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Filme wie Bird Box: 9 fesselnde Alternativen zum Netflix-Thriller
Bird Box setzt seinen Erfolgszug auf Netflix unbeirrt fort. Grund genug, um sich nach weiteren Alternativen umzuschauen, die die gleiche Faszination wie der Endzeit-Thriller auslösen. Also Binde abnehmen und Augen auf bei der Filmwahl!
Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist reich und hört nicht mehr auf zu grinsen. Die Rede ist von der Netflix-Chefetage, die - angesichts der Zahlen, die Bird Box schreibt - einen wahren Glücksrausch empfinden muss.
Der postapokalyptische Thriller mit Familiendrama-Touch und einer gewohnt souveränen Sandra Bullock trifft derzeit den Nerv zahlreicher Filmfans. Kein Wunder, dass man da Lust auf mehr bekommt. Nachdem wir euch kürzlich das überraschende Ende von Bird Box erklärt haben, stellen wir euch diesmal 9 packende Alternativen vor, die im gleichen Fahrwasser des Netflix-Films schwimmen. Viel Spaß beim Entdecken!
A Quiet Place: Wenn die Welt verstummt
Wer über Bird Box spricht, erwähnt meistens im gleichen Atemzug den Horrorthriller A Quiet Place. Und der Vergleich kommt auch nicht von ungefähr. Schließlich folgen beide Filme einer ähnlichen Prämisse: Nutzt du einen deiner Sinne, bist du tot. Sind es in Bird Box die Augen, die verschlossen bleiben sollten, dürfen Emily Blunt und John Krasinski in A Quiet Place keinen Mucks von sich geben, um zu überleben.
Im Gegensatz zum Netflix-Hit ist die Bedrohung in A Quiet Place jedoch sichtbar und kommt in Form von so gefährlichen wie hässlichen Monstern daher. Dass der Horrorfaktor dabei im hohen Messbereich liegt, ist aber vor allem der exzellenten Geräuschkulisse zu verdanken. Die unangenehme Stille dient hier als höchst effektives Stilmittel und beweist: Schweigen ist tatsächlich Gold.
The Happening: Das Herbarium schlägt zurück
Auch zwischen M. Night Shyamalans The Happening und Bird Box gibt es offensichtliche Parallelen. Beide Filme spielen mit dem Ungewissen und bieten verstörende Massenselbstmord-Szenen. Fans von solch mysteriösen Grundstimmungen sind bei The Happening ziemlich gut aufgehoben.
Wer sich damit arrangieren kann, dass Mark Wahlberg den wohl unglaubwürdigsten Biologielehrer der Filmgeschichte abgibt, der wird mit einem spannenden Thriller und einer ehrenwerten Öko-Botschaft belohnt. Die Gefahr geht im Film nämlich von der Pflanzenwelt aus, die sich für das Umwelt schädigende Verhalten der Menschen rächt. Die Schlussfolgerung: Seid lieb zu eurer Yucca-Palme und schaut euch The Happening an!
Lies gerne zusätzlich unsere Erklärung für das twistreiche Ende des Thrillers.
It Comes at Night: Pandemie und Paranoia
Im Horror-Genre sind noch nie gute Dinge in einer Hütte im Wald passiert. Da ist auch It Comes at Night keine Ausnahme. Darin lebt eine vierköpfige Familie abgeschieden in besagter Behausung und verschanzt sich, um nicht einem Virus zum Opfer zu fallen, der bereits einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat.
Es kommt natürlich, wie es kommen muss. Fremde tauchen auf, die das Apokalypsen-Idyll gewaltig stören und dabei große Panik entfachen. Es dauert nicht lange, bis die Situation eskaliert und klar wird, dass jeder sich selbst der Nächste ist.
Genau wie in Bird Box steht hier weniger die Gefahr selbst, sondern der Umgang damit im Vordergrund. Und das ist auch gut so: It Comes at Night ist eine mitreißende Charakterstudie mit Gänsehautgarantie.
Krieg der Welten: Steven Spielberg lässt die Hölle los
Weniger subtil, dafür mit beeindruckender Action leitet Regisseur Steven Spielberg in Krieg der Welten seine ganz eigene Apokalypse ein. Der Angriff der Aliens erfolgt hier ebenso plötzlich und unerwartet wie das eintretende Chaos in Bird Box. Als glorreicher Held darf Scientology-Strahlemann Tom Cruise in Erscheinung treten, der hier einmal nicht, wie sonst in Mission: Impossible, seinem Stunt-Wahnsinn frönte.
Gerannt, gekämpft und geschossen wird in Krieg der Welten trotzdem nicht zu wenig. Spielberg lässt dem Zuschauer praktisch keine Atempause und bewies mit dem Film einmal mehr, dass er der Mann für Alien-Invasionen und spektakuläre Blockbuster ist. Fast 600 Millionen eingespielte US-Dollar und drei Oscar-Nominierungen waren der Lohn.
