-Linsen mit etwa gleich gebliebener Auflösung von 1.800 x 1.920 Pixeln. Sie sind geneigt im 21°-Winkel zur Erweiterung des vertikalen Sichtfelds.
Meta Quest und Meta Quest 2 auf Werkseinstellung zurücksetzen: So funktioniert es
Die fest verbauten Akkus der Controller und das Headset selbst können in einer mitgelieferten gemeinsamen Ladestation Energie tanken. Wie bei der Quest 2 kann sich das Gerät über WLAN mit dem PC verbinden; auch diese Technik wurde hochgestuft auf den brandneuen 6G-Standard, um Latenz weiter zu minimieren.
Kaufanreiz und Anwendungsbereiche für die Meta Cambria
Zwar klingen die technischen Neuerungen der Meta Quest Pro beeindruckend, aber wird die Konsole ausreichend Abnehmer:innen finden? Schließlich ist sie für Gelegenheits-Gamer:innen und Fans technischer Gadgets extrem kostspielig.
Das Zielpublikum sind Profis, die vorrangig mit der Brille arbeiten wollen. Dabei steht vor allem die verbesserte Passthrough-Funktion im Mittelpunkt – also die Wahrnehmung der Umgebung durch die Brille. Diese spielt gleichzeitig auf der Benutzeroberfläche Daten ein und erweckt Chats, Grafiken oder 3D-Simulationen in vertrauter Umgebung digital zum Leben. Somit ist ein enormes Potenzial für produktives Arbeiten in einer sogenannten Mixed Reality gegeben.
Darauf zielt Meta ab: Die Arbeitsabläufe großer Firmen mit den eigenen Geräten und dem Metaverse zu verweben, um sie langfristig als Kund:innen und Datenquelle zu sichern.
Gesamteindruck von der Quest Pro
Die spezifischen Innovationen der Meta Cambria verdeutlichen das große Interesse des Social-Media-Giganten, den Markt rund um Augmented Reality mitzugestalten und zu dominieren. Bisher wurde das massive Potenzial dieser Technologie im Büroalltag noch kaum erkannt oder genutzt.
Das gemeinsame Arbeiten an dreidimensionalen Objekten in Echtzeit über große Distanzen, ähnlich einem Hologramm, dürfte die Designbranche stark bereichern. Auch wenn die Quest Pro eine neue Ära der AR-Technologie einläuten könnte, wird sie keinesfalls konkurrenzlos bleiben. Denn auch andere Entwickler haben komfortable Passthrough-Headsets angekündigt.
Noch 2022 sollen Geräte von Bytedance und Lynx erscheinen. Im kommenden Jahr wird mit einer Apple-Variante gerechnet und spätestens 2024 wollen auch Google und Microsoft gleichziehen. Alles in allem verspricht das Metaverse also eine spannende Epoche.
Was hältst Du von Metas neuer Mixed-Reality-Technologie? Ist sie ein Blick in die Zukunft oder eher ein exklusiver Zeitvertreib? Schreib es uns in die Kommentare.