Du möchtest mit einem eigenen YouTube-Kanal und hochwertigen Inhalten durchstarten? Wie und mit welchem Equipment Du Deine Videos aufnehmen und was Du vor dem Upload sonst noch berücksichtigen solltest, erfährst Du hier.
Zunächst stellt sich natürlich die Frage nach dem Equipment. Hierbei spielt das von Dir angestrebte Format eine wichtige Rolle: Wenn Du daheim beziehungsweise in einer festen Studio-Umgebung drehen möchtest, ist ein Setup mit einer fest installieren Kamera, etwa einer digitalen Spiegelreflexkamera inklusive passender Objektive, gut geeignet. Wenn Du hingegen vor allem unterwegs filmen möchtest, sind Vlogging-Cams, also zum Beispiel handliche Selbstaufnahme-Camcorder wie die Canon Legria Mini X oder gute Kompaktkameras, die erste Wahl.
Für den Einstieg genügt aber auch die Kamera eines aktuellen Smartphones – beispielsweise die des iPhone 11 Pro, des Samsung Galaxy S20 oder Xiaomi Mi 10. Eine wasserfeste Action-Cam wie die GoPro kommt derweil immer dann zum Einsatz, wenn Wasser, Staub, Schmutz oder sonstige potenziell schädliche äußere Einflüsse bei Deinen Videos eine Rolle spielen. Oder wenn Du Fahrten mit dem Rad oder Auto filmen willst.
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Du solltest zudem zu einem Tele-Objektiv oder einem Weitwinkel greifen. Eine Brennweite von weniger als 25 Millimeter empfehlen wir nicht, da die Linse Dich sonst zu sehr verzerrt und etwa Deine Nase deutlich größer wirken lassen könnte. 35 Millimeter entspricht etwa dem normalen Sichtfeld. 50 Millimeter ist auch noch in Ordnung (sofern Du genügend Platz hast), lässt Dich aber womöglich etwas breiter wirken.
Vergiss den Ton nicht
Oftmals vergessen: Der Ton. Selbst das beste Bild bringt Dir nichts, wenn Deine Botschaft nicht gehört werden kann. Auch wenn Deine Stimme aufgrund eines schlechten Mikrofons sehr dumpf oder kratzig klingt, dürfte das einige Nutzer abschrecken. Dementsprechend solltest Du direkt in ein gutes Mikrofon investieren. Eine gute Qualität bieten Dir bereits hochwertigere Gaming-Kopfhörer. Noch besseren Sound liefert hingegen ein auf der Kamera angebrachtes Richtmikrofon, ein teureres Tisch-Mikrofon oder im Idealfall ein Mikrofon inklusive Popschutz und Spinne. Letzteres ist vor (hörbaren) Erschütterungen geschützt und lässt etwa mit einem „P” beginnende Wörter angenehmer Klingen. Hier musst Du aber mit Kosten von mindestens 150 Euro rechnen. Wie unterschiedlich der Ton je nach Mikro wirkt, zeigt Dir folgendes Video:
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Wenn Du etwas mehr Geld in die Hand nehmen willst, kannst Du auch zu einer Funkstrecke greifen. Ein Beispiel ist hier das Set Sennheiser EW 112P. Die kleinen Ansteckmikrofone liefern einen guten Ton und sind im Bild sehr unauffällig. Allerdings wirst Du hier schnell mehr als 500 Euro los. Außerdem solltest Du Dich darüber informieren, wie Du mit dem Equipment umzugehen hast. Die Kopfhörerkabel könnten sonst leicht einen Kabelbruch erleiden – und Ersatz ist teuer.
Für welches Mikrofon Du Dich auch entscheidest: Du solltest darauf achten, dass Du dieses auch mit einem Gerät zur Aufzeichnung verbinden kannst. Etwa via Direktanschluss an Deine Kamera/Deinen Computer oder über ein Mischpult als Zwischenstation. Zeichnest Du Bild und Ton getrennt auf, solltest Du am Anfang der Aufnahme sichtbar vor der Kamera in die Hände klatschen. Das hilft Dir später, schnell die Video- und Audiospuren zu synchronisieren. Kurz gesagt musst Du das Klatsch-Geräusch einfach nur auf den Moment legen, wo Du Dich im Video klatschen siehst. Erst danach solltest Du mit dem Schneiden Deines Beitrags beginnen.
