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Diese 5 Filme entführen uns in die Zwanzigerjahre
Glamouröse Partys, skrupellose Gangster und kulturelle Befreiung: Die turbulenten und abwechslungsreichen Zwanzigerjahre sind wie gemacht für die bunte Welt des Kinos. Im Zuge unseres Themen-Specials über die Goldenen Zwanziger präsentieren wir dir 5 außergewöhnliche Zwanzigerjahre-Filme, die dich in diese aufregende Epoche mitnehmen.
Nur noch die wenigsten Menschen haben die Goldenen Zwanziger hautnah miterlebt. Umso erfreulicher ist es, wenn es sich Regisseure zur Aufgabe machen, dieses von Höhen und Tiefen geprägte Jahrzehnt auf die Leinwand zu zaubern. Und es lohnt sich, denn schließlich dient die Ära der Flapper-Girls, Mafia-Bosse und elitären Dandys als schier unendliche Quelle von spannenden Geschichten und markanten Momenten. Die folgenden 5 großartigen Werke über die Zwanzigerjahre gehören dazu und schicken dich auf eine glanzvolle Reise in die Vergangenheit. Wenn du dort noch etwas länger verweilen willst, solltest du dich in unserem Zwanzigerjahre-Special weiter umschauen.
Der große Gatsby: Party-Bombast im Zwanzigerjahre-Gewand
Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald gilt als einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Regisseur Baz Luhrmann wagte sich 2013 - wie schon mehrere Kollegen vor ihm - an die Adaption des Stoffes. Mit gewohnter Pompösität inszeniert, erschafft er einen opulenten und knallbunten Bilderrausch, der den Zuschauer direkt in die Zwanzigerjahre katapultiert.
Dennoch verleiht Luhrmann seinem Film ein modernes Flair, was vor allem dem mit R’n’B und Poprock versehenen Soundtrack zu verdanken ist. Dieser begleitet Oscar-Preisträger Leonardo DiCaprio als Jay Gatsby von einer detailverliebt ausgestatteten Party zur nächsten, die der titelgebende Millionär veranstaltet, um seine große Liebe für sich gewinnen zu können.
Der große Gatsby ist eine gelungene Mischung aus Liebesdrama, Ausstattungskino, Gesellschaftsporträt und einer Prise Edelkitsch. Da wünscht man sich prompt, 100 Jahre früher gelebt zu haben. Wie gut du dich mit dem Leben von damals auskennst, kannst du übrigens in unserem Zwanzigerjahre-Quiz testen.
Midnight in Paris: Nostalgisch-romantische Zeitreise
Paris am Morgen ist entzückend. Paris am Nachmittag ist bezaubernd. Aber Paris bei Nacht ist magisch.
Diese Erkenntnis erlangt der Drehbuchautor Gil (Owen Wilson) in Midnight in Paris auf wundersame Weise. Als er mit seiner Verlobten Inez (Rachel McAdams) in der Stadt der Liebe verweilt, erhofft er sich Inspiration für seinen geplanten Roman über die Zwanzigerjahre. Eines Nachts landet er jedoch höchstpersönlich in selbiger Epoche, als er spontan in ein fremdes Auto steigt. Dort trifft Gil auf seine größten Idole der damaligen kulturellen Elite wie Ernest Hemingway, Cole Porter und Luis Buñuel.
Regisseur und Drehbuchautor Woody Allen schwelgt in träumerischen Bildern, die von gewitzten Dialogen und sympathischen Darstellern komplettiert werden. Dafür erhielt er den Oscar für das beste Originaldrehbuch. Doch der eigentliche Star des Films ist die Stadt Paris, an deren eindrucksvollen Schauplätzen Allen sein Werk drehte. Wie schon Berlin oder Tokio in anderen Filmen, dient die französische Hauptstadt als roter Faden für die charmante Geschichte, der man sich einfach nicht entziehen kann.
Midnight in Paris spricht jeden an, der schon einmal diese große Sehnsucht nach einer längst vergangenen Zeit und Nostalgie im Film verspürte. Doch nicht nur Nostalgiker werden an der romantischen Komödie ihre Freude haben.
