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Introducing GoPro HERO3+ Black Edition
Drei GoPro HERO3+ reisen mit uns und unseren Motorrädern auf dem Landweg nach New York. Klar gibt’s da unterwegs viel zu sehen, was wir unbedingt dokumentieren wollen – und die GoPro HERO3+ Black Edition mit Sicherheit für dieses Outdoor-Abenteuer eine der geeignetsten ActionCams.
Bild und Audio
Die kleine ActionCam besticht vor allem durch die Kombination aus Handlichkeit und professioneller Bildqualität. Je nach Bedarf lassen sich verschiedenste Video- und Bild-Modi anwählen. Klassisch verfügt die kleine Knipse über 1080p bei 60fps und eine 12MP Auflösung bei Fotos. Wenn man bei der Auflösung einige Abstriche macht, bekommt man auch Takes mit bis zu 120fps, bei denen eine noch extremere Slowmotion-Wiedergabe möglich ist – ein Aspekt, der definitiv zur Dramatik jedes Filmschnitts beiträgt. Ebenso ist es bei der Framerate: Je weniger Bilder pro Sekunde man knipst, desto höher ist die Auflösung, die man oberhalb von 1080p erhält.
Neu ist dabei der 4K Modus, der die Aufnahme von Videos mit 4000 Pixeln bei einer Framerate von 15 Bildern pro Sekunde möglich macht. Leider lässt sich mit diesem tollen Feature nicht so viel anfangen, da 15fps zu wenig fürs Auge und 4K zu viel für die meisten Bildschirme sind. Dennoch eine vielversprechende Entwicklung, die auf ihren Fortschritt nicht lang warten lassen wird.
Die Kamera verfügt über eine 2.8 Festbrennweite und bietet neben Narrow- und Medium-Winkel-Aufnahmen auch den Ultraweitwinkel im Videomodus, der zwar stark verzerrt aber immerhin einen ausgiebigen Blick in die Umgebung beschert. Bei Still-Aufnahmen hat man die Wahl zwischen 5, 7 und 12MP im Medium- oder Ultra-Weitwinkel. Großartig ist hierbei der Zeitraffer-Modus, bei dem in verschiedenen Intervallen (bis zu 60 Sekunden) automatisch einzelne Aufnahmen geschossen werden – klasse, weil man die Kamera einfach irgendwo installiert und sich am Ende das ganze Geschehen von außen im Raffer anschauen kann, ohne stundenlanges Videomaterial sichten zu müssen. Schneller geht’s aber natürlich auch – und zwar im Serienbild-Modus mit 3 bis 10fps.
Gefilmt wird im MP4-Format, man kann sich aber auch für das Protune-Format entscheiden. Damit nimmt man – für eine so winzige Kamera erstaunlich gute – Daten für eine aufwendigere und ausgefeiltere Nachbearbeitung auf. Neu ist laut Hersteller der Auto Low Light-Modus. Dieser ändert auf intelligente Weise und basierend auf den Lichtverhältnissen die Bildrate für eine verbesserte Leistung bei schwachem Licht. Diese Einstellungen kann man zwar auch manuell vornehmen, einen großen Unterschied macht das aber nicht.
Leider enthalten Videos und Fotos, die bei wenig Licht oder schnell wechselnden Lichtverhältnissen aufgenommen wurden, immer ein starkes Rauschen, einen Farbstich oder andere Bildstörungen – hier ist auf jeden Fall noch Raum zur Verbesserung. Schade, da wir die GoPro auch gerne am Lagerfeuer einsetzen.
Erscheinung und Zubehör
Es gibt wirklich zahlreiche Möglichkeiten die ActionCam einzusetzen: am eigenen Körper, am Helm, Lenker, Handgelenk, auf einem Stativ oder mit einem Saugnapf. Die HERO 3+ ist mit allen bisherigen GoPro-Halterungen kompatibel, das Gehäuse ist bis zu einer Tiefe von 40 Metern wasserdicht und schützt die Kamera zuverlässig in feuchter, schmutziger oder sandiger Umgebung. Daher eignet sich die GoPro auch für jede Schlamm-Piste, Flussdurchquerung und Schlechtwetter-Fahrt. Sie ist außerdem kompatibel mit allen BacPac-Zubehörteilen.
Einziger Nachteil: Die Laufzeit des integrierten Akkus ist nicht ganz zufriedenstellend. Wünschenswert wäre hier eine Art Stand-By-Modus, der die Kamera, solange sie angeschaltet ist, jedoch nicht aufnimmt, in einen Ruhemodus versetzt.
Die GoPro HERO3+ besitzt einen Mini USB-, einen Mikro HDMI-Anschluss und eine Mikro SD Karte (Klasse 10 bis zu 64GB), über die Daten gespeichert, transferiert und geladen werden können. Hierbei ist uns aufgefallen, dass sich Dateien per Mini USB nur über das von GoPro mitgelieferte Kabel übertragen lassen.
Software und Bedienung
Über das integrierte Wi-Fi kann man die Kamera mit der GoPro App per Fernzugriff bedienen, eine Vorschau der Aufnahmen abspielen und direkt auf sozialen Plattformen teilen. Für uns ist das von großem Vorteil, denn wir richten die Kamera einfach einmal via App aus und können uns dann darauf verlassen, dass sie den Ausschnitt filmt, den wir auch sehen wollen. Die Übertragung des Streams aufs Telefon geschieht in recht flüssiger Qualität bei einer Distanz zwischen Kamera und Smartphone von bis zu ca. 200 Metern. Unter Wasser sieht es allerdings natürlich etwas anders aus: mehr als Knöcheltiefe im feuchten Nass schafft das WiFi nicht und bricht direkt ab oder lässt sich gar nicht erst verbinden. Hier kann man sich aber über den kleinen Adapterscreen behelfen, wenn es Not tut.
Während der Fahrt auf den Motorrädern, wenn wir kein Smartphone benutzen können und die GoPro sonst wo installiert ist, benutzen wir zur Steuerung die GoPro-Remote. Diese kleine Fernbedienung ist ebenso wie die Kamera sehr robust und ziemlich handlich, Schwachpunkt ist aber auch hier ein bisschen der Akku. Bedienung und Menü der GoPro HERO3+ und ihrer Smart Remote sind einfach und gut verständlich, aber ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Mit der GoPro Studio-Software ist es außerdem ganz leicht, die GoPro-Medien zu importieren, Videos und Zeitraffer-Bildsequenzen wiederzugeben, Fotos anzusehen und Videos in hoher Qualität zu erstellen. Verschiedene Effekte und eine Audio-Mediathek sind dort bereits vorhanden, was für jeden Hobby-Cutter mit Sicherheit eine tolle Möglichkeit ist, seine Aufnahmen nachträglich zu bearbeiten.
Fazit
Wir sind von den Qualitäten der GoPro HERO3+ Black Edition sehr angetan und würden sie nur ungern tauschen wollen. Und so werden wir mit den drei kleinen Wunderschachteln auch in den nächsten eineinhalb Jahren in Kasachstan, der Mongolei, Russland, Kanada und den USA wahrscheinlich mehrere Terrabyte an Video- und Fotomaterial aufnehmen. Auf diesen Langlebigkeitstest der Kamera sind wir allerdings noch gespannt!