Mädchen filmt NPC-Video in ihrem Zimmer für TikTok
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Know the Trend: Was steckt hinter dem NPC-Trend auf TikTok und Co.?

NPC-Streams und NPC-Videos sind so beliebt wie nie zuvor: Sie ziehen tausende Zuschauer:innen an und ver­helfen Creator:innen zu ungeah­n­ten Social-Media-Kar­ri­eren. In unser­er neuen Rei­he Know the Trend stellen wir Dir Social-Media-Phänomene vor und erk­lären Dir, was es mit den neuesten Trends auf sich hat. Los geht’s mit dem NPC-Trend, an dem Du auf Tik­Tok, Insta­gram und Co. derzeit kaum vorbeikommst.

Tik­Tok hat sich in den ver­gan­genen Jahren zu ein­er Art Trend-Schmiede der Social-Media-Welt entwick­elt. Regelmäßig über­raschen Creator:innen uns mit kuriosen Ideen, die vor allem als Chal­lenges virale Erfolge feiern und auf andere Plat­tfor­men über­schwap­pen. So ist es auch mit dem aktuellen NPC-Trend. Was dahin­ter­steckt, erfährst Du jetzt.

Was ist eigentlich ein NPC?

„NPC“ bedeutet „non-playable char­ac­ter“, also „nicht spiel­bar­er Charak­ter“, und stammt aus dem Gam­ing-Kos­mos. Es beschreibt Neben­fig­uren, die nicht von Dir oder anderen Spieler:innen ges­teuert wer­den, son­dern von der Soft­ware selb­st. Die Sprach- und Bewe­gungs­fähigkeit­en von NPCs beschränken sich also auf das, was die Pro­gram­mierung vorgibt. Die Fig­uren reagieren beispiel­sweise auf bes­timmte Aktio­nen, die der Spie­lende aus­führt, oder übernehmen die Funk­tion des Quest- und Stich­wort­ge­bers. Im All­t­ags- und Jugend­sprachge­brauch ist der Begriff eher abw­er­tend gemeint: Er beze­ich­net eine reale Per­son als einen (unwichti­gen) Neben­charak­ter, der nicht selb­st­ständig denkt und han­delt. Mit dieser Bedeu­tung ist „NPC“ sog­ar als Jugend­wort 2023 nominiert. Obwohl diese Zuschrei­bung alles andere als ein Kom­pli­ment ist, insze­nieren sich Social-Media-Creator:innen in ihren Livestreams immer öfter bewusst als NPC und bekom­men dafür Geld.

Was passiert bei NPC-Streams?

Beim NPC-Stream­ing imi­tieren Men­schen vor der Kam­era das Ver­hal­ten von Videospiel-NPCs oder stellen bekan­nte Videospiel-Szenen nach – meist mit einem sehr begren­zten Wortschatz und eigen­tüm­lich wirk­enden Bewe­gungsmustern. Sie wip­pen aus­druck­s­los hin und her, laufen auf der Stelle oder wieder­holen ein­studierte Phrasen. Bei den Livestreams kön­nen Zuschauer:innen die Hand­lun­gen vorgeben, indem sie dem oder der NPC-Steamer:in virtuelle Geschenke und Spenden schick­en. Diese plop­pen im Bild in From von Emo­jis oder Stick­ern auf. Der NPC reagiert auf die Geschenke, in dem er entsprechende Bewe­gun­gen oder Catch­phras­es (Schlag­wörter) wiederholt.

Woher kommt der NPC-Trend?

