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Die stärksten Live-Action-Verfilmungen von Kult-Animes
Anime-Fans können sich freuen: Die japanische Kult-Serie Bleach hat endlich einen Realfilm bekommen und ist ab sofort auf Netflix verfügbar. Wer danach schnell Nachschub braucht, dem zeigen wir hier die besten Live-Action-Adaptionen von Animes - und wo ihr sie euch anschauen könnt.
Während Realverfilmungen von Animes im Heimatland Japan schon seit jeher ein garantierter Publikumsmagnet sind, hatten die Zeichentrick-Adaptionen auf dem westlichen Markt lange einen schwierigen Stand. Totalflops wie die amerikanisch-koproduzierte Anime-Leinwand-Portierung Dragonball Evolution von 2009 ließen die Studios misstrauisch werden gegenüber dem fernöstlichen Kreativstoff.
Heute sind die Live-Action-Adaptionen von Animes jedoch auch in Amerika und Europa wieder auf dem Vormarsch. Das ist zum Großteil auch Streamingdiensten wie Netflix zu verdanken, die Filme nicht nur einem größeren Publikum zugänglich machen, sondern deren Produktion sogar aktiv unterstützen.
Mit Bleach erscheint nun die nächste Realverfilmung auf Netflix, deren Kult-Vorlage zu den besten und beliebtesten Animes aller Zeiten gehört. Doch welche anderen Live-Action-Umsetzungen sind einen Blick wert? Und kommen sie an die Epik und Qualität der Originale auch wirklich heran?
Bleach: Todesgott Ichigo mit dem Riesenschwert
Mit seinen ikonischen Figuren, dem dreckigen Elektro-Soundtrack, den episch-brutalen Kämpfen und dem coolen, aus Schwarz-Weiß-Kontrasten bestehenden Art-Style hat sich Bleach seinen Status als einer der erfolgreichsten Animes redlich verdient. Auf stattliche 366 Episoden kommt die Serie mittlerweile.
Kein Wunder also, dass sich früher oder später jemand dafür entschieden hat, einen Live-Action-Kinofilm daraus zu machen. Auch als Realfilm verlässt sich Bleach auf ähnliche Zutaten wie die Anime-Vorlage und orientiert sich dabei an den Ereignissen der ersten Staffel:
Ichigo Kurosaki (Sôta Fukushi) scheint auf den ersten Blick ein ganz normaler Schüler zu sein. Doch der junge Hitzkopf hat eine besondere Gabe: Er kann Geister sehen. Als er eines Tages von einem bösartigen Hollow angegriffen wird, rettet ihn Rukia Kuchiki (Hana Sugisaki). Sie ist eine sogenannte Todesgöttin, deren Aufgabe es ist, feindselige Geister zu vernichten.
Durch den Kampf geschwächt, überträgt Rukia ihre Kräfte auf Ichigo. So wird dieser selbst zum Todesgott und muss fortan mithilfe eines riesigen Schwertes die Menschen vor Gefahren aus dem Jenseits beschützen.
Ghost in the Shell: Scarlett Johansson in Kult-Anime-Verfilmung
Es gibt kaum einen Anime-Film, der genreübergreifend so prägend war wie Ghost in the Shell. Der Cyberpunk-Klassiker von Mamoru Oshii verband 1995 auf innovative Weise eine visionäre Optik mit einem philosophischen Überbau, dessen Einfluss bis heute in Popkultur, Filmen und Videospielen spürbar ist.
Nach einem zweiten Teil, zahlreichen Serienablegern und Spin-offs nahm sich dann Hollywood des Stoffes an und produzierte mit Hauptdarstellerin Scarlett Johansson, die auch als Black Widow im Megacast von Avengers: Infinity War ihre Kämpferqualitäten bewiesen hat, einen Ghost in the Shell-Realfilm.
