Eltern-Ratgeber digital
Eltern-Ratgeber digital: Kudos – Instagram für Kinder
Je früher die Altersgenossen ein Smartphone haben, desto früher will man selber eins. Und ist das Smartphone erstmal da, ist der Schritt in die Welt der sozialen Medien nur noch eine logische Konsequenz. Um diesen ersten Schritt so sicher und (auch für die Eltern) unbeschwert wie möglich zu gestalten gibt es jetzt das soziale Netzwerk „Kudos”.
Soziale Medien sind eine tolle Sache, aber sie bergen auch Gefahren. Den Erwachsenen und auch den allermeisten Jugendlichen sind die Überlegungen zu Datenschutz, Cyberkriminalität und -mobbing inzwischen ins Blut übergegangen. Anders sieht es bei den Neulingen in der Welt der digitalen Vernetzung aus: Kinder brauchen hier besonderen Schutz und Beratung, um mit sich und anderen im Social Web verantwortlich umgehen zu lernen. Da der Wunsch nach Vernetzung aber in immer jüngeren Jahren geäußert wird, gibt es jetzt eine App, die die Teilhabe an einem sozialen Netzwerk mit dem Erlernen der entsprechenden Kompetenzen verbindet: Kudos.
Was ist Kudos?
Kudos ist ein soziales Netzwerk, das für Kinder zwischen acht und dreizehn Jahren entwickelt wurde. Es soll die Kinder auf die spätere Nutzung anderer sozialer Netzwerke vorbereiten. Hier können in einem geschützten Umfeld erste Erfahrungen im Umgang mit dem Social Web gesammelt werden. So gibt es ein Moderationsteam, das mithilfe einer Software unangemessene Kommentare sucht und sie dann entfernt. Auch erhalten die Eltern die Möglichkeit, die Aktivitäten ihres Kindes auf Kudos mitzuverfolgen.
Welche Funktionen hat Kudos?
Kudos funktioniert – wie sein Vorgänger Kuddle – im Grunde wie Instagram. Auch hier stehen Fotos im Mittelpunkt. Diese können mit Filtern und Overlays verfremdet, kommentiert und mithilfe von Emojis bewertet werden. Eine Funktion für Direktnachrichten hat die App nicht – so soll verhindert werden, dass verletzende Kommentare einfach per Messenger verschickt werden, um die Moderation zu umgehen. Auch sonst wird sehr auf positive Kommunikation gesetzt: Zur Bewertung der Fotos stehen nur drei Emojis zur Verfügung, die alle positive Gefühle ausdrücken und bei jeder Gelegenheit finden sich kleine Hinweise, die die Nutzer zu freundlichem Verhalten auffordern. Nutzer, die sich besonders gut an diese Vorgaben halten, werden ausgezeichnet: Sie werden zu sogenannten „Botschaftern” ernannt.
Welche Kontrollmöglichkeiten gibt es für Eltern?
Zunächst braucht ein Kind die Zustimmung der Eltern, um sich überhaupt auf Kudos anzumelden. Diese wird per Mail übermittelt. Ist das Kind erstmal angemeldet, werden die Eltern regelmäßig über die Aktivitäten ihres Kinds unterrichtet. So können die Eltern das Übernehmen, was die Kudos-Entwickler nicht oder nur unvollständig leisten können: Erklären, warum ein bestimmter Kommentar verletzend sein könnte, oder warum ein bestimmtes Bild nicht für die Öffentlichkeit geeignet ist.
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Wie gut ist der Datenschutz?
Anders als der dänische Bauklötzchen-Hersteller LEGO, der bei seinem sozialen Netzwerk für Kinder die Verwendung von Klarnamen untersagt und das klassische Profilbild durch einen Legomännchen-Avatar ersetzt, verlangt Kudos die Verwendung von Klarnamen. Dadurch soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass jeder für seine eigenen Beiträge verantwortlich ist. Allerdings sollen die erhobenen Daten nicht zum Geldverdienen eingesetzt werden – weder durch Verkauf, noch durch das Schalten individueller Werbung. Wie Kudos seinen Entwicklern sonst Geld einspielen soll, bleibt allerdings vorerst ein Geheimnis.
Ist Kudos eine gute Möglichkeit, Kinder an die sozialen Medien heranzuführen? Oder wird die Idee floppen? Schreib uns Deine Meinung in die Kommentare.