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LooxidVR: Dieses VR-Headset schaut in Deinen Kopf
Wie reagiert Dein Gehirn, wenn Du ein VR-Game spielst? Und können VR-Brillen sogar zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden? Das Headset „Looxid“ will diese Fragen beantworten und schaut dafür in Deinen Kopf. Bei Featured schauen wir in das Headset.
Du weißt mittlerweile, wie VR und AR funktionieren und zurecht fragt man sich aktuell, welches Potential die Technik hat – oder haben kann. So investierte HTC jüngst gleich in 26 Unternehmen aus der VR/AR-Branche. Unter diesen befindet sich Looxid Labs und das gleichnamige VR-Headset mit integriertem Gehirnwellen-Sensor.
LooxidVR: Acht Sensoren erfassen Deine Gehirnströme
Das VR-Headset sieht auf den ersten Blick nicht anders aus, als die meisten anderen Modelle mit Smartphone-Unterstützung. Schaut man etwas genauer hin, entdeckt man im Stirnbereich acht kleine Sensoren. Diese erfassen bei Kontakt Deine Gehirnströme. In der Augenpartie tracken zwei kleine Kameras die Bewegung Deiner Pupillen. Übertragen auf die virtuelle Welt kann auf diese Weise festgestellt werden, in welche Richtung Du schaust oder welches Objekt Du gerade betrachtest. Die erhobenen Daten können Forscher und Unternehmen dazu nutzen, um zum Beispiel festzustellen, mit welcher Emotion der Nutzer letztendlich auf verschiedenen Situationen reagiert.
VR als Therapie für psychische Krankheiten
Während wir uns gerne an Minispielen und VR-Experiences erfreuen, sitzen über die Welt verstreut Forscherinnen und Forscher und nutzen die Möglichkeiten der Immersion, um Patienten zu helfen. So hat man bei Looxid Labs zwei VR-Anwendungen entwickelt, die jungen ADHS-Patienten bei der Behandlung helfen sollen. T-Search und ANISPELL funktionieren, nüchtern betrachtet, wie die diversen Aufmerksamkeits- und Erinnerungstests, die man in klinischen Untersuchungen häufig vorgesetzt bekommt. Dabei gilt es, Muster, Unterschiede, Farben und Formen zu erkennen.
Der Patient befindet sich dabei allerdings in einer lernfreundlichen, virtuellen Umgebung. Außerdem muss er nicht kompliziert verdrahtet werden, sondern trägt lediglich das LooxidVR-Headset. Das senkt das Stresslevel. Die Forscher sind davon überzeugt, mit dem Headset einen entscheidenden Beitrag zur nicht-medikamentösen Behandlung von ADHS leisten zu können.
Games, die individuell auf Dich reagieren
Die Technik ist trotzdem auch für die Gaming-Branche interessant. Wenn Spiele und Anwendungen zukünftig auf Biosignale (zum Beispiel Stress durch Angst, Wut, etc.) reagieren könnten, würde sich auch Dein Spielerlebnis verändern. Frustfreies Spielen wäre nicht länger eine Phrase, sondern eine echte Option. Horror-Games wie Resident Evil oder Dead Space könnten die tatsächlichen Vitalwerte der Player in das Spiel integrieren. Die Möglichkeiten existieren nun. Jetzt liegt es an der Industrie, etwas daraus zu machen.
Anforderungen: Daydream und Apple erwünscht
Auf der technischen Seite zeigt sich das System weniger offen. Für das LooxidVR-Headset empfiehlt man auf der offiziellen Website ein Smartphone, das ready for Google Daydream ist, mindestens Android 7.1 und idealerweise 5 Zoll Bildschirmdiagonale mitbringt. Damit Du nicht so lange suchen musst, gibt es auf der entsprechenden Google-Seite eine Liste aller Daydream-fähigen Modelle. Der Rechner soll bitte ein Mac OS- oder Linux-Betriebssystem haben. Das sind sehr konkrete Angaben, die das potentielle Klientel besonders zum Start, etwas ausdünnen dürfte.
Apropos Start: LooxidVR wurde auf der CES 2018 mit dem „Best of Innovation“-Award ausgezeichnet. Ab dem 1. Februar startet die Bestellphase für das Research Kit, das sich primär an Profis denn an Heimanwender richtet. Wir warten gespannt auf das erste VR-Game, das Deine Emotionen auslesen kann.
Du wartest schon auf Headsets mit Emo-Detektoren? Oder siehst Du die Chancen eher im Gesundheitswesen? Wir freuen uns auf Deine Meinung!