Der Pate II: Mafia-Epos für die Ewigkeit
Wenn ein Werk mit 6 Oscars (u. a. als Bester Film) ausgezeichnet wird, dann hat das etwas zu bedeuten. Wenn es sich dabei auch noch um eine Fortsetzung handelt, umso mehr. Der Pate II ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich, verbindet er doch knallhartes Gangsterdrama mit komplexer Familiengeschichte - und das auch noch auf mehreren Zeitebenen.
Regisseur Francis Ford Coppola beleuchtet in dem Sequel von 1974 nämlich u. a. die Aufstiegsjahre des Mafia-Oberhaupts Vito Corleone, der im Vorgänger Der Pate den Zenit seiner Macht bereits überschritten hat. In Der Pate II übernimmt Robert De Niro die Rolle von Marlon Brando, welche beiden Schauspielern den Oscar einbrachte.
Zugleich ist der Film ein faszinierendes Porträt der Geschichte Amerikas, das den Zuschauer durch verschiedene Zeitphasen des 20. Jahrhunderts führt. Darunter natürlich auch die Zwanzigerjahre, die für Vito einen entscheidenden Knackpunkt in seiner Gangsterkarriere darstellen, womit er und die kriminellen Protagonisten der britischen Serie Peaky Blinders etwas gemeinsam haben. Der Pate II ist ein episches Meisterwerk, das den eher schlechten Ruf von Fortsetzungen gehörig aufpolierte.
Chicago: Jazz hinter schwedischen Gardinen
Verruchtheit und Glamour gingen in den Zwanzigerjahren Hand in Hand. Dies wird nicht nur in Serien wie Babylon Berlin zelebriert, sondern auch in der Musical-Verfilmung Chicago aus dem Jahr 2002.
Darin singen, tanzen und morden sich Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones durch die titelgebende Großstadt Amerikas, die in den Zwanzigerjahren eine Hochburg für Jazz und Kriminalität wurde. Mit Richard Gere gesellte sich noch ein dritter Hollywood-Hochkaräter hinzu, der wie seine Kolleginnen die schmissigen und eingängigen Songs auf charmant-lässige Art zum Besten gibt.
6 Oscars, darunter die Auszeichnung als Bester Film, waren der Lohn für die launige Hommage an die goldene Ära der Nachtclubs und rauschenden Partys, die eng mit der kriminellen Unterwelt verknüpft war. Ob Varietè-Theater, Gefängnis oder Gerichtssaal - Chicago verwandelt jeden Ort in eine prächtige Showbühne.
Die versunkene Stadt Z: Im Herzen des Amazonas
Das Abenteuerdrama Die versunkene Stadt Z zeigt eine etwas andere Seite der Zwanzigerjahre. Schließlich war diese Zeit auch vom wachsenden Pioniergeist der Menschen geprägt, dem in vielen Forschungsbereichen nachgegangen wurde. Einer dieser Menschen war der britische Kartograph und Offizier Percy Fawcett, der als Protagonist des Films dient.
Charlie Hunnam, der später auch im Remake Papillon eine reale Persönlichkeit verkörperte, ist hier als Fawcett zu sehen. Nachdem dieser im Jahr 1906 erstmals in den südamerikanischen Dschungel reist, ist er fortan besessen von der Idee, eine bisher unentdeckte Stadt zu finden, die er Z nennt. Rund 20 Jahre später bricht er zu einer letzten und entscheidenden Expedition auf, um sein Ziel endlich zu erreichen…
Der im besten Sinne altmodisch inszenierte Film vermittelt vor allem abseits der Dschungel-Szenen eine Vorstellung des zivilisierten Lebens in den Zwanzigerjahren. Der Rest überzeugt mit spektakulären Aufnahmen einer völlig anderen Welt, die selbst heute noch für Faszination sorgt. Für Werke wie Die versunkene Stadt Z wurde das Kino erfunden.