Virtual Reality
Mixed Reality-Spiegel: Shopping-Hilfe der Zukunft?
Na, hast Du auch schon mal vor dem Spiegel gestanden und hast das Kleid oder das Hemd vor Dich gehalten? Mit einem Mixed-Reality-Spiegel könnte Amazon diesen Prozess künftig digitalisieren. Wie genau das funktioniert, erfährst Du hier.
Der Online-Shopping-Anbieter Amazon lässt nicht nur eigene Serien produzieren. Tatsächlich werkelt man in diversen Bereichen an Eigenkreationen. Vielleicht fragt Schneewittchens Stiefmutter also bald: „Spieglein, Spieglein an der Wand… wie sehe ich in dem Kleid aus?“
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Mixed Reality: Irgendwo dazwischen
Vielleicht hast Du unsere Erklär-Artikel zu Virtual Reality und Augmented Reality gelesen. Dann stolperst Du vermutlich nicht mehr über den Begriff „Mixed Reality“. Ansonsten hier ein Zitat: „Ein Sammelbegriff, der reine und virtuelle Realität als Eckpfeiler versteht und ausdrücklich nur Zustände bezeichnet, in denen diese beiden in Berührung miteinander kommen.“
Mit dem Prinzip, die im Spiegel gezeigte Realität mit virtuellen Komponenten anzureichern, ist vermutlich der Begriff Erweiterte Realität passender (engl. Augmented Reality).
Kleiderprobe ohne Kleiderwechsel
Schaut man Amazons Patentanmeldung zum Mixed Reality-Spiegel an, macht spätestens die mitgelieferte Zeichnung klar, wie das Ganze funktionieren soll – nämlich gigaleicht. Du stellst Dich vor den Spiegel, das Display dahinter projiziert die ausgewählte Kleidung passgenau an Deinen Körper. Als Schmankerl soll sich auch der Hintergrund anpassen lassen. Konkret: Du kannst auf Knopfdruck ausprobieren, wie das neue Hemd mit der kurzen Hose an einem vom Rot des Sonnenuntergangs gefluteten Strand aussehen würde.
Obwohl sich Amazon in seinem Patentantrag nicht näher auf die Hintergrund-Funktion eingeht, wäre es für viele Shopaholics sicher eine Entscheidungshilfe. Denn wer stellt sich nicht ab und an die Frage, ob das favorisierte Outfit mit dem Ambiente der Veranstaltung, die man besucht, harmoniert?
Echo Look: Schnappschuss = Fashion-Tipp
Amazon stellte kürzlich bereits Echo Look vor. Die Kamera funktioniert sprachgesteuert über die Sprachassistenz Alexa und soll seinen Nutzern nach Schnappschüssen das passende Outfit empfehlen. Dafür wird Echo Look von Fashion-Experten mit Daten zu aktuellen Trends gefüttert. Weitergesponnen wäre diese Funktion auch für den Mixed-Reality-Spiegel interessant.
Hinter den Spiegeln: Facetracking und Sensorentechnik
Wenn Alice hinter die Spiegel schaut, taucht sie in ein wunderbares Land ab, mit sprechenden Raupen und – Du kennst das ja. Schaust Du (theoretisch) hinter Amazons Mixed-Reality-Spiegel, erwartet Dich ein Display. Der eigentliche Spiegel, also der in dem Du Deinen Traumkörper bewunderst, ist teilweise lichtdurchlässig. Das Prinzip kennst Du vielleicht von den Einwegspiegeln (auch französischer Spiegel) in Verhörräumen.
Eine kleine Kamera trackt während der augmentierten Kleiderprobe Deine Bewegungen. Die Software sorgt dafür, dass die ausgesuchten Kleidungsstücke auch bei den Bewegungen am Körper bleiben.
Gedankenspiel, oder bald erhältlich?
Nun, ein Patent ist ja vor allem erstmal die Anmeldung einer Idee. Das muss jetzt noch nicht heißen, dass Amazon den Mixed Reality-Spiegel nächste Woche auf den Markt wirft. Interessanter ist da die Meldung, dass der Versandriese ein Start-up namens Body Labs erworben hat, dass sich mit dem erstellen realistischer Körpermodelle beschäftigt.
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Mit virtuellen Kleidern wird die Anprobe kinderleicht? Oder sind Dir des Kaisers digitale Kleider zu unpersönlich? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.