Gadgets & Wearables
Smart Kitchen: Gadgets, Ideen und Lösungen für die Küche von morgen
Wie sieht die Küche der Zukunft aus? Zwischen autonomen Food-Cars und Burger-Bots entdeckst Du im VR-Kochkurs die neuesten Tricks. Nach wie vor bist Du der Mittelpunkt Deiner Küche. Womöglich redest Du jetzt mehr mit ihr.
Nachdem wir die Trends in puncto Smart Home die letzten Jahre verfolgt haben, resümieren wir: Auch 2020 hat sich Deine Kochstelle noch nicht in eine neonfarbene Cyberpunkfeuerstelle mit künstlicher Intelligenz verwandelt. Lösungsorientierte Alltagsanwendungen binden vorhandene Technik ein. Auf diese Art kannst Du zum Beispiel bald die Qualität Deiner Lebensmittel unkompliziert mit Deinem Smartphone ermitteln.
Flippy: Der technoide Fast-Food-Allrounder
Ein Roboter, der Burger macht. Jetzt ist es passiert: Die Maschinen übernehmen die Herrschaft! Wenn nicht mal mehr das Fleischpflanzerl in Deinem Tripple-Hot-BBQ-Salsa-Tofu-Cheatday-Fitness-Burger von der sympathischen Grillfachkraft angebraten wird, woran soll man noch glauben? Beruhige Dich! „Flippy“, der mechanische Küchenarm, wurde so designt, dass er mit menschlichem Personal reibungslos interagiert, zumindest wenn man der Website des Entwicklers „Miso Robotics“ glaubt. Laut dieser kann Flippy mithilfe von Wärmesensoren und Kameraaugen Burger braten, wenden und belegen, seit dem letzten Re-Design auch Fritten frittieren und lernt dank Cloud-basiertem System ständig dazu. Und: Flippy reinigt sein Werkzeug selbst! Schon das macht ihn eigentlich für jeden Haushalt interessant. Konzipiert ist er allerdings vor allem für kommerzielle Küchen. Die neuste Version bewegt sich an einem Schienensystem, das ihm nun den neuen Namen „Flippy Roar – Robot On A Rail“ (dt.: Roboter auf einer Schiene) eingebracht hat.
Tatsächlich ist der Burger-Brat-Bolide schon weit über Test-Phasen hinaus und findet bereits Anwendung im Alltag. Die Fastfood-Kette „Caliburger“ hat erst 2018 verlauten lassen, zunächst die Küchen aller neu eröffnenden Filialen mit Flippy-gerecht auszustatten. Der Einsatz klappte laut Magazin „Welt“ nicht sofort reibungslos. Ob sich der Burger-Roboter in Zukunft küchentauglich anstellt, steht also aus.
Hawkspex Mobile – Part 1: Hyperspektralanalsyen sind das neue Schwarz
In einem Interview mit dem MDR zur neuen Smartphone-App „Hawkspex Mobile“ erklärt Udo Seiffert, einer der Entwickler, das Prinzip einer Spektralanalyse-App: „Jede Farbe gibt uns Informationen über bestimmte chemische Substanzen, die hier drin sind. […] Der Knackpunkt der App ist ein intelligenter Algorithmus.“
Mit Hyperspektralanalysen nutzen Wissenschaftler einen großen Teil des Farbspektrums, um mehr über die Materialeigenschaften von Objekten zu erfahren. Beispielsweise lässt sich herausfinden, ob ein Apfel gespritzt ist oder bio. Normalerweise werden dafür teure Spektralkameras benutzt. Und wie kann nun ein Smartphone diese Analyse durchführen? Laut der offiziellen Hawkspex-Projekt-Website des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung in Magdeburg dreht man den Spieß dafür einfach um und führt eine Art „inverse Spektroskopie“ durch.
Hawkspex Mobile – Part 2: Dein Smartphone wird zum Spektrometer
Nach der Installation kalibrierst Du die App mit Hilfe eines Referenzobjekts; laut Website idealerweise ein Geldschein. Um nun aber Deinen Apfel zu scannen, hältst Du Dein Smartphone mit der Bildschirmseite an das Objekt. Anschließend macht die App ein Bild mit dunklem Bildschirm, dann mit weißem Licht – Du kennst den Selfie-Blitz sicherlich – und anschließend je eines mit rotem, grünem und blauem Licht. Die erfassten Daten werden mit einer Datenbank abgeglichen. Der Algorithmus der App sagt Dir dann, ob Dein Apfel gespritzt ist.
Das Fraunhofer Institut für stellte 2018 den Prototypen der App „Hawkspex Mobile” vor. Mittlerweile hat sich das Projekt als eigenständiges Start-up „Spectelligence“ ausgegründet und wurde 2019 mit dem „IQ Innovationspreis Mitteldeutschland“ ausgezeichnet. Hawkspex ist bislang für Geschäftskunden erhältlich und soll bald auch für edukative Zwecke modifiziert werden.
