Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

E-Sports-Frauenpower: So zocken sich Ladies in die Profi-Liga

Die E-Sports-Com­mu­ni­ty wächst. Hob­by-Gamer träu­men von großen Spon­soren­verträ­gen, E-Sports-Turniere füllen ganze Sta­di­en und Profi-Spiel­er kassieren mil­lio­nen­schwere Preis­gelder – Gamerin­nen allerd­ings kommt oft nicht dieselbe Anerken­nung zuteil wie ihren männlichen Kol­le­gen. Ändern kön­nten das inter­na­tionale Ini­tia­tiv­en und weib­liche Vor­bilder, die bere­its erfol­gre­ich sind. 

Der team­basierte Ego-Shoot­er Over­watch gilt nicht nur als ein­er der erfol­gre­ich­sten Mul­ti­play­er weltweit, son­dern hat im Ver­gle­ich zu anderen Shootern auch die höch­ste Frauen­quote. Das Kuriose: In der inter­na­tionalen Profi-Liga des Videospiels find­et sich nur eine einzige Frau. Die Süd­ko­re­aner­in Se-yeon „Geguri“ Kim spielt seit der ver­gan­genen Sai­son bei den Shang­hai Drag­ons neben mehr als 200 männlichen Kol­le­gen in der Over­watch League. Woran liegt’s?

Du spielst wie ein Mädchen – sehr gut! 

Explizite Män­nerteams gibt es im E-Sport nicht. Dass neben ihnen kaum Frauen mit­spie­len, hat jedoch konkrete Gründe. „Wenige Mäd­chen sehen den E-Sport als real­is­tis­chen Weg für sich, da es nicht ihrer Rolle zugeschrieben wird. Das Iden­ti­fika­tionspoten­zial fehlt“, so Jana Möglich, die Gle­ich­stel­lungs­beauf­tragte beim Vere­in eports Nord. So hält sich das Vorurteil, E-Sports und Gam­ing wären Män­ner­sache. Diese Erfahrung musste auch Mar­lies „Maes­tra“ Brunnhofer machen, die seit Anfang des Jahres als einzige Spielerin in der zwei­thöch­sten deutschsprachi­gen Liga von League of Leg­ends mit­mis­cht. „Viele Leute haben eben Com­put­er­spie­len als männlich im Kopf oder trauen den Mäd­chen gar nicht zu, sich für Com­put­er­spiele zu inter­essieren“, so die 23-jährige Öster­re­icherin. Doch diese Wahrnehmung täuscht. Der Branchen­ver­band Game stellte bere­its im Jahr 2016 bei ein­er Studie fest, dass fast die Hälfte aller Gamer in Deutsch­land (47 Prozent) weib­lich ist. Frauen zock­en also genau­so gerne und oft auch sehr erfolgreich.

Frauen-Teams als Sprungbrett in die Profi-League

Bevor Maes­tra ins Mixed-Team ein­stieg, spielte sie vier Jahre lang in einem reinen Frauen-Team. Diesen Weg gehen viele junge Gamerin­nen. Denn so kön­nen sie sich in einem vorurteils­freien Umfeld an den E-Sport her­an­tas­ten, Lig­as­truk­turen ken­nen­ler­nen und Selb­stver­trauen gewin­nen. Bei inter­na­tionalen Profi-Turnieren wie der Intel Extreme Mas­ters World Cham­pi­onship (IEM) oder Events wie dem Girl Gamer E-Sports Fes­ti­val beweisen die Mädels, dass sie ihren männlichen Kol­le­gen in nichts nach­ste­hen – bis­lang aber vor allem in eige­nen Damen-Wet­tkämpfen. Allerd­ings sind die Preis­gelder bei diesen Turnieren niedriger* und die Spon­soren weniger großzügig.

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Gleiche Chancen für alle: E-Sport kennt kein Geschlecht

Dass Frauen bei Wet­tkämpfen unter sich bleiben und weitaus weniger Anerken­nung find­en, ist ger­ade im E-Sport para­dox. Denn während sich im klas­sis­chen Sport das Argu­ment hält, Frauen und Män­ner müssten wegen ihrer kör­per­lichen Unter­schiede in ver­schiede­nen Ligen spie­len, hebelt das Gam­ing diese Logik aus. Wed­er bei den Reak­tion­szeit­en noch in der Fein­mo­torik sind Frauen kör­per­lich benachteiligt. Da sie unter den gle­ichen Bedin­gun­gen antreten, wären gle­ich­berechtigte Mixed-Turniere kein Prob­lem und das Poten­zial weib­lich­er Nach­wuch­stal­ente für die Branche groß. So sieht es der Sportwissenschaftler Dr. Ingo Froböse, mit dem wir über die Zukun­ft des E-Sports gesprochen haben.

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Initiativen für mehr Gender Diversity im E-Sport

Ten­den­ziell zeich­net sich in der Branche ein wach­sendes Bewusst­sein für das The­ma Diver­sität ab. So möchte zum Beispiel der Branchen­ver­band game mit der Ini­tia­tive „Hier spielt Vielfalt“ ein Zeichen gegen Diskri­m­inierung in der Gam­ing-Szene set­zen. Der E-Sports Bund Deutsch­land (ESBD) fordert schon seit län­gerem einen Kul­tur­wan­del, der Frauen und Män­nern die gle­ichen Auf­stiegschan­cen ein­räumt, und startete im April 2019 die Arbeits­gruppe Gen­der Diver­si­ty, die sich für mehr Gle­ich­berech­ti­gung einsetzt.

