Digitale Trends
Friedhof der Social-Media-Apps: Kennst Du diese Netzwerke noch?
Ja, ein Leben in sozialen Netzwerken abseits von Facebook, Instagram, TikTok und Co. war möglich. Das beweisen diese Social-Media-Apps, die heute aber kaum noch jemand kennt.
Vine
Noch bevor das Videoportal Vine – der Name ist ein Kofferwort aus „Video” und „Network” – überhaupt an den Start gehen konnte, wurde es 2012 schon von Twitter übernommen. Ab 2013 stand die Social-Media-App dann in den App-Stores zum Download zur Verfügung.
Registrierte Nutzer konnten dort sechs Sekunden lange Clips hochladen und mit anderen Usern teilen. Mochten diese das Video, gab es einen Smiley, um Gefallen auszudrücken. Auch dabei, wie es sich für eine richtige Social-Media-App gehört: Hashtags und das Follower-System.
2016 gab Twitter allerdings bekannt, die Video-Anwendung im Januar 2017 einzustellen. Aber Vine doch nicht! Immerhin können alte Videos auf der Plattform noch heruntergeladen werden. Und noch viel besser: Mit der App Byte feiert Vine-Entwickler Dominik Hofmann dieser Tage ein App-Comeback mit ähnlichem Konzept.
Video: Youtube / Cool Vines
Google+
War Google+ nur der Versuch, dem Konkurrenten Facebook ein wettbewerbsfähiges Produkt entgegenzusetzen oder plante der Suchmaschinenriese tatsächlich, mit dem sozialen Netzwerk viele unternehmenseigene Produkte zu erweitern? An dieser Frage scheiden sich bis heute wohl die Geister.
Fakt ist aber: Google+ ist seit April 2019 offline – und hat insgesamt nur acht Jahre durchgehalten (Start: 28. Juni 2011). Eine Datenpanne, die im Oktober 2018 bekannt geworden war, beendete das Schicksal der Social-Media-App wohl endgültig. Doch auch davor schwächelte Google+ bereits. Zumal die Mitgliederzahl täuschte: Denn wer Google-Dienste wie Gmail oder den Play Store nutzte, wurde automatisch zur Mitgliedschaft verpflichtet.
Vero
Die Social-Media-App Vero ist zwar noch aktiv, das Interesse der Öffentlichkeit gleicht dabei einer Achterbahnfahrt. Denn Vero ist tatsächlich schon seit 2015 in den App-Stores zu finden. Richtig viel Aufmerksamkeit wurde der Anwendung allerdings erst 2018 zuteil, als die Macher sie intensiv als Alternative zu Facebook, Instagram und Co. bewarben. Die App sollte soziales Netzwerk, Fotoplattform und Empfehlungsportal à la Yelp oder Four Square auf einmal sein.
Influencer unterstützten die Marketing-Offensive und in dieser Zeit schossen die Download-Zahlen in die Höhe. Allerdings ebbte die Begeisterung schnell wieder ab und mittlerweile kräht kein Hahn mehr nach Vero.
Dabei hat das Konzept durchaus Potenzial. Die Entwickler der Social-Media-App wollten die privaten Nutzer wieder in den Vordergrund stellen – mit Authentizität, Glaubwürdigkeit und vor allem: ohne Werbung. Wer hier eine gefüllte Timeline bekommen will, muss selbst aktiv werden und sich Freunde, Bekannte und Inhalte suchen. Das scheint vielen doch zu anstrengend zu sein – und so herrscht bei Vero wieder tote Hose.
Video: Youtube / DoktorFroid
Ello
Als die Social-Media-App Ello noch in der Kinderschuhen steckte, wollte man Facebook nacheifern und eine werbefreie Alternative bieten. Anfangs lockten die Macher außerdem mit Exklusivität – nur wer eine Einladung erhielt, durfte beitreten.
Nach anfänglichem Hype flachte auch die Begeisterung für diese App wieder ab. Ello gibt es heute noch, doch hat sich der Fokus etwas verschoben. Die Anwendung mit einem lächelnden schwarzen Kreis als Logo versteht sich mittlerweile eher als „Creators Network”, das Künstler aus aller Welt zusammenbringen will.
Peach
Mit einem zarten Rosa umgibt die Benutzeroberfläche der Social-Media-App Peach den User. Ein wilder Mix aus Twitter, Slack und Tumblr wollte die Anwendung von Vine-Gründer Dominik Hoffmann sein. So gibt es bei der App zum Beispiel auch sogenannte „Magic Words”, vergleichbar mit den Shortcuts bei Slack, die den schnellen Aufruf von GIFs, Kalender, Akkustand und Co. erlauben.
Das Entdecken der „magischen Worte” schien vielen Nutzern Spaß zu machen und diente als nette Spielerei. Eine langfristige Bindung der User erreichte das Feature aber nicht. Peach ist auch heute noch in den App-Stores zu finden. Das letzte Update ist allerdings schon längere Zeit her …
Video: Youtube / BreakTheInternet
Hast Du eine oder mehrere der genannten Apps genutzt? Wir sind gespannt auf Deine Antwort in den Kommentaren.