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Von Kult-Computern und Urzeit-Handys: Diese Retro-Technik kassiert Rekordsummen
Ob Smartphone, Konsole oder PC - Wer meint, die neueste Highend-Technik wäre teuer, staunt bei den Preisen mancher Oldie-Technik nicht schlecht. Was technisch reif fürs Museum ist, erzielt bei Auktionen immer wieder Rekordpreise. Vom Uralt-Computer Apple I bis zum Kult-Game „Stadium Events“ können seltene Originale und ausgefallene Editionen ein kleines Vermögen in die Haushaltkasse spülen.
Wenn ein brandneues iPhone X oder MacBook Pro unter Deinem Weihnachtsbaum liegt, bist Du um eine funktionale Kostbarkeit reicher. Die wahren Schätze von Apple tarnen sich aber als vermeintlicher Elektroschrott. Für Steinzeit-Geräte der Kult-Marke bieten Fans und Sammler immer wieder Rekordsummen. Zuletzt kam in Köln ein funktionstüchtiges Exemplar des legendären Heim-Computers Apple Lisa für 43.000 Euro unter den Hammer.
iMac-Uroma: Vom Ladenhüter zum teuren Sammlerstück
Bei seiner Markteinführung im Jahr 1983 erwies sich der weiße Kasten nicht als Verkaufshit – wohl auch wegen seines stolzen Preises von damals umgerechnet 30.000 D-Mark. Dennoch zählt die Urgroßmutter des iMac zu einem der größten Meilensteine von Apple. Mit „revolutionären Funktionen“ wie einer grafischen Benutzeroberfläche und Maus stieß der Retro-Rechner die Zukunft des Home-Computing an. Apple Lisa ist aber weder der älteste noch wertvollste Oldie-PC mit kalifornischen Wurzeln.
Retro-Raritäten für weit mehr als ein Apple und ein i
Spitzenreiter ist ein über 40 Jahre alter Apple I, der 2014 in New York für sage und schreibe rund 765.000 Euro an das Henry-Ford-Museum versteigert wurde. Im Jahr 1976 soll Apple-Mitbegründer Steve Wozniak noch höchstpersönlich an dem Mac-Vorfahren mitgeschraubt haben. Weltweit existieren schätzungsweise nur noch rund 60 Exemplare der insgesamt 200 produzierten Geräte. Als Rarität mit unvorstellbarem Sammlerwert gilt das Museums-Modell vor allem, weil es noch funktioniert. Durch diese Besonderheit erzielte ein anderer Apple I schon 2012 ein Höchstgebot von rund 516.000 Euro in einem Kölner Auktionshaus.
Wertvolle Urzeit-Handys und ihre Nachfolger
Dass ein Knochen wie das Motorola DynaTAC eine neue Technik-Ära einläutet, hätte damals keiner gedacht. 1983 konntest Du die Mutter aller Mobiltelefone für über 3.300 Euro kaufen. Heute soll das Handy wieder ähnlich viel wert sein – Tendenz steigend. Doch auch jüngere Errungenschaften der Mobilfunkwelt lassen sich gut zu Geld machen. Die Zauberformel lautet „BNIB“, also „Brand New In Box“. Erst 2014 soll ein amerikanischer Anbieter zwei ungenutzte iPhones der ersten Generation bei eBay für über 21.000 Euro verkauft haben. Für Prototypen oder seltene Handys wie das Designer-Modell Nokia 8800 Sirocco oder das Nokia Neo kannst Du ebenfalls einige Tausend Euro veranschlagen. So bot zum Beispiel ein griechischer Verkäufer 2016 ein Neo-Exemplar für satte 4.700 Euro an.
Pixelige Schätze in der Spiel- und Daddelkiste
Momentan feiern Atari, Sega und Nintendo mit kultigen Retro-Auflagen ihr Revival. Weltweit steigt natürlich auch der Wert von Original-Konsolen, die Gaming-Geschichte geschrieben haben. Für schlappe 8 Euro bot eine Frau aus North Carolina 2010 ihre alte Nintendo-Konsole bei eBay an und wurde unverhofft um 11.100 Euro reicher. Der Grund war aber nicht die Spielekonsole, sondern ein im Paket enthaltenes Spiel für das Nintendo Entertainment System (NES). „Family & Fitness Stadium Events” des japanischen Herstellers Bandai gilt heute als echte Rarität, weil 1987 nur 200 Spiele ausgeliefert wurden. Ein weiteres originalverpacktes Exemplar soll wenig später für 35.000 Euro verkauft worden sein. Der Knüller folgte 2015, als das Höchstgebot für ein fabrikneues, noch versiegeltes Game bei knapp 850.000 Euro lag.
Diesen Preis sahnte 2014 schon ein anderes super seltenes NES-Spiel ab. Bei dem Modul für Nintendo World Championship handelte es sich um eine Special Edition für ein Nintendo-Event in den USA. Dafür wurden 1990 neben 90 grauen Modulen auch 26 goldene angefertigt. Solltest Du eine Gold Edition im Keller finden, könntest Du um bis zu 18.000 Euro werden.
Nostalgie für Nerds im Home Computer Museum
Wenn Du mal auf einer echten Kult-Konsole zocken möchtest oder schon immer eine LAN-Party im guten alten Stil feiern wolltest, hast Du im niederländischen Helmond vielleicht bald Gelegenheit. Hier möchte ein Retro-Gadget-Fan ein Home Computer Museum eröffnen und sammelt dafür nicht nur Oldie-Technik, sondern auch Geld via Kickstarter. Seine eigene Sammlung umfasst bereits über 170 Rechner, Mäuse, Spielkonsolen und sonstiges Equipment aus 40 Jahren Computer-Geschichte. Darunter findet sich bestimmt auch ein Exemplar des erfolgreichen „Brotkastens“ Commodore 64. Kostbar ist der PC-Oldtimer aus dem Jahr 1982 eigentlich nicht, könnte in seltenen Ausführungen aber trotzdem das Startkapital aufbessern. Der bekannte Höchstpreis für eine Gold Edition liegt bei rund 6.500 Euro.
Meileinsteine der Technik
Potenzial sehen Experten vor allem bei „Retro-Technik“, die Meilensteine der IT-Geschichte markieren. Dazu zählen unter anderem auch Apples erster iPod oder Googles Premieren-Smartphone Nexus One. Wenn Du solche Exemplare (am besten noch verpackt) Zuhause hast, dann gut aufbewahren und warten, bis der Wert durch die Decke geht. Bis dahin durchstöberst Du vielleicht doch mal Deinen Dachboden oder räumst den Keller auf.
Für welche Retro-Raritäten würdest Du richtig viel Geld ausgeben? Oder hast Du selbst ein wertvolle Technik zuhause? Schreib uns von Deinen Technik-Schätzen!