Female
Noemi Ristau: #ConnectedSheCan – 7 Fragen an 6 digitale Powerfrauen
Ein Gastbeitrag von SisterMAG zu #ConnectedSheCan.
In den nächsten Wochen stellen wir Dir sechs spannende Frauen vor, die durch und mit Technologie unsere Gesellschaft, unser Leben und unsere Umwelt mitgestalten und verbessern. Durch sieben Fragen lernst Du sie in unseren Portraits besser kennen. Lass Dich inspirieren und entdecke das Potenzial von Female Empowerment durch Technologie.
Noemi Ristau: Das ist die sehbehinderte Skifahrerin
Los geht es mit Noemi Ristau. Noemi ist in eine bemerkenswerte Person. Eine Frau, die Grenzen immer wieder neu definiert und über das scheinbar Unmögliche hinauswächst. Sie ist die erste blinde deutsche Skifahrerin, die zusammen mit ihrer Guidin Paula an den Paralympics 2018 teilnahm. Und seit diesem Jahr ist sie dank Vodafones 5G-Ready-Technologie auch die erste blinde Skifahrerin, die komplett alleine und ohne Guidin eine Piste herunterfuhr. Wir wollten Noemi noch besser kennenlernen und haben ihr sieben Fragen zu ihrer Persönlichkeit, ihrer Karriere und ihrer Vision gestellt – die Antworten gibt es im Video. Die bewegendsten Aussagen und noch weitere Insights über Noemi findest Du unten zum Nachlesen.
Kämpfergeist trotz körperlicher Einschränkung
Wer Noemi eine Piste meistern sieht, würde nie vermuten, dass sie nur noch 2 Prozent ihrer Sehkraft besitzt. Im Slalom fährt sie die Piste in atemberaubender Geschwindigkeit herunter, ihrer Guidin Paula immer dicht auf den Fersen. Die Erkrankung Morbus Stargardt führte bei Noemi ab dem Alter von 12 Jahren zu einer stückweisen Erblindung.
Doch auch wenn die Diagnose und die rapide sinkende Sehkraft Noemi zunächst völlig aus der Bahn warfen und ein „normales Leben“ unmöglich machten, ließ ihr Kampfgeist sie nicht im Stich. Noemi machte eine Umschulung – die Blindentechnische Grundausbildung – und anschließend sogar noch eine Ausbildung zur Ergotherapeutin.
Aktuell nimmt aber eine ganz andere Karriere ihre Zeit in Anspruch: Noemi ist mehrmals im Monat auf Trainings und bei Wettkämpfen als paralympische Skifahrerin.
Wie Technologie Noemis Alltag erleichtert
Was als Hobby in der Kindheit begann, entwickelte sich nach der fast vollständigen Erblindung als lebensrettender Antrieb mit Profi-Potenzial: „Als Blinde im Austausch mit meiner Guidin selbstständig und schnell eine Piste zu nehmen, stellt immer wieder eine ultimative Herausforderung dar“, erklärt Noemi und wer sie auf Skiern erlebt, spürt genau diese Energie.
Natürlich bringt Noemis Leben trotzdem zahlreiche Herausforderungen mit sich – oft sind das einfache Dinge wie Einkaufen, spontane Ausflüge oder auch die Erledigung von Papierkram. Ohne Technologie würde vieles nicht funktionieren: die Kamera und Vergrößerungs-Apps auf ihrem Handy sind bei Noemi immer im Einsatz. Außerdem nutzt sie Sprachprogramme und eine Orcam-Brille. Diese kann geschriebene Texte in Sprache umwandeln.
Den Mut, den Noemi durch sich weiterentwickelnde Technologien schöpft, möchte sie auch an andere weitergeben: „Mein Lebensziel ist es, all das zu können, was ein sehender Mensch auch kann und so selbstständig wie möglich zu leben – in vielen Bereichen ist das nur durch Technologie möglich.“
#ConnectedSheCan als Lebenseinstellung
Noemi versteht #ConnectedSheCan als einen Weg, auf dem sich Frauen gemeinsam ihre Träume erfüllen können. Für sie ist es die Karriere als paralympische Athletin, die nur gemeinsam mit ihrer Guidin Paula möglich ist: „Über die Verbindung mit meiner Guidin kann ich wieder selbstständig Skifahren. Für mich ist das eine Verbindung, die zu mehr Freiheit führt und uns gemeinsam unsere Ziele erreichen lässt.“
In den nächsten Wochen stellen wir Dir noch fünf weitere, spannende Frauen vor, die durch Technologie ihre berufliche Vision verwirklichten – von einer Venture Kapitalistin, die die deutsche Tech-Landschaft durch Investitionen in Tech-Startups maßgeblich mitgestaltet bis hin zu einer Vollzeit-berufstätigen Mutter, die eine App für eine bessere Vereinbarkeit von Job und Kind erfunden hat.