Robomart: Frisches Grünzeug aus dem mobilen Wochenmarkt
Insbesondere in der aktuellen Corona-Krise möchtest Du für vier, fünf, sechs Zutaten, die Du gerade zum Kochen brauchst, nicht extra vor die Tür? Kein Problem: Stattdessen bestellst Du per App ein unbemanntes Auto, das wenige Minuten später vor Deiner Tür steht. Du nimmst die Möhren, den Sellerie und einen Kopfsalat aus dem fahrenden Kühlschrank und bezahlst anschließend automatisch online. „Robomart” heißt das Start-up aus den Vereinigten Staaten, das seit 2017 diese Lebensmittelutopie vorbereitet und laut eigener Website noch 2020 an den Markt gehen will. Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse, aber auch Snacks und Drogerieartikel soll der Robomart liefern.
Drop: Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Tablet und smarter Küchenwaage
„Ich kann Wasser kochen“, grinst Du in die Runde, als das Trendthema „Kochen“ aufkommt. Du bist nicht Jamie Oliver, okay, aber die Küche ist heutzutage wirklich kein verwunschenes Wunderland mehr. Dafür sorgt unter anderem auch die smarte Küchenwaage von Drop.
Drop koppelst Du mit Deinem Tablet. Die Rezeptbibliothek bietet vom Cocktail bis zum Burger alles, was Dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Die App zeigt Dir jeden Arbeitsschritt an. „Füge jetzt 200 Gramm Mehl hinzu.“ Die Waage funktioniert aufs Milligramm genau. Dir fehlen 50 Gramm Mehl? Kein Problem: Du kannst das Rezept nämlich auf Knopfdruck auch hoch- oder runterskalieren. Mittlerweile hat Drop sich weiterentwickelt. Unter dem Label Kitchen OS soll Kochen mit smarter Küchentechnik keine Zukunftsmusik mehr sein. Jetzt steht Deinem Fünf-Gänge-Menü wirklich nichts mehr im Wege.
Tasty One Top: Auf den Punkt garen dank smarter Induktionskochplatte
Eine Herdplatte, die Dir sagt, wann Dein Fleisch fertig ist: Ein Traum für alle Steak-, Fisch und Geflügel-Genießer. Das Konzept der smarten Induktionskochplatte „Tasty One Top“ von „Cuisinart“ ist denkbar einfach und besteht aus drei Komponenten: Kochplatte, Thermometer und App (für Android und iOS). Sagen wir, Du suchst Dir ein Steakrezept aus der App. Du hast das Fleisch vorbereitet und JETZT geht es los. Du steckst das Bratenthermometer in das Steak und legst es in die Pfanne. Das Thermometer und die Herdplatte sind verbunden. Laut Hersteller Cuisinart kann die Induktionskochplatte dank Sensoren die Temperatur bis auf einen Grad halten. Die App sagt Dir also auf den Punkt genau, wann Dein Steak rare, medium oder durch ist. Das funktioniert natürlich nicht nur mit Fleisch, sondern mit jedem Rezept aus der App.
Smart Scoop: Das perfekte Dessert mit smarter Eismaschine
Nun hast Du Deine Lebensmittel aus einem smarten Auto bekommen, mit dem Smartphone analysiert und dank smarten Küchenhelfern das perfekte Dinner gezaubert. Dann wird es jetzt Zeit für ein perfektes Dessert. Und das kann natürlich nur ein Eis sein. Oder doch lieber ein Sorbet? Mag die Schwiegermama doch lieber einen Frozen Yoghurt? So smart wie die Eismaschine müsste man sein. Beim Smart Scoop kannst Du zwischen zwölf Voreinstellungen wählen. Smart Scoop erkennt automatisch, ob Deine Eiscreme zu hart oder weich ist und regelt nach. Anschließend kannst Du das Eis bis zu drei Stunden kühl halten. Aber sind wir ehrlich: So lange überlebt das Eis nicht. Oder?
Google Home und Alexa Echo: Koch- und Backrezepte vom Chefkoch(.de)
Ach so: Du weißt aber schon, dass Du auch einfach Google oder Alexa fragen kannst, wenn Du nach einem Rezept suchst, oder? Die beliebten Sprachassistenten Alexa (Amazon) und Google Home (bzw. der Google Assistant) haben jetzt entsprechende Skills für die Rezept-Community „Chefkoch.de“. Mit dem Sprachbefehl „Rede mit Chefkoch“ aktivierst Du den Dialog. Danach kannst Du nach dem Rezept des Tages fragen oder zum Beispiel gezielt nach „New York Cheesecake“. Im Anschluss gehen Google und Alexa jeden Schritt mit Dir durch, von der Vorbereitung bis zum „Guten Appetit“.
Und den wünschen wir Dir auch.
Apropos: Wenn Du zur Abwechslung lieber einen Abend nicht am Herd stehen möchtest, helfen Dir diese Online-Lieferdienste aktuell aus.
Welches Smarte Küchen-Gadget ist Dein Favorit? Bist Du neugierig auf die autonome Lebensmittellieferung? Oder sind Dir Schritt-für-Schritt-Anleitungen à la Drop lieber? Wir freuen uns auf Deinen smarten Kommentar.