Gadgets & Wearables
Von praktisch über skurril bis nerdig: Objekte aus dem 3D-Drucker
Super präzise, vergleichsweise günstig und grenzenlos kreativ – 3D-Drucker können für immer mehr Zwecke eingesetzt werden. Diese sieben Projekte, von praktisch-nützlich bis abgefahren-nerdig, bieten so ziemlich alles, was die Herzen von 3D-Druck-Fans und denen, die es noch werden wollen, höher schlagen lässt.
Die Sonnenuhr mit Digitalanzeige
Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie Mittagslauf, im Westen will sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen. Und wenn sie denn scheint, kann man auch bestimmen, wie spät es gerade ist. Am einfachsten mit einer Sonnenuhr – Smartphones und sonstige Uhren mal außen vor. Und solch eine Sonnenuhr gibt es jetzt auch aus dem 3D-Drucker. Nur eben nicht vollkommen normal, sondern ganz minimal geekig: mit Digitalanzeige. Dann entsteht auch gar nicht erst der Zwist um Dreiviertel und Viertel vor. Ein leeres Marmeladenglas, ein paar Schrauben und der „Magic Stick“ reichen aus, um aus Sonnenlicht die Uhrzeit direkt ablesen zu können. Zumindest zwischen 10 und 16 Uhr. Denn im Stab der Uhr befinden sich Löcher, die je nach Einstrahlung Licht durchlassen. So springt die Uhrzeit im 20-Minuten-Takt immer weiter – völlig ohne Batterien, Strom oder sonstigen Hokuspokus. Falls Du selbst einen 3D-Drucker besitzt, kannst Du Dir die Vorlage von Entwickler Mojoptix bei Thingiverse herunterladen und daraus Deine eigene Sonnenuhr herstellen.
Quelle: Youtube / Mojoptix
Wenn Du keine Lust hast auf die Sonne zu warten, gibt’s hier auch was Smartes für’s Handgelenk.
Der Druck-Drahtesel aus Metall
Der heißeste Stoff in Sachen Fahrrad kommt aus den Niederlanden – kein Wunder, denn dort leben auf 100 Menschen gefühlt Tausende Fahrräder und fühlen sich pudelwohl. In Amsterdam haben jetzt Industrie-Design-Studenten einen voll funktionstüchtigen Fahrradrahmen aus Metall ge-3d-druckt. Dazu kam der spezielle MX3D-Roboter zum Einsatz. Und dieses Teil lässt so manch anderen 3D-Drucker wie einen massiv überforderten Bananenbieger aussehen. Denn anstatt mit Plastik wird wahlweise mit Stahl, Aluminium, Bronze oder auch Kupfer gedruckt. Wenn der MX3D-Roboter nicht gerade für Spezial-Projekte wie das Arc Bicycle abkommandiert wird, baut er übrigens gerne Brücken.
Quelle: Youtube/ Arc Bicycle
Der Blick über die Schulter eines 3D-Druck-Pioniers
Was geht in den Köpfen der Menschen vor, die alle Möglichkeiten des 3D-Drucks ausschöpfen möchten? Die sich überlegen, wie sie die Grenzen der Physik ein kleines Stück verschieben können? Du hast keine Ahnung? Wie mühsam so ein Versuchsaufbau sein kann und was das dem schlauen Kopf an der Steuerung womöglich abverlangt, hat Andrew Maxwell-Parish im letzten Jahr eindrucksvoll demonstriert. Ähnlich wie der brückenbauende Roboter aus den Niederlanden sollte Andrews 3D-Drucker auch mit einem ziemlich unüblichen Werkstoff arbeiten: Sprühkäse. Der Video-Dreiteiler auf Youtube mit Prädikat „ultra-nerdig“ ist definitiv sehenswert:
Quelle: Youtube/ Andrew Maxwell-Parish
Wie auf Toastbrot: Die bequemste Sohle der Welt
Es noch nicht lange her, da machte Adidas mit einer besonderen Ankündigung Schlagzeilen: Sportschuhe aus dem 3D-Drucker. Korrekterweise müsste es Sportschuhzwischensohle heißen, aber das klingt nur so mittel gut. Denn der Großteil des Schuhs wird auch weiterhin auf herkömmliche Weise produziert. Die 3D-Druck-Innovation läuft direkt im Fachgeschäft ab. Also, erst läufst Du eine Strecke auf einem Spezial-Laufband ab und danach kommt die Magie ins Spiel: Ein 3D-Drucker produziert zwei genau für Deine Füße passende Zwischensohlen, sodass Du am Ende den perfekt sitzenden Schuh am Fuß hast. In Kürze dürfte es weitere Infos von Adidas dazu geben – es bleibt also spannend.
Latte Art mit viel Liebe aus dem 3D-Drucker
hier.
Funky 3D Faces – Dein Gesicht auf einer Lego-Figur
Wolltest Du schon immer mal selbst in einem Lego-Jet herumfliegen, in einem riesigen Lego-Schloss herrschen oder über ein „Mensch ärgere Dich nicht“-Spielfeld laufen? Dann hat das englische Start-up Funky 3D Faces vielleicht die richtige Lösung für Dich. Denn aus zwei Fotos Deines Kopfes machen die 3D-Druck-Experten einen originalgetreuen Kopf für eine Legofigur. Das Team verwendet hochmoderne Geräte, die sie normalerweise im medizinischen und architektonischen Bereich einsetzen. Doch wenn alle künstlichen Knochen oder Gebäude-Modelle gedruckt sind, fährt die Lego-Produktion hoch. Dein eigenes Gesicht auf einer Legofigur braucht ungefähr zwei Wochen, bis es in Deinem Briefkasten landet – absolut einzigartig und ein pures Vergnügen, wenn Du selbst in das Lego-Universum eintauchen willst.
Das Baby streicheln, bevor der Storch kommt
Zum Schluss zu einem liebevollen, aber doch irgendwie ziemlich skurrilen Projekt: das eigene Baby als 3D-Druck. Also keine Puppe, sondern ein Abbild des echten Babys – oder zumindest fast. Denn die Rede ist hier von Aufnahmen, die per 3D/4D-Ultraschall vor der Geburt entstanden sind. Diesen Service bietet Baby:Boo in England an. Wer sich dort für einen 4D-Scan entscheidet, der hat seit Neuestem auch die Möglichkeit, die gemachten Bilder als 3D-Druck mit nach Hause zu nehmen und an die Wand zu hängen oder auf den Kaminsims zu stellen. So zieren dann Gesicht – und was der Erdenbürger in spe sonst noch in die Kamera gehalten hat – das traute Heim. Schon etwas eigenartig, oder?
Was würdest Du Dir gerne mal in 3D printen? Drucke es uns in die Kommentare.