Ein ähn­lich­es Ziel ver­fol­gt die neu gegrün­dete E-Sports Play­er Foun­da­tion aus Nor­drhein-West­falen, die junge Tal­ente unab­hängig von ihrem Geschlecht fördern möchte. „Wir wer­den auch zu Beginn ganz expliz­it nach Frauen, Mädels, Auss­chau hal­ten, die das Poten­zial haben“, so Jörg Ada­mi, Geschäfts­führer der Stiftung. „Unsere Vision ist es, so schnell wie möglich zu ein­er par­itätis­chen Förderung zu kommen.“

Internationales Engagement für Female Empowerment im E-Sport

Während­dessen bemühen sich Organ­i­sa­tio­nen wie Women of E-Sports oder das öster­re­ichis­che Pro­jekt League of Girls um Maß­nah­men für die gezielte Frauen­förderung im E-Sports. Auch die ESL und der Tech-Konz­ern Intel möcht­en mit der Organ­i­sa­tion Any Key dazu beitra­gen, dass Mädels sowohl bei der Spieleen­twick­lung als auch in Wet­tkämpfen präsen­ter sind.

Hin­ter den E-Sports-Kulis­sen nehmen weib­liche Akteure bere­its häu­fig hohe Posi­tio­nen ein. Die Kore­aner­in „Lil­Susie” Kim beispiel­sweise gilt als eine der erfol­gre­ich­sten Team-Man­agerin­nen und hat sich als Dol­metscherin, Kom­men­ta­torin und Mod­er­a­torin in der Branche einen Namen gemacht. Auch die ESL-Mitar­bei­t­erin Lau­ren „Pan­sy“ Scott wird als Cas­t­erin und Kom­men­ta­torin der Counter-Strike-Szene regelmäßig für die größten Turniere der Welt gebucht. Die bel­gis­che Mod­er­a­torin Eef­je „Sjokz“ Depoortere hostet seit Jahren die europäis­che League of Leg­ends Cham­pi­onship Series und wurde als „Per­son­al­i­ty of the Year“ mit dem E-Sports Indus­try Awards 2017 ausgezeichnet.

Erfolgreiche Letsplayerinnen als weibliche Vorbilder 

Doch auch am PC gibt es tal­en­tierte New­com­erin­nen, die nicht nur bei inter­na­tionalen Wet­tkämpfen, son­dern zum Beispiel beim Stream­ing-Dienst Twitch auf sich aufmerk­sam machen. Zum Inter­na­tion­al Women‘s Day 2020 hat die Gam­ing-Plat­tform ermit­telt, welche Let­splay­erin­nen im deutschsprachi­gen Raum beson­ders viele Fans auf ihre Kanäle ziehen. Auf dem ersten Platz lan­dete AnniThe­Duck mit rund 362.000 Fol­low­ern, gefol­gt von Pan­do­rya, die es auf knapp 172.900 Fol­low­er bringt.

Von den Reich­weit­en männlich­er Gam­ing-Stars wie Gronkh (rund 1,1 Mil­lio­nen Fol­low­er) sind die Stream­erin­nen zwar noch etwas ent­fer­nt. Viel wichtiger ist aber: Sie sind für junge Spielerin­nen sicht­bare Vor­bilder und zeigen, dass Gam­ing nicht nur Män­ner­sache ist. So ermuti­gen sie weib­liche Nach­wuch­stal­ente, sich im E-Sport auszupro­bieren und durchzusetzen.

Frauen im E-Sport: Diese Ladies spielen auf Profi-Niveau

Auch Maes­tra weiß um ihre Rolle als Vor­bild und engagiert sich an öster­re­ichis­chen Schulen dafür, E-Sport sowohl Mäd­chen als auch Jun­gen näher zu brin­gen. Auf Spitzen­niveau spie­len aber viele weit­ere Gamerin­nen. Die Schwedin Julia „Juliano“ Kiran ist als Counter-Strike-Profi eine feste Größe, gewann 2017 die Frauen-Turniere der Copen­hagen Games sowie der Intel Chal­lenge in Kat­towitz und räumte zulet­zt den ersten Platz beim DreamHack Show­down Valen­cia ab. Stephanie „Mis­shar­vey“ Har­vey war nicht nur Game-Designer­in bei Ubisoft Mon­tre­al, son­dern ist seit über zehn Jahren pro­fes­sionell bei Counter Strike aktiv und spielte zulet­zt beim Damen-Team CLG Red regelmäßig bei inter­na­tionalen Turnieren. Über einen his­torischen Tri­umph freute sich im Feb­ru­ar 2018 die Kanadierin Sasha „Scar­lett“ Hostyn, die bei den IEM in Pyeongchang (Süd­ko­rea) als erste Frau ein Major Star­Craft II Turnier gewann.

Es tut sich etwas in der E-Sports-Szene. Die Damen zeigen bei jed­er Gele­gen­heit, dass sie ihren männlichen Mit­stre­it­ern in nichts nach­ste­hen. „Du spielst wie ein Mäd­chen“ ist in diesem Kon­text längst als Kom­pli­ment zu verstehen.

Was denkst Du, welche Ini­tia­tiv­en Frauen im E-Sport weit­er­brin­gen und ihnen beim Auf­stieg in die Profi-Liga helfen? Wir freuen uns auf Deine Ideen und Meinung! 

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