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Beats Studio Buds vs. AirPods Pro: Gibt es einen klaren Gewinner?
Apple beherrscht mit seinen AirPods Pro den Markt für kabellose In-Ears. Können die neuen Beats Studio Buds das Topmodell vom Thron stoßen?
Beats präsentiert mit den Beats Studio Buds seine ersten True-Wireless In-Ears. Die Ausstattung der neuen Kopfhörer kann sich sehen lassen, auch der Preis stimmt. Musikfans, die auf kabellose In-Ears schwören, dürften bei der Technik, die in den kleinen Stöpseln steckt, hellhörig werden.
Die Lifestyle-Marke Beats schickt sich an, dem Platzhirsch Apple mit seinen AirPods Pro Paroli zu bieten – ein Konkurrenzkampf im eigenen Haus, denn Audiospezialist Beats gehört seit Jahren zum iPhone-Konzern.
Beats Studio Buds vs. AirPods Pro – wir vergleichen die beiden In-Ear-Modelle. Wie schlägt sich der Newcomer gegen das beliebte Topmodell?
Das Design
Die AirPods Pro galten mit ihrem eigenwilligen Design mit dem kleinen Ohreinsatz und dem aus dem Ohr ragenden Stiel zunächst als gewöhnungsbedürftig. Apple setzte mit dieser Bauweise allerdings Maßstäbe – andere Hersteller imitierten den Look. Beats geht mit den Studio Buds einen etwas anderen Weg.
Ohrstücke und Korpus sind kompakter, die Buds verzichten auf einen Stiel zugunsten einer Art Knopf, sie wirken wie aus einem Guss – und wiegen nur 5 Gramm das Stück. Die AirPods Pro bringen je 5,4 Gramm auf die Waage. Die Buds kommen in den Farben Weiß, Schwarz und Rot, die AirPods gibt es nur in Weiß.
Akkulaufzeiten und Lademöglichkeiten
Wie lange halten die kleinen Stöpsel durch, ehe sie wieder aufgeladen werden müssen? Vertrauen wir den Angaben der Hersteller, sind die Beats Studio Buds den AirPods Pro in dieser Disziplin leicht überlegen.
Die Beats spielen bis zu acht Stunden, die AirPods lediglich bis zu fünf Stunden, bis ihnen der Saft ausgeht. Bei aktiver Geräuschunterdrückung schaffen die Beats lediglich fünf Stunden, die AirPods gar nur 4,5 Stunden. Mit Ladecase bringen es beide Modelle auf eine Gesamtlaufzeit von 24 Stunden – ohne Noise-Cancelling.
Tests der AirPods Pro haben durchaus längere Laufzeiten ermittelt. Ob auch die Beats Studio Buds länger durchhalten, als es der Hersteller verspricht, wird sich zeigen.
Vorteil AirPods Pro bei der Ladetechnik: Das Apple-Ladecase lässt sich kabellos (oder per Lightning-Kabel) wieder aufladen, die Beats-Box muss per USB-C-Kabel ans Netz.
Beats Studio Buds vs. AirPods Pro: Die Features
Beide Kandidaten beherrschen Active Noise-Cancelling (ANC), um Umgebungsgeräusche auszublenden. Außerdem haben sie einen Transparenzmodus an Bord, der bei Bedarf Straßenverkehr, Ansagen oder Stimmen ans Ohr durchlässt. Beide Modelle eignen sich für Sportler, denn sie sind gegen das Eindringen von Schweiß und Spritzwasser geschützt.
Auch bei einigen Komfortfunktionen sind beide Kandidaten auf Augenhöhe. Die Beats verstehen sich wie die AirPods mit Apples Sprachassistentin Siri, beide Modelle lassen sich per Apples „Wo ist“-App orten, Android-Nutzer:innen können die Beats über die Google-App „Mein Gerät finden“ ausfindig machen.
Stichwort Android: Apples AirPods Pro sind perfekt abgestimmt auf andere Apple-Geräte – doch wer die In-Ears unter Android nutzt, muss auf ein paar Funktionen verzichten. Beats hingegen betont, die Studio Buds seien gleichermaßen auf das Zusammenspiel mit iPhones und Android-Geräten vorbereitet.
AirPods Pro: Die nützlichsten Funktionen in der Übersicht
Dafür haben die AirPods Pro einige Features zu bieten, die Beats-Käufer:innen vergeblich suchen werden: Die Apple-Hörer stoppen automatisch die Wiedergabe, wenn der Stöpsel aus dem Ohr genommen wird, und spielen an derselben Stelle weiter, wenn die In-Ears wieder im Gehörgang stecken. Und sie verbinden sich automatisch mit dem Apple-Gerät, auf dem Nutzer:innen gerade ihre Musik, Podcasts oder andere Audioinhalte hören.