The Road: Vaterliebe in Zeiten des Weltuntergangs
Es geht schon ganz schön an die Nieren, was man in The Road zu sehen bekommt. Die Romanverfilmung geizt nicht mit düsteren und bedrückenden Bildern, die sich kaum in Worte fassen lassen. Viggo Mortensen spielt einen Mann, der sich in einer trostlosen und verwüsteten Welt aufopferungsvoll um seinen Sohn kümmert. Die beiden ziehen durch ein von Gewalt und Hunger geprägtes Amerika, auf der Suche nach Zuflucht, Nahrung und Hoffnung.
Die berührende Vater-Sohn-Beziehung ist das Herzstück dieses Endzeit-Dramas und weist damit Ähnlichkeiten zu Bird Box auf, in dem die Familie ebenfalls eine entscheidende Essenz der Geschichte darstellt. The Road hallt lange nach, macht nachdenklich und rangiert darstellerisch und inszenatorisch auf Top-Niveau. Aber Achtung: Als nettes Sonntagnachmittag-Wohlfühlfilmchen für zwischendurch absolut unbrauchbar!
Cargo: Im Outback hört dich niemand leiden
In die gleiche Kerbe schlägt auch das australische Horrordrama Cargo. Die Rolle des tragischen Helden übernimmt hier aber Sherlock-Star Martin Freeman, der in der von Zombies bevölkerten Wildnis Australiens seine kleine Tochter vor sich selbst schützen muss. Der von ihm gespielte Andy wurde nämlich infiziert und hat nur noch 48 Stunden Zeit, um die kleine Rosie an einen sicheren Ort zu bringen, bevor er sich in einen Untoten verwandelt.
Cargo verzichtet - wie auch Bird Box - weitestgehend auf Blut- und Splattereffekte, setzt seinen Fokus stattdessen auf die Figuren und ihr Verhalten. Dabei entstehen interessante Fragen wie: Was würde ich in dieser Situation tun? Kann es so etwas wie Menschlichkeit im Angesicht des Weltuntergangs überhaupt geben? Einfache Antworten gibt es nicht und genau das ist es, was Cargo so sehenswert macht.
Der Nebel: Monstergeschichte mit (Un)happy End
Wenn Hollywood mal wieder einen Stoff zum Verfilmen braucht, wird nicht selten bei Stephen King angeklopft. Der Star-Autor lieferte schon für zahlreiche Film- und Serienproduktionen die Vorlage und zauberte in den Achtzigerjahren die Kurzgeschichte Der Nebel aus dem Hut, die Regisseur Frank Darabont 2007 kongenial verfilmte.
Die Einwohner einer US-Kleinstadt bekommen es hier mit feindlich gesinnten Monstern zu tun, die sich im titelgebenden Nebel verstecken. Eine ziemlich unsportliche Masche, die so einigen Menschen das Leben kostet. Der Künstler David (Thomas Jane) findet das auch echt doof und setzt alles daran, sich und seinen Sohn aus der Gefahrenzone zu bringen. Dabei steuert der Arme jedoch auf das wohl fieseste Filmende aller Zeiten zu.
Zartbesaitete Zuschauer sollten deshalb lieber - ganz im Sinne von Bird Box - die Augen geschlossen halten.
Mehr grandiose Stephen King-Verfilmungen findest du in unserer Top 10-Rangliste der besten Adaptionen des Horror-Großmeisters.
Die Stadt der Blinden: Schreckensszenario als Metapher
Das Monster in der Romanverfilmung Die Stadt der Blinden ist hier der Mensch selbst. Als nämlich nach und nach die Einwohner einer nicht genannten Stadt aus unerklärlichen Gründen plötzlich erblinden, stürzt der Ort ins Chaos. Um eine Epidemie zu vermeiden, werden die Betroffenen in ein Quarantänelager gesperrt. Dort erreicht der moralische und gesellschaftliche Verfall seinen Höhepunkt und bringt die Insassen (u. a. Julianne Moore und Mark Ruffalo) an ihre Grenzen.
Die Stadt der Blinden versetzt den Zuschauer in einen dauerhaften Schockzustand, denn das Gesehene ist nur schwer zu verdauen. Zudem zeigt die filmische Parabel, dass der Mantel der Zivilisation in Wahrheit sehr locker sitzt und wir nur den Verlust eines Sinnes von Hunger, Krankheit, Plünderung und Gewaltexzessen entfernt sind.
Pontypool: Sprachlosigkeit kann Leben retten
The Buggles sangen einst Video Killed the Radio Star und müssten nach dem Film Pontypool eigentlich ihre Meinung etwas abändern. Der Tod lauert darin nämlich in einzelnen Wörtern der menschlichen Sprache. Werden diese ausgesprochen, wird ein tödliches Virus übertragen, das Infizierte in eine Art Zombies verwandelt. Radiomoderator Grant Mazzy (Stephen McHattie) steht im Mittelpunkt der Handlung und versucht verzweifelt, die Bevölkerung Pontypools zu warnen.
Die so originelle wie verrückte Idee des kanadischen Thrillers verpackte Regisseur Bruce McDonald in ein Kammerspiel, das ebenso von seinem hervorragenden Hauptdarsteller lebt. Wie auch die Protagonisten in Bird Box, steht Mazzy der Bedrohung machtlos gegenüber. Doch das letzte Wort ist für ihn noch lange nicht gesprochen…