Eltern-Ratgeber digital
TikTok-Sicherheit: 10 Maßnahmen gegen Cybergrooming
TikTok ist eine Plattform für selbstgedrehte Musik- und Lip-Sync-Videos. Gleichzeitig dient sie als soziales Netzwerk, in dem man andere Beiträge kommentieren, liken und andere Nutzer per DM (Direct Message) kontaktieren kann. Die App wird hauptsächlich von jungen Menschen genutzt. Aber leider auch oft von 9- bis 13-Jährigen, obwohl ein Mindestalter von 13 Jahren vorausgesetzt ist.
Cybergrooming ist auf vielen Plattformen ein Problem
Gerade weil so viele junge Kinder und Teenager die TikTok App benutzen, entstehen oftmals Probleme. Denn häufig nehmen sie sich ältere Nutzer zum Vorbild – auch wenn das heißt, halb bekleidet einen Bauchtanz vorzuführen. Dass es aber einen großen Unterschied macht, ob eine 18-Jährige oder eine 9-Jährige solche Videos veröffentlicht, ist den meisten gar nicht bewusst. Schließlich ist es das Ziel, mehr Likes zu bekommen. Häufig lockt aber genau das ein falsches Publikum an, deren Begeisterung sich in Kommentaren wie „Hot! Send me a DM!“ oder Flammen-Emojis äußert.
So etwas möchte man als Elternteil natürlich unterbinden. Und dafür haben wir dir zehn Maßnahmen zusammengestellt, mit denen du dein Kind effektiv gegen Cybergrooming und andere Gefahren schützen kannst.
10 Tipps für mehr TikTok-Sicherheit
- Stell das Konto deines Kindes ganz einfach auf privat. So können nur noch die Nutzer die jeweiligen Beiträge sehen, denen man es vorher erlaubt hat. Die Privatsphäre-Einstellungen solltest du so einstellen, dass nur Freunde Nachrichten senden oder Beiträge kommentieren können.
- Zeige deinem Kind, wie es mit unangebrachten Kommentaren umgehen soll. Man kann aufdringliche Nutzer nämlich ganz einfach melden oder sperren und schon hat man seine Ruhe. Außerdem kannst du die gerätebasierende Kindersicherung des Smartphones aktivieren, da die App erst ab +12 eingestuft ist.
- Ein allgemeiner, aber wichtiger Punkt ist die Aufklärung über richtiges Verhalten im Internet.
- Erkläre deinem Kind, dass die Bilder und Fotos, die es hochlädt, für immer im Internet bleiben und dass gewisse Bilder einfach nicht für das Web bestimmt sind. Vor allem vom Teilen der Bilder solltest du deinem Kind abraten, denn so werden sie nur noch weiter im Netz verbreitet – auch wenn dadurch vielleicht mehr Follower und Likes eingesammelt werden.
- Ein wichtiger Faktor ist unter anderem, welche Hashtags dein Kind verwendet. So sind #bikini oder #bellydance mittlerweile gesperrt, um die gezielte Suche danach zu erschweren.
- Dein Kind sollte in extremen Fällen zu dir kommen. Vor allem, wenn es um anzügliche Kommentare oder Nachrichten geht. Am besten gehst du damit dann auch zu Polizei.
- Warne dein Kind vor Fake-Accounts. Denn nur weil jemand sich als 12-jähriges Mädchen ausgibt, heißt das noch lange nicht, dass diese Identität wirklich real ist.
- Vermittle deinem Kind in einem Gespräch, dass es immer zu dir kommen kann, wenn es das Gefühl hat, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
- Mit der App „Digital Wellbeing“, die auf Android Handys schon vorinstalliert ist, kannst du das Nutzungsverhalten deines Kindes kontrollieren und sogar einschränken. So stellst du zum Beispiel ganz einfach ein, wie lange dein Kind am Tag auf der TikTok-Plattform verweilen darf.
- Allgemein raten wir dir, dein Kind bei der digitalen Früherziehung im Auge zu behalten. Besonders wenn es um Apps geht, in denen es persönliche Dinge über sich postet.
Wir hoffen, dass der eine oder andere Tipp dir und deinen Kids zu mehr TikTok-Sicherheit verhelfen wird, und wünschen euch weiterhin viel Spaß mit der gehypten App!