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RePhone: Wie Du im Handumdrehen Dein eigenes Telefon baust
Es ist spannend, stillt Deinen Spieltrieb und enthält trotzdem keine Schokolade. Das RePhone ist ein kleiner Bausatz, mit dem Du Dein ganz eigenes Gerät mit SIM-Karte zusammenbasteln kannst. Und dann? Das erfährst Du jetzt.
Fast wie Lego, bloß mit SIM-Karte
Beim RePhone geht es nicht darum, ein technikbeladenes Highend-Gerät zu bauen. Vielmehr kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen und Dir ein kleines Device für ganz bestimmte Zwecke zusammenschustern. Das Prinzip hinter RePhone ist nämlich der modulare Aufbau. Dabei hast Du selbst die Wahl, was Dein Gerät alles können soll. Braucht es zum Beispiel überhaupt einen Touchscreen? Die Bastelei beginnt mit einer Grundplatine, auf die Du dann eins von insgesamt acht verschiedenen Zusatzmodulen stecken kannst.
Bildquelle: YouTube Seeedstudio
Telefonieren und mobiles Internet sind schon mit der Grundplatine möglich – auch einen GPS-Empfänger kannst Du anbauen. Und darf es dazu vielleicht auch ein Lautsprecher sein? Oder eine LED? Oder ein NFC-Chip? Es kommt eben ganz darauf an, was Du mit dem Telefon vorhast. Die Entwickler von RePhone erzählen gerne das Beispiel mit dem Hund: Du könnest Deinem Vierbeiner ein RePhone mit GPS-Empfänger ins Halsband basteln und Dir dann per Automatisierungsdienst IFTTT eine Benachrichtigung schicken lassen, wenn er sein Revier außerplanmäßig verlassen hat. Natürlich mit Standort, sodass Du ihn sofort findest. Mikrofon und Lautsprecher dazu und schon klingelt es am Halsband: „Yes, this is dog.“ Oder Du rüstest Dein Fahrrad entsprechend auf und bekommst sofort eine Meldung auf Dein Display, wenn es geklaut wurde. Es geht um Deine eigenen Ideen und mit RePhone sollst Du sie umsetzen können.
Quelle: YouTube Seeedstudio
„Gibt es das nicht schon von Google?“
Modulare Telefonbausätze sind bei Herstellern gerade modern. Und auch bei Google wird am so genannten Project Ara gearbeitet. Marktstart? Angeblich irgendwann im nächsten Jahr. Der Unterschied: Das RePhone hat keine vorgegebene Form. Die meisten anderen Bausätze gehen davon aus, dass Du tatsächlich ein Smartphone im rechteckigen Look basteln möchtest und formen die Grundplatine entsprechend. Das Konzept von Phonebloks besteht zum Beispiel schon seit 2013 und geht genau in die Richtung eines vollwertigen Smartphones, das Du nach Deinen Wünschen konfigurieren kannst und erst dann erneuerst, wenn Du selbst es für nötig hältst. Ein Selbstbau-Smartphone lohnt sich also umso mehr, je spezieller Deine Anforderungen an das Gerät sind: Wenn an Deinem Arbeitsplatz vielleicht keine Kameras zugelassen sind, lässt Du das Bauteil einfach weg und gönnst Dir dafür einen etwas größeren Akku. Heutzutage sind Top-Smartphones ohne Kamera schließlich eine Nadel im Heuhaufen.
Aktuell kannst Du leider noch nicht mit RePhone und Co. loslegen, das sollte sich aber bald ändern. RePhone ist zum Beispiel gerade auf Kickstarter ziemlich erfolgreich. Laut Zeitplan sollen die ersten Exemplare und Bauteile zwischen Ostern und Himmelfahrt 2016 verschickt werden. Der Bollerwagen könnte am Vatertag also vielleicht schon mit „extrem notwendiger“ 3G-Hardware bestückt sein, damit man ihn wiederfindet, falls er irgendwie verloren gehen sollte …
Was meinst Du – nützlich, Spielerei oder viel zu nerdig?