Die Klangqualität
Was auch immer Kopfhörer sonst noch zu bieten haben, sie sind nichts wert, wenn der Sound nicht stimmt, den sie liefern. Die AirPods Pro zählen zu den In-Ears mit dem besten Klang, da sind sich viele Nutzer:innen und Testmagazine einig.
Die AirPods nutzen dazu unter anderem einen sogenannten adaptiven Equalizer, der über die Innenmikrofone erfasst, wie Höhen, Mitten und Tiefen je nach Musik ankommen, und den Klang dynamisch anpasst. In den Beats soll ein Algorithmus die Audioquelle analysieren, um für einen besonders klaren Klang zu sorgen.
Die Beats-Macher versprechen einen „kraftvollen und ausgewogenen Klang“ und „perfekten Stereosound“ mit minimalen Verzerrungen. Erste Berichte aus den USA, wo die Beats bereits Ende Juni auf den Markt kommen, geben den AirPods im Vergleich eine bessere Note, die Beats würden weniger volltönend klingen.
Aber der Klang ist natürlich auch Geschmackssache, der persönliche Eindruck und die bevorzugte Musikauswahl zählen mindestens so stark wie Meinungen von Expert:innen oder Tests. Für Abonnent:innen von Apple Music interessant: Auch die Beats beherrschen wie die AirPods das neue Apple-Tonformat Spatial Audio für 3D-Raumklang.
Der Preis
Einen deutlichen Unterschied zwischen den Beats Studio Buds und den AirPods Pro gibt es beim Preis. Apple verlangt für seine In-Ears satte 279 Euro, die Beats sollen circa 150 Euro kosten. Der Marktstart für die Studio Buds ist für Sommer 2021 geplant.
Die AirPods Pro sind bereits seit Ende 2019 auf dem Markt, daher gibt es immer wieder Angebote unter dem offiziellen Apple-Preis, gelegentlich gibt es die AirPods Pro schon für rund 200 Euro. Gut möglich, dass der Preis weiter nachgibt, wenn das Nachfolgemodell in den Startlöchern steht – aber das dürfte erst 2022 der Fall sein. Das günstigere Modell dürften die Beats auf jeden Fall bleiben.
Beats Studio Buds vs. AirPods Pro: Das Fazit
Gibt es einen klaren Gewinner im Duell Beats Studio Buds vs. AirPods Pro? Vorläufig nicht. Das Design ist Geschmackssache, aber die Beats setzen mit ihrer größeren Farbauswahl und dem Kompakt-Look ein frisches Statement – Punkt für die Beats.
Bei den Akkulaufzeiten scheinen sich die Beats – sollten Tests und Praxiserfahrungen die Angaben der Hersteller bestätigen – etwas besser zu schlagen als die AirPods. Die AirPods wiederum lassen sich auch kabellos laden. Ein Unentschieden in dieser Disziplin.
Bei den weiteren Ausstattungsmerkmalen neben ANC und Transparenzmodus haben die AirPods die Nase vorn. Sie haben einige Features an Bord, die die Studio Buds nicht mitbringen – ein Punkt für die AirPods. Aber: Android-Nutzer:innen fahren mit den Beats womöglich besser, da sie systembedingt nicht von allen AirPods-Funktionen profitieren können.
Der Klang ist die große Unbekannte in unserem Vergleich. Erst Tests und eigene Hörerfahrungen mit den Studio Buds können Hinweise darauf liefern, welche In-Ears bei der Klangqualität besser abschneiden. Die AirPods legen in dieser Disziplin die Latte hoch, aber die Neulinge des Audiospezialisten dürften klanglich ebenfalls einiges draufhaben.
Beim Preis steht der Sieger fest: Die Beats Studio Buds kosten laut unverbindlicher Preisempfehlung 130 Euro weniger als die AirPods Pro. Für einen Leistungsumfang, der dem des Apple-Topmodells sehr nahe kommt, ist das ein sehr fairer Preis. Sollten die Beats auch bei der Klangqualität überzeugen, könnten die AirPods Pro bald nur noch für ausgesprochene Apple-Liebhaber:innen erste Wahl sein.
Würdest Du zu den Beats Studio Buds statt zu den AirPods Pro greifen? Schreib uns Deine Meinung in einem Kommentar.
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