Seinen Ursprung hat der NPC-Trend auf Tik­Tok. Hier wur­den im Laufe des Jahres 2022 die ersten NPC-Livestreams durch Creator:innen wie der Japaner­in Nat­ue­co­co (@natuecoco) und der Kanadierin Pinky­doll (@pinkydollreal) zum viralen Phänomen. Für ihre witzi­gen, teils bizarren Videos im NPC-Stil sam­melten sie inner­halb kürzester Zeit unzäh­lige Likes und macht­en diese Art von Con­tent bekan­nt und pop­ulär. Schnell sprangen auch andere TikToker:innen wie Cher­ry Crush (@cherrycrush_tv) und Satoyu0704 (@satoyu0704) auf den NPC-Trend auf. Bei gemein­samen Streams began­nen Satoyu0704 und Nat­ue­co­co, als NPCs um Preise zu kämpfen. Spätestens seit diesem Som­mer sind NPC-Videos auch auf anderen sozialen Plat­tfor­men wie X (ehe­mals Twit­ter), YouTube und Insta­gram angekom­men und erhal­ten auch hier zahlre­iche Likes, Shares und Views.

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Seit 2021 im Umlauf: Fake Runs sind ein Renner auf TikTok

Untrennbar vom aktuellen NPC-Trend ist der soge­nan­nte „Fake Run“ oder „Glitch Run“.  Gemeint ist der typ­is­che Leer­lauf, bei dem Videospielfig­uren auf der Stelle ren­nen – beispiel­sweise wegen eines Pro­gram­mier­fehlers oder weil die Fig­ur gegen ein Hin­der­nis läuft. Wie das aussieht, zeigte unter anderem der Cre­ator Bus­ta Breezie in einem Run­ning Glitch Video, das allein auf Tik­Tok derzeit mehr als 450.000 Likes zählt.

Solche Fake-Run-Inhalte starteten bere­its Anfang 2021 als Tanz-Chal­lenge auf Tik­Tok und kamen Monate später mit dem Hash­tag #fakerun zurück. Große Ähn­lichkeit­en gibt es bei vie­len Glitch-Run-Videos zu Bewe­gungsmustern von GTA-Fig­uren, aber auch von NPCs ander­er Videospiele wie Counter-Strike, Minecraft und Roblox.

Der NPC-Trend pusht die Karriere der Creator:innen

Auch das Creator:innen-Couple Nic­ki und Loczek, a. k. a. Loczni­ki (@loczniki), veröf­fentlichte ab 2021 mehrere Fake-Run-Videos im GTA-Lauf­stil und trug so dazu bei, die Tik­Tok-Chal­lenge weit­er bekan­nt zu machen. Mit­tler­weile zählt das „Danc­ing Cou­ple from Poland“ auf Tik­Tok knapp drei Mil­lio­nen Fol­low­er, über 1,3 Mil­lio­nen Abon­nen­ten auf YouTube und mehrere Hun­dert­tausend Fol­low­er auf Insta­gram. In kurzen Videos zeigen Nic­ki und Loczek außer­dem, wie der Fake Run funk­tion­iert, und haben sog­ar einen eige­nen kostenpflichti­gen „How to Move Like an NPC“-Kurs hochge­laden. Für knapp 10 Euro kannst Du ler­nen, wie Du den Glitch Run und andere typ­is­che NPC-Moves selb­st hinbekommst.

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Auch Creator:innen aus Deutsch­land sprin­gen auf den NPC-Trend auf. In einem Insta­gram-Video ver­wan­delt sich zum Beispiel der Schaus­piel­er Tom Böttch­er in einen NPC-Charak­ter aus einem Mittelalter-Game.

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Was als Tik­Tok-Kuriosität begann, kann mit­tler­weile erstaunliche Social-Media-Kar­ri­eren her­vor­brin­gen – inklu­sive Werbe­deals und Mul­ti-Plat­tform-Con­tent. In einem Inter­view mit der New York Times legte kür­zlich die Stream­erin Pinky­dolI ihre Ein­nah­men offen. Dem­nach ver­di­ene sie pro NPC-Livestream 2.000 bis 3.000 US-Dol­lar (entspricht in etwa 1.830 – 1.745 Euro pro NPC-Livestream). Der NPC-Trend ist für Creator:innen längst mehr als nur spaßige Unter­hal­tung und kann ein lukra­tives Geschäft werden.

Hast Du Dir schon NPC-Streams ange­se­hen oder sog­ar Geschenke geschickt? Wir freuen uns auf Deine Kom­mentare zum NPC-Trend! 

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