Set einrichten und Licht setzen
Bevor Du ein Video aufnimmst, solltest Du überlegen, was im Bild zu sehen sein soll. Verwendest Du etwa Deinen Schreibtisch oder Dein Sofa als Drehort, musst Du natürlich erst einmal überprüfen, ob alles (was man im Bildausschnit liegt) auch sauber und aufgeräumt ist. Nun ist die nächste Frage, wie Du den Bildausschnitt gestalten willst. Es macht das Bild zum Beispiel interessanter, wenn noch etwas im Vordergrund steht. Hier kannst Du eine Pflanze oder eine Figur wählen, die das Bild auffüllt. Diese sollte aber weniger als 1/5 vom Bild einnehmen. Denn hauptsächlich dreht es sich im Video doch um Dich. Auch der Hintergrund ist entscheidend: Gerade wenn Du Licht setzen willst, raten wir Dir von einer weißen Wand oder gar ein Fenster im Hintergrund ab.
Das Fenster kann für Gegenlicht sorgen. Eine Kamera-Automatik neigt dementsprechend schnell dazu, Dich sehr dunkel darzustellen oder das ganze Bild eher milchig wirken zu lassen. Eine weiße Wand wiederum reflektiert liebend gerne Licht. Arbeitest Du mit einer auf Dich gerichteten Lampe, geht Dir also womöglich viel Kontrast verloren und das Bild wirkt sehr flach. Achte stattdessen darauf, dass Du nach Möglichkeit etwas Abstand zu einer Wand hast.
Wenn Du Licht setzen willst, benötigst Du im Idealfall zwei Lampen. Die eine sollte in etwa doppelt so stark leuchten wie die andere. Das kannst Du mit einem Lichtmeter messen, aber auch Augenmaß dürfte genügen. Achte nun darauf, dass Deine Schokoladenseite doppelt so viel Licht abbekommt wie die andere Gesichtshälfte. Stelle die Lampen dabei so auf, dass sie etwa in einem 30 bis 45 Grad Winkel auf Dein Gesicht leuchten. So schaffst Du weitere Kontraste und lässt Dein Gesicht interessanter (und hübsch) wirken. Hast Du nur eine Leuchte, solltest Du diese nicht mittig vor Dir platzieren (sofern es kein Ringlicht ist). Ansonsten wirkt dein Gesicht schnell sehr flach oder womöglich weniger gesund.
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Profi-Tipp: Falls es Dir möglich ist, solltest Du auf eine Filterfolie für Deine Lampe oder eine Softbox zurückgreifen. Etwa eine milchige Folie, um das Licht weicher zu machen. Dadurch werden nämlich auch die Schatten deutlich weicher.
Erstelle ein einfaches Skript
Auch wenn es so aussehen mag, als würden viele der großen YouTuber vor der Kamera frei sprechen – der Eindruck täuscht in der Regel. Vor allem als Anfänger ist ein Drehbuch oder zumindest ein grober, in Stichpunkten abgefasster Drehplan unabdingbar. Lies ihn aber nicht ab, sondern verinnerliche einfach das Wichtigste und nimm mehrere Takes auf, aus denen Du die besten Aufnahmen auswählen kannst. Kein ständiges Verhaspeln, keine inhaltlichen Fehler, kein endloses Abschweifen – Deine Zuschauer werden dies zu schätzen wissen. Wichtig: Versuche, natürlich zu wirken.
Spontanität ist gut, aber ein wirklich gutes Video will akribisch geplant sein.
Spiele und weitere Inhalte aufzeichnen
Möchtest Du zum Beispiel ein Let’s Play aufnehmen, benötigst Du natürlich auch eine Aufnahme des Spiels beziehungsweise von dem, worüber Du sprichst. Ein Aufnahme-Tool speziell für Games und Videos – das zwar ein wenig Übung erfordert, jedoch gute Ergebnisse liefert – ist Dxtory. Eine einfachere Alternative bietet OBS Studio. Denke sowohl bei der Bildschirmaufnahme als auch beim Filmen mit Deiner Cam daran, eine Auflösung zu wählen, die nicht unter dem HD-Format (720p) liegt. Streamer können Ressourcen sparen und die Auflösung etwas reduzieren.
Alternativ kannst Du auch Bordmittel verwenden. Wenn Du ein Windows-Nutzer bist, musst Du nur Windows-Taste+G drücken. Im geöffneten Fenster kannst Du nun oben links den Aufnahmeknopf drücken, um Deine Spielszenen aufzuzeichnen. Die Clips werden standardmäßig
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Dinge, die Du beim Erstellen Deiner Inhalte berücksichtigen musst. Die wichtigen Details, die besten Voreinstellungen und das Handling mit Deinem Equipment wirst Du nach dem Prinzip „Learning by Doing“ sicher in der Praxis erlernen.
Bist Du schon unter die YouTuber gegangen? Hast Du weitere Tipps für Einsteiger? Schreibe uns gerne einen Kommentar dazu.