Safe and the City
Women in Tech
Frau zeigt Stop-Zeichen

Safe & the City: Navi-App bringt Frauen sicherer durch die Stadt

In so gut wie jed­er Stadt gibt es zwielichtige Eck­en, in denen Frauen ungern alleine unter­wegs sind. Die App „Safe & the City“ soll dazu beitra­gen, dass sich Frauen im urba­nen Raum sicher­er bewe­gen kön­nen. Mit dieser Idee hat es das Start-up aus Lon­don unter die fünf Final­is­ten des diesjähri­gen F-LANE-Förder­pro­gramms geschafft. Grund genug, Dir in unser­er Rei­he #Connecting4Good Safe & the City genauer vorzustellen. 

Laut ein­er britis­chen Umfrage aus dem Jahr 2016 wur­den zwei Drit­tel aller Frauen in Großbri­tan­nien schon mal in der Öffentlichkeit sex­uell belästigt. Grün­derin Jil­lian Kowalchuk beruft sich auf dieses Ergeb­nis und möchte mit ihrem Start-up Safe & the City und der gle­ich­nami­gen App inter­na­tionale Großstädte sicher­er machen – ins­beson­dere für Frauen.

Am 21. Novem­ber ist Demo Day. Der Livestream startet um 11:30 Uhr:

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Safe & the City-App erkennt Gefahrenzonen in London

Die Idee zu Safe & the City kam Jil­lian, als sie sich selb­st in ein­er gefährlichen Sit­u­a­tion befand. Ger­ade erst nach Lon­don gezo­gen, fol­gte sie in der frem­den Großs­tadt ein­fach der schnell­sten Route, die ihre Stan­dard-Nav­i­ga­tions-App anzeigte. „Ich wurde oft alleine durch einen dun­klen Park oder eine Gasse geführt. Das waren keine Orte, an denen ich mich sich­er fühlte“, resümiert sie. In ein­er abgele­ge­nen Seit­en­straße wurde Jil­lian eines Tages von zwei Män­nern in die Enge gedrängt und bedro­ht. Sie kon­nte sich befreien und dachte über eine Nav­i­ga­tions-App nach, die anderen Frauen solche Erfahrun­gen ers­paren kön­nte. Das Ergeb­nis ist die Android- und iOS-App „Safe & the City“. Diese bezieht neben klas­sis­chen GPS-Dat­en auch Hin­weise der NutzerIn­nen sowie offizielle Infor­ma­tio­nen zu Straftat­en und anderen sicher­heit­srel­e­van­ten Fak­toren ein. Aus all diesen Dat­en errech­net ein Algo­rith­mus Gefahren­zo­nen und zeigt nicht nur die schnell­ste, son­dern sich­er­ste Route an.

Sichere Anlaufstellen in Kooperation mit vielen Organisationen 

Wer den­noch in eine heik­le Sit­u­a­tion gerät, find­et über die Karte der App sichere Hotspots in der Nähe. Das Start-up kooperiert mit unter­schiedlichen Organ­i­sa­tio­nen und Unternehmen in Lon­don, die den Frauen eine Anlauf­stelle bieten, wenn diese Hil­fe benöti­gen. Dafür organ­isiert Safe & the City auch Schu­lun­gen und hat die Online-Plat­tform „Safe Site“ entwick­elt. Auf dieser find­en Inter­essierte unter anderem einen Ver­hal­tenskodex, der zu Null Tol­er­anz gegenüber sex­ueller Beläs­ti­gung auf­fordert und zeigt, wie Außen­ste­hende in solchen Sit­u­a­tio­nen ein­greifen kön­nen. Langfristig möchte Safe & the City aber nicht nur mit Infor­ma­tions- und Sen­si­bil­isierungsange­boten zu mehr Sicher­heit in Städten beitragen.

Crowdsourcing für mehr Sicherheit: Safe & the City plant Datenbank

Neben der Opti­mierung der App durch das Feed­back der NutzerIn­nen plant das Lon­don­er Start-up eine zen­trale Daten­bank, in der Infor­ma­tio­nen zur öffentlichen Sicher­heit aus unter­schiedlichen Quellen gesam­melt und aus­gew­ertet wer­den. Auf Grund­lage dieser Dat­en kön­nte der Algo­rith­mus Muster und Trends ableit­en, die zur Aufdeck­ung, Ver­mei­dung und Bekämp­fung von Straftat­en beitra­gen. Der Crowd­sourc­ing-Ansatz soll nicht nur der Polizei helfen, son­dern auch für Stadt­plan­er und Behör­den wichtige Erken­nt­nisse liefern, damit diese gezielte Sicher­heits­maß­nah­men entwick­eln kön­nen. Risiko­r­e­iche Straßen und Bezirke ließen sich beispiel­sweise durch den Aus­bau der Straßen­beleuch­tung oder die Instal­la­tion von Kam­eras sicher­er gestalten.

Mut zum Gründen dank weiblicher Vorbilder und einer sozialen Vision

Obwohl die Safe & the City-App vie­len Frauen auf der Welt helfen und ihnen unan­genehme Sit­u­a­tio­nen ers­paren kön­nte, war es für Jil­lian anfangs nicht ein­fach, Unter­stützer für die Grün­dung zu find­en. „Die Sta­tis­tik lügt nicht“, stellt sie fest. „Nur zwei Prozent der Ven­ture-Cap­i­tal-Investi­tio­nen gehen an Frauen.“ Weib­liche Vor­bilder waren für Jil­lian deshalb beson­ders wichtig: „Wenn ich nicht gese­hen hätte, wie andere Frauen im Tech­nolo­giebere­ich erfol­gre­ich sind, hätte ich vielle­icht nicht densel­ben Antrieb gehabt.“ Den Erfolg ihrer Idee misst die Grün­derin aber nicht nur daran, ob ihr Unternehmen prof­ita­bel ist, son­dern ob es soziale Effek­te hat und Erken­nt­nisse liefert, die zu mehr öffentlich­er Sicher­heit beitragen.

Nächster Halt Berlin: Safe & the City beim F-LANE-Demo Day 2019

Bis­lang beschränkt sich die Safe & the City-App nur auf Lon­don, soll aber inner­halb der näch­sten vier bis fünf Jahre für weit­ere Großstädte ver­füg­bar sein. Geplant sind unter anderem Chica­go, Detroit und New York City. Zunächst ein­mal möchte Jil­lian ihre App aber nach Berlin brin­gen und sucht dafür derzeit poten­zielle Part­ner in der deutschen Haupt­stadt. Gute Chan­cen bietet der Demo Day am 21. Novem­ber. Im Rah­men des F-LANE-Förder­pro­gramms des Voda­fone Insti­tuts hat die Grün­derin in Berlin Gele­gen­heit, Inve­storen und Weg­bere­it­er von ihrer Vision zu überzeugen.

Mit welchen dig­i­tal­en und tech­nol­o­gis­chen Ideen die anderen vier F-LANE-Final­is­ten soziale Her­aus­forderun­gen lösen möcht­en, erfährst Du in unseren Start-ups-Porträts:

Würdest Du Dich auch lieber von der Safe & the City-App durch Deine Stadt navigieren lassen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

Titel­bild: Voda­fone Institut

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