Eltern-Ratgeber digital
Digitale Bildung: Herr YouTube, wie war das nochmal?
Ob fürs Abi oder für den Mathetest, der nächste Woche ansteht – zu jedem Thema lässt sich etwas im Netz finden. Es existieren mittlerweile zahlreiche Lernplattformen, sowie YouTube-Channels, Webseiten und auch Apps. Diese stehen Schülern und Lernwilligen 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Schritt für Schritt werden ihnen dort jegliche Themen erklärt. Wenn etwas nicht sofort verstanden wird, kann ganz einfach zurückgespult werden. Schonmal ein großer Vorteil, den die digitale Bildung mit sich bringt.
The Simple Club ist einer der bekanntesten Nachhilfen, was digitale Bildung betrifft und deckt neben den typischen Fächern wie Mathe und Biologie auch Fächer wie Maschinenbau ab. Mit bunten Tutorials und dem ein oder anderen Witz bringen sie ihren Zuschauern auch schwierige Themen spielerisch bei. Allein der Mathekurs TheSimpleMaths weist 700.000 Abonnenten auf. Wenn man bedenkt, dass es in ganz Berlin 68.773 Gymnasiasten gibt, ersetzt allein dieser Kurs schon den ein oder anderen Nachhilfelehrer. Neben vielen Tutorials bietet The Simple Club sowohl Apps als auch Übungsaufgaben an, die das erlernte Wissen direkt auf die Probe stellen und vertiefen.
Sind Lehrer bald arbeitslos?
So schön es auch wäre, sich ausschließlich ein paar Tutorials anzusehen und irgendwann seinen Abschluss zu machen – Kinder und Jugendliche sind in Deutschland bis zum 18. Lebensjahr schulpflichtig. Natürlich ist es nicht ohne Grund so, dass die digitale Bildung den Schulbesuch nicht ersetzen kann. Während der Schulzeit sollen sie durch den Kontakt mit Anderen verschiedene Kulturen und Denkweisen kennenlernen. Auch Diskussionen kann man ohne Klassenkameraden und Lehrer schlecht alleine führen – es sei denn, man argumentiert gegen einen Roboter. Außerdem ist der Schulbesuch besonders wichtig für die sozialen Entwicklung.
Man lernt nicht nur, mit den unterschiedlichsten Charakteren auszukommen, sondern schließt auch richtige Freundschaften. Denn Chats und YouTube ersetzen keine wahren Freunde, mit denen man am Nachmittag Fußball spielt. Viele Schulen erkennen jedoch die Vorteile dieses Trends und rüsten ihre Klassenzimmer auf. Dabei sind gut ausgebildete Lehrer, welche die Schüler auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden begleiten, auch weiterhin unverzichtbar.
iPad statt Collegeblock
Wieso den Drucker überlasten, wenn man alles über das iPad machen kann? Auch Schulen sehen den ein oder anderen Vorteil der Digitalisierung. Nach Kreide sucht man in der privaten Ganztagsschule Villa Wewersbusch vergebens. Sie gehört zu den modernsten Schulen Deutschlands und nennt sich selbst eine iPad-Schule.
Der Morgen beginnt mit der Tagesschau, die über Apple TV an das Whiteboard gestreamt wird. Wer im Unterricht mal kurz nicht aufgepasst hat, kann dort den Lehrer fragen oder googelt es auf dem eigenen iPad schnell nach. Verschiedene iTunes U-Kurse, die für Schüler und Lehrer rund um die Uhr zugänglich sind, beinhalten sowohl Aufgaben für Hausaufgaben als auch gemeinsam erarbeitete Zusammenfassungen. Hier gilt also nicht mehr die Ausrede „Ich habe vergessen, was wir auf hatten“. Nicht nur der Unterricht wird mit dem iPad begleitet, auch Vokabeltests werden auf dem iPad gemacht. Die Kombination aus moderner Technik und altbewährten Lehrmethoden lockt besonders junge Eltern an, die mit dem Internet groß geworden sind.