Digital Life
Von der Farm auf die Gabel: Diese Technologien werden die Landwirtschaft verändern
Dieser Artikel ist der dritte und damit auch letzte Teil unserer Reihe “Future of Food”, in der wir uns gemeinsam die Frage stellen, wie das Essen von morgen aussieht. Wie gelangen unsere Lebensmittel zukünftig von der Farm bis auf unseren Tisch? In Zusammenarbeit mit Vodafone werfen wir einen futuristischen Blick durch die Linsen der neuen Nreal Light AR-Brille und wagen uns in die unbekannte Zukunft des Kochens. Schnalle dich an, denn es ist Zeit für eine virtuelle, kulinarische Zeitreise. Wir erkunden die Zukunft – von heute.
Die Bauern und Bäuerinnen der Zukunft spielen mit Drohnen statt mit Traktoren
Maschinen ernten automatisch, Computer berechnen das Futter von Kühen und anderen Nutztieren, auf dem Acker kriechen kleine Roboterspinnen und säen aus, im Boden stecken Sensoren und melden Wasser- oder Nährstoffknappheit – und über dem gesamten Acker schweben Drohnen, die kontrollieren, ob alles richtig läuft: So sieht die Zukunft der Farmer*innen teilweise bereits heute aus.
Mit der Digitalisierung entstand in der Landwirtschaft eine große Hoffnung: das so genannte „Precision Farming“ (dt. Präzisionslandwirtschaft). Sie verspricht unter anderem, den Landwirt*innen in Echtzeit vorauszusagen, was die Pflanzen brauchen, um Ressourcen effizienter und nachhaltiger einzusetzen – und zwar vom Wasser bis zum Dünger. Dank maschinellen Lernens kann so besser berechnet werden, welche Strategien Ressourcen sparen, Erträge steigern oder gegen Pflanzenkrankheiten helfen. So utopisch die Vorstellung von kleinen Schwarmrobotern und Drohnen über deutschen Ackern auch klingt, die Innovation unserer Landwirtschaft ist dringend notwendig.
In den kommenden 30 Jahren wird unsere Bevölkerung um weitere 2 Milliarden wachsen. Mit weniger Energie, knapper werdendem Trinkwasser und immer weniger fruchtbaren Böden müssen wir im Jahr 2050 fast zehn Milliarden Menschen ernähren. Gleichzeitig muss die Umweltbelastung aus der Landwirtschaft deutlich verringert werden, damit sie nicht ihre eigenen ökologischen Grundlagen zerstört. In den letzten Jahrzehnten wurde immer wieder erfolgreich daran gearbeitet, die Produktivität der Landwirtschaft (sowohl in der Nutztierhaltung, als auch im Ackerbau) zu steigern. Durch den Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden gelang es zwar, den Ertrag stetig zu steigern, doch sie haben unsere Umwelt schwer geschädigt. Zudem haben die Bauern und Bäuerinnen bereits heute mit Bodenzerstörung, Wassermangel und den Auswirkungen des Klimawandel zu kämpfen.
Cloudbasierte Technologien und Automatisierung sind das Schlüsselwort
Ansätze zur Automatisierung gibt es schon heute in fast allen Bereichen der Landwirtschaft. Auf dem Acker, in der Tierhaltung und im Gemüsebau kommen Roboter zum Einsatz und es wird mit verschiedenen Techniken experimentiert. Mit automatischen Melksystemen lassen sich mehr Kühe in deutlich kürzerer Zeit melken. Schon längst gibt es in Ställen automatische Futtersysteme. Über Transponder wird jedes Tier identifiziert und mit der individuellen Zusammenstellung an Futter versorgt. Roboter im Weinanbau schneiden automatisch die Reben zurück und in Amerika pflückt eine Maschine den Salat und erledigt so die Arbeit von 20 Feldarbeiter*innen. Roboter in der Landwirtschaft sind also längst keine Utopie mehr und doch ist noch viel Luft nach oben. Zukünftig sollen die meisten Aufgaben ohne menschliche Hilfe bewältigt werden. Ohne den Einsatz von Arbeitskräften können Landwirt*innen rund um die Uhr an den Feldern arbeiten bzw. arbeiten lassen. Roboter können den Weidezaun frei schneiden, Unkraut gezielt vernichten, Raubvögel erkennen und abwehren - die denkbaren Aufgaben sind vielfältig. Ziel ist es natürlich, die Ernte zu maximieren und Kosten sowie Ressourcen zu reduzieren. Die totale Automatisierung in der Landwirtschaft ist dennoch weitgehend Zukunftsmusik und vielen Grenzen unterworfen. Ich frage mich zum Beispiel, wie sich kleine Landwirt*innen diese teuren Hightech Maschinen leisten sollen, um langfristig mit den Großbetrieben mitzuhalten? Zudem ist der Ackerbau und vor allem der Umgang mit Tieren ein sensibles und Tradition besetztes Thema. Der gesunde Menschenverstand, unsere Intuition und Erfahrung können womöglich nicht ausschließlich durch Maschinen und die Rechenleistung von Computern ersetzt werden. Doch der Anfang ist gemacht und das ist großartig!
Internet der Dinge: „Bin ich schon drin?“
So wie die Möglichkeiten des Internets vor 25 Jahren noch total aufregend und neu für uns waren, so schier unvorstellbar ist es für mich, was das IoT (Internet of things) uns einmal ermöglichen wird. Du fragst dich jetzt, was IoT ist?
Das Internet der Dinge ist eigentlich nichts anderes, als die Vernetzung intelligenter Gegenstände mit dem Internet. Geräte können selbständig miteinander und mit einer zentralen Schaltstelle kommunizieren. Der Einsatz von IoT bürgt daher auch für die Landwirtschaft wahnsinniges Potential. Mithilfe von Vodafones Narrowband IoT Technologie (NB-IoT) konnte das spanische Familienunternehmen Bodegas Emilio Moro seine Weinproduktion extrem optimieren.
Der neue Funkstandard von Vodafone ermöglicht hochpräzises Datenmanagement. Die Weinfamilie nutzt diese Technik mittels satellitengestützten Bodenaufnahmen und Klimasensoren an ihren gesamten Weinanbauflächen. Diese senden alle Informationen über Sonne, Nährstoffgehalt des Bodens und Schädlingsbefall direkt in die verbundene Cloud, sodass der Weinhersteller jederzeit weiß, wie es seinen Nutzpflanzen geht und was er gezielt optimieren kann.
Wenn das Ackerland knapp wird: Ackerbau in den Städten
Bereits heute leben 50% der weltweiten Bevölkerung in den Städten. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, werden es sogar 72% sein und das sind hochgerechnet ganze 6 Milliarden Menschen, die in den Städten leben und versorgt werden müssen. Aufgrund dieser Entwicklung gibt es schon seit einigen Jahren Überlegungen, die Landwirtschaft auch in die Städte zu holen, eben dorthin, wo die Menschen leben. In den USA sollen Pflanzen auf Hochhäusern in einer Nährlösung wachsen, die aus dem Abwasser der Bewohner hergestellt wird. Auch Chinas Öko-Stadt Dongtan möchte mindestens so viele Nahrungsmittel erzeugen, wie das zur Errichtung der Stadt verloren gegangene Ackerland erbracht hätte. Und in Europas größten, vertikalen Farm wachsen bereits heute 420 Tonnen Blattgemüse. Vertikale Farmen sind im Prinzip nichts anderes als indoor Gewächshäuser, die automatisch mit Nährstoffen, Licht und Wasser versorgt werden und damit deutlich effizienter und platzsparender sind. Dort, wo der Platz knapp ist, aber viele Menschen leben, können vertikale Farmen eine nachhaltige Lösung sein, um alle satt zu machen.
Drohnen verändern die Landwirtschaft.
Drohnen sind nicht nur ein beliebtes Spielzeug, sie werden immer häufiger auch zu professionellen Zwecken in der Landwirtschaft eingesetzt. Fast jede*r zehnte Landwirt*in in Deutschland verwendet sie schon heute. In erster Linie helfen Drohnen den Landwirt*innen, Informationen über ihre Pflanzen, mögliche Krankheiten oder Unkräuter auf dem Acker zu sammeln, sodass sie Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Wasser einsparen können. Viele Arbeiten, die früher per Hand oder mit dem Traktor erledigt wurden, können Drohnen in sehr viel kürzerer Zeit erledigen. Und auch die Natur profitiert vom Einsatz der Drohnen. Denn durch den bedarfsgerechteren Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmittel gelangt viel weniger davon in die Umwelt. Außerdem kommen die schweren Traktoren und Geräte seltener zum Einsatz, was sowohl Abgase, als auch das Verdichten der Böden reduziert. Im Endeffekt profitieren Bauern und Bäuerinnen und Umwelt gleichermaßen von dieser Innovation.
Sitzen unsere Bauern und Bäuerinnen der Zukunft im Büro statt auf dem ratternden Traktor?
Insbesondere in Deutschland beherrschen Mähdrescher, Traktoren und andere herkömmliche Großmaschinen wohl noch viele Jahre das landwirtschaftliche Bild. Doch um den Mangel an Arbeitskräften auszugleichen und die Felder ressourcenschonender zu bestellen, ist ein Wandel zwingend notwendig. Und wie man sieht, sind die technischen Voraussetzungen dafür längst gegeben.
Und wenn wir schon bei futuristischen Roboterspinnen und fliegenden Drohnen sind, schau Dir hier mal das Video von Hanna an. Unsere Salatqueen hat tatsächlich mit der neuen Nreal Light AR Brille von Vodafone einen futuristischen Salat zubereitet und zeigt dir in diesem Video, wie futuristisches Kochen aussieht.
Und was meinst du, wie kommt unser Essen in Zukunft auf unseren Tisch? Fliegt unser Salat per Knopfdruck mit einer Drohne zu uns nach Hause? Erzähl uns davon in den Kommentaren!