Digital Life
Virtual Reality und Displays zum Aufrollen: Das war die CES 2016
Die Consumer Electronics Show (CES) war auch im Jahr 2016 wieder ein riesiges Spektakel, an dem sich aktuelle und zukünftige Trends ablesen lassen. Vier Tage Elektronikmesse sind am Wochenende zu Ende gegangen – im Mittelpunkt standen revolutionäre Displays, virtuelle Welten und Drohnen aller Art.
8k-Fernseher – die Pixelflut naht
Full-HD? Ultra-HD? Bitte. Die CES steht für Innovation und ®evolution. Insofern ist es keine Überraschung, dass tatsächlich ein 8k-Fernseher präsentiert wurde. Stolz zeigt LG das Pixelmonster: 98 Zoll (knapp 2,5 Meter) misst die Diagonale. Das Display zeigt Inhalte mit 7680 x 4320 Bildpunkten an, also gut 33 Megapixel. Die Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 wirkt dagegen reichlich mickrig. Ab der zweiten Jahreshälfte produziert LG das gigantische Teil auf Bestellung. Falls Du also die rund 130.000 Euro für ein Exemplar übrig hast, gönn es Dir. Wer seine Portokasse nicht derart strapazieren möchte, sei beruhigt: Bis auf einige Demovideos gibt es momentan ohnehin kaum 8k-Inhalte, denn die Filmindustrie freundet sich gerade erst mit der 4k-Auflösung an.
„Schatz, roll endlich den Fernseher auf – wir sind spät dran“
Diesen Satz hören bislang allerhöchstens Beamer-Enthusiasten vereinzelt. Gemeint ist dann die Leinwand, auf die der Beamer das Fernsehbild projiziert. So etwas braucht demnächst womöglich niemand mehr. Denn die Entwicklung der aufrollbaren Displays geht zügig voran. In Las Vegas hat LG ein solch flexibles 18-Zoll-Display gezeigt. Du könntest beispielsweise einen Film, den du gerade anschaust, stoppen, das Display einfach zusammen rollen, in eine Tasche packen und das Ganze später wieder ausrollen. Die Farben würden dabei erhalten bleiben und nicht verwischen. Das Gleiche würde übrigens passieren, wenn der Film einfach weiter läuft, nur hast Du im eingerollten Zustand natürlich nicht mehr allzu viel von Deinem Seh-Erlebnis. Diese Funktion ist ein bedeutender Schritt – aus den frühen Phasen der Entwicklung scheint die Technologie herausgewachsen zu sein. Man arbeite bereits an flexiblen Displays mit einer Diagonale von über 55 Zoll. Erste Produkte mit aufrollbaren Displays könnten also demnächst schon auf den Markt kommen.
Quelle: Youtube / LG Display
Oculus Rift: VR-Brille wird ab Ende März ausgeliefert
Virtual Reality (VR) ist schon seit ein paar Jahren ein ziemlich gehyptes Thema. Die ersten Brillen sind schon auf dem Markt, aber der erste Volltreffer – da sind sich die Experten einig – soll die Oculus Rift werden. Entsprechend lang waren die Warteschlangen auf der CES: Bis zu vier Stunden soll sich so manch ein Fachbesucher die Beine in den Bauch gestanden haben, um die populäre VR-Brille einmal ausprobieren zu dürfen. Lohnt sich das für ein kurzes VR-Erlebnis? Anscheinend schon, denn viele sind begeistert von der Brille für andere Welten. Du selbst kannst Dir den VR-Genuss ab jetzt nach Hause ordern, denn ab sofort ist die Oculus Rift vorbestellbar. Beim Blick auf den Preis möchte man fast denken, er käme ebenfalls aus einer anderen Welt: Satte 750 Euro werden fällig. Zusätzlich brauchst Du natürlich noch einen Computer mit genug Power, um die virtuelle Realität auch detailgetreu simulieren zu können. Ende März schippern die ersten Exemplare dann zu ihren neuen Besitzern um die Welt.
Rift-Konkurrent HTC Vive startet im April
Die besten Voraussetzungen, um der Oculus Rift den Rang abzulaufen, werden der VR-Brille Vive von HTC zugesprochen. Das Modell hat HTC in Zusammenarbeit mit Valve (bekannt für Ego-Shooter wie Half-Life, Counter-Strike und Left 4 Dead) entwickelt. Die Funktionsweise ähnelt der Oculus Rift, allerdings bringt die Vive noch andere Features mit. So ist an der Vorderseite eine Kamera eingebaut, die als Draht in die echte Welt dient. Keine Sorge: Das VR-Erlebnis soll dadurch nicht geschmälert werden – Du sollst bloß nicht über reale Gegenstände stolpern, wenn Du mit der Brille gerade woanders unterwegs bist. Außerdem spannend: Du kannst zwei sogenannte Scanner an den Wänden Deines Raumes anbringen. Auf bis zu 25 Quadratmetern erkennt die HTC Vive dann Deine Bewegungen im Raum und leitet sie entsprechend an die VR-Anwendung weiter. Zum Vergleich: Bei der Oculus Rift filmt Dich auch eine Kamera, aber Dein Bewegungsbereich ist deutlich kleiner. HTC hat die Vive für April angekündigt, aber noch keinen Preis genannt.
Quelle: Youtube / HTC Vive
Die beiden abgehobensten Drohnen
Schon im Ausblick auf die CES 2016 war die Selfie-Drohne ein interessantes Thema. Nun wurde das auf den Namen Airdog getaufte Flugobjekt vorgestellt. Der selbstfliegende „Lufthund“ braucht keine Leine, sondern begleitet Dich vollautomatisch und dreht dabei ein Video. Dafür hast Du ein kleines Bedienteil am Körper: Damit gibst Du dem Airdog Flughöhe, Abstand und Winkel zu Dir vor. Diese Einstellungen kannst Du auch während des Fluges verändern. Gleichzeitig dient die Bedienung als Ortungshilfe. Allerdings solltest Du nach dem Start der Drohne direkt für spannendes Videomaterial sorgen. Denn nach maximal 15 Minuten geht der Akku zur Neige. Dann kannst Du den Airdog per Knopfdruck landen lassen. Ansonsten fliegt er wieder zum Startpunkt zurück und landet dort. Das ist kein Bug, sondern ein Feature: Die Entwickler haben nämlich auch an Wassersportler gedacht – und es wär doch ziemlich schade, wenn der 1700 Euro teure Airdog sich selbst ertränken würde, oder? Zwei kleine Wehrmutstropfen gibt es dennoch: Die Selfie-Drohne hat ab Werk keine Action Cam mit an Bord – um eine GoPro oder eine vergleichbare Kamera musst Du Dich trotz des vierstelligen Preises selbst bemühen. Der zweite kleine Minuspunkt ergibt sich aus dem riesigen Pluspunkt: Der Airdog fliegt selbstständig – und zwar ausschließlich. Du hast keine Möglichkeit, manuell die Steuerung zu übernehmen. Das ist ein wenig schade, oder?
Quelle: Youtube / AirDog.com
Drohne Nummer 2 ist ein Flugobjekt der Extraklasse. Gemeint ist die Ehang 184, die wie auch der Airdog automatisch fliegt. Aber es filmt Dich nicht, sondern chauffiert Dich an Dein Ziel. So könntest Du Deinen Kollegen, die am Boden im Stau stehen, freundlich von oben zuwinken. Was die Ehang 184 alles draufhat, was sie wohl kosten wird und alle weiteren Infos verrät Dir meine Kollegin Janette Hier findest Du unsere Favoriten.