Die Adaption von Regisseur Rupert Sanders (Snow White and the Huntsman) weiß vor allem visuell zu überzeugen, denn die dystopische Zukunft und aus dem Anime bekannte Szenen sind wirklich beeindruckend umgesetzt. Was die Handlung betrifft, kommt die Neuverfilmung jedoch nicht an den Tiefgang der Vorlage heran.
Death Note: Netlix Original vs. Japan-Original
Der Hit-Anime Death Note, in dem ein junger Schüler jeden Menschen töten kann, wenn er dessen Gesicht kennt und seinen Namen in ein mysteriöses Buch schreibt, hat mittlerweile gleich mehrere Realverfilmungen nach sich gezogen.
Unter Fans gilt vor allem der japanische Zweiteiler - bestehend aus Death Note und Death Note: The Last Name - als richtungsweisend in Sachen moderne, werkgetreue Anime-Adaption.
Dagegen kam die amerikanische Version von Netflix bei weitem nicht so gut an und wurde von vielen inhaltlich als zu flach und zu hektisch inszeniert wahrgenommen. Punkten kann das US-Death Note dafür aber mit starken Schauwerten und einem wahrlich diabolischen Todesgott, dem Florida Project-Star Willem Dafoe nicht nur seine Stimme, sondern per Motion-Capture-Verfahren auch seine ausdrucksstarke Mimik verliehen hat.
Fullmetal Alchemist: Live-Action-Feuerwerk bei Netflix
In Listen der besten Animes dürfen zwei Serien niemals fehlen: Fullmetal Alchemist und das Remake Fullmetal Alchemist: Brotherhood, das der Manga-Vorlage deutlich treuer bleibt. Die Geschichte um die beiden Brüder, die ein verbotenes alchemistisches Ritual durchführen, um ihre Mutter aus dem Jenseits zurückzuholen, liefert ein weiteres gutes Beispiel dafür, warum Animationsfilme nicht nur etwas für Kinder sind…
Hier werden Themen wie Krieg, Genozid und die Konsequenzen von Leben und Tod angesprochen, von der teils recht drastischen Gewaltdarstellung mal ganz abgesehen. Auch der Realfilm Fullmetall Alchemist von 2018 versucht sich möglichst nah an der Anime-Vorlage zu halten - und schafft das beim Look auch äußerst beeindruckend.
Die Effekte sind auf dem neuesten Stand der Technik, sodass es eine wahre Freude ist, die packenden Actionsequenzen aus der Serie nun auch realistisch umgesetzt zu sehen. Inhaltlich kann der Film dann aber leider nicht mehr mithalten, denn der Versuch, die zahlreichen Figuren und die doch recht vielschichtige Handlung von 64 Serienfolgen in einem Spielfilm unterzubringen, gelingt nur bedingt.
Rurouni Kenshin: Bei dieser Live-Action-Adaption stimmt einfach alles
Der Schwertkampf-Film Rurouni Kenshin, der mit Rurouni Kenshin: Tokyo Inferno und Rurouni Kenshin: The Legend Ends gleich zwei Fortsetzungen bekam, gilt für viele als beste Umsetzung eines Animes bis zum heutigen Tage. So mancher Genre-Fan wird an diesem fulminanten Historien-Epos seine Freude haben.
Nicht nur sind die Filme bis in die Nebenrollen erstklassig besetzt, auch die Serienhandlung wurde durch die Dreiteilung liebevoll aufbereitet, während die furiosen Schwertkampfszenen auch den letzten Zuschauernerv in seine Einzelteile zerschneiden.
Im Zentrum steht der umherziehende Samurai Kenshin Himura (Takeru Sato), der einst als eiskalter Auftragsmörder die Schlachtfelder des kriegszerrissenen Japan heimsuchte. Seine grausame Vergangenheit liegt mittlerweile aber hinter ihm und er lebt nach dem Schwur, nur noch die stumpfe Seite seines Schwertes zu benutzen.
Dieser Eid wird auf eine harte Probe gestellt, als ein brutaler Mörder in seinem Namen eine Spur von unschuldigen Todesopfern in Tokio